dieblaue24
·4 Juni 2025
Das Wunder vom Oberwiesenfeld

In partnership with
Yahoo sportsdieblaue24
·4 Juni 2025
Der 4. Juni 1977 - also heute vor 48 Jahren - erlebten die Löwen eines der verrücktesten Spiele der Vereinsgeschichte. Nach einem 0:4 im ersten Aufstiegsspiel bei Arminia Bielefeld war eigentlich schon der Kas gebissen, doch dann drehten die Sechzger im Rückspiel auf und schafften tatsächlich noch das Wunder vom Oberwiesenfeld: Nach 53 Minuten stand's bereits 4:0, was gleichzeitig auch der Endstand war.
Vor 60.000 Fans im Münchner Olympiastadion erzielten Toni Nachreiner, Hans Haunstein, Jimmy Hartwig und Schorsch Metzger die Tore für die Lucas-Elf. Dass das Spiel nicht ausverkauft war, lag daran, dass viele Fans keinen Pfifferling mehr auf die eigene Mannschaft setzten. Doch die Löwen wuchsen über sich hinaus. Augenzeugen berichten, dass die Stimmung im WM-Stadion von 1974 gigantisch gewesen sein soll.
Willi Bierofka erinnert sich später an eines der Highlights der Löwen-Geschichte: “Im Grunde war jedes Foul in der Anfangsphase eine Tätlichkeit. Aber nur so konnten wir den Bielefeldern den Schneid abkaufen.“ Und Arminen-Trainer Feldkamp meinte: “Was 1860 aufgeführt hat, das hatte mit Fußball absolut nichts mehr zu tun.“ Der besonnene Löwen-Trainer Heinz Lucas konterte: „Wir sind nur genauso zur Sache gegangen wie Bielefeld eine Woche zuvor.“
Ein Stichkampf war erreicht, der am 11. Juni 1977 folgte und die Löwen in Frankfurt mit 2:0 gegen Bielefeld gewannen. Alles andere ist Geschichte: Die Sechzger waren zurück im Oberhaus.
Weil die Löwen auch schon damals klamm waren, gabs für jeden Heimpunkt 225 Mark, für jeden Auswärtspunkt 375 Mark. Der kalkulierte Zuschauerschnitt lag bei 12.500 Fans. An möglichen Mehreinnahmen wurde die Mannschaft mit 50 Prozent beteiligt. Am Ende kamen 19.500 Zuschauer pro Spiel. Dieter Agatha: “Wir waren eine Mannschaft der Namenlosen.”
So brüllte der Löwe am 4. Juni 1977: Hartmann, Bierofka, Kohlhäufl, Glavovic, Agatha, Nielsen, Hartwig, Haunstein, Metzger, Nachreiner, Falter.