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Löwenmagazin

·23 September 2025

Der feste Sattel des Geschäftsführer Werner

Gambar artikel:Der feste Sattel des Geschäftsführer Werner

Die Löwen haben sich sportlich nicht so entwickelt, wie man am Anfang der Saison sich erträumt hat. Christian Werner wird vermutlich demnächst einen neuen Trainer präsentieren. Er selbst sitzt hingegen fest im Sattel. Weil die Löwen in ihrer Euphorie vor dieser Saison wieder mal zu kurz gedacht haben.

Im März diesen Jahres wurde der Vertrag von Christian Werner als Geschäftsführer der Profifußball KGaA des TSV 1860 München verlängert. Und zwar bis zum 30. Juni 2026. Kurz bevor die Amtszeit von Präsident Robert Reisinger endete, bat er im Juni diesen Jahres überraschend noch einmal um eine weitere Verlängerung. Und zwar bis zum 30. Juni 2027. Im Verwaltungsrat des Muttervereins sah man diese Forderung äußerst kritisch. Werner hatte zu dem Zeitpunkt einen ausreichenden Vertrag um die kommende und mittlerweile bereits laufende Saison zu planen. Es gab keinen Grund seinen Vertrag noch einmal darüber hinaus zu verlängern. Doch es wurde die letzte Amtshandlung von Präsident Robert Reisinger. Er verlängerte den Vertrag um ein weiteres Jahr.


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Die anfängliche Euphorie durch einen vergoldeten Kader

Bereits früh wurde die Saison 2025/26 euphorisch gefeiert. Die ließ sich der Geschäftsführer Werner nämlich ordentlich vergolden. Während er den scheidenden Präsidenten von seiner eigenen Vertragsverlängerung überzeugen konnte, gelang es ihm gleichzeitig, dem Vertreter von HAM International, Saki Stimoniaris, eine ordentliche Budgeterhöhung aus dem Darlehenspaket zu entlocken. Dabei sollte man nicht vergessen, die Löwen können sich zwar kein Nachwuchsleistungszentrum leisten, bedienen sich aber munter neuer Darlehen um einen teuren aufstiegsreifen Kader zu finanzieren.

Vom bescheidenen Arbeiter zum risikobereiten Alleinherrscher

Werner begann äußerst bescheiden seinen Job bei den Löwen (siehe Präsentation 2024). Als einer von zwei Geschäftsführern, wobei er ausschließlich für den Sport zuständig war. Nun ist er Alleinherrscher in der KGaA. Mittlerweile dürfte er erkannt haben, dass man eigentlich munter Geld ausgeben kann, sofern man rechtzeitig vor einer drohenden Insolvenz weg ist. Mit der Hoffnung, dass man mit ordentlich Budget Erfolg hat. Aber der eigene Einsatz ist dabei verhältnismäßig gering. Eine schnell drohende Insolvenz ist ja ohnehin eher unwahrscheinlich, weil im Herbst immer wieder ein neues Darlehenspaket verhandelt wird, das die kommenden zwei Jahre absichert.

Der feste Sattel

Die aktuelle Saison läuft nicht wie geplant. Die Löwen sind momentan auf dem 10. Platz in der 3. Liga. Es fehlen einige Punkte um sich aktuell als potentieller Aufsteiger zu positionieren. Die Arbeit sowohl des Trainers als auch des Geschäftsführers stehen auf dem Prüfstand. Doch die Position von Werner ist dabei im Grunde relativ gut. Im Jahr 2024 hatte Reisinger mit den Vertretern von HAM International ein Darlehenspaket ausgehandelt und dabei eine Klausel im Vertrag akzeptiert, dass das Absetzen eines Geschäftsführers gegen den Willen des Mitgesellschafters schwer macht. Beide Gesellschafter müssen sich also einig sein, wenn Werner ersetzt werden soll. Außerdem ist Werner nicht nur für den Sport zuständig, er ist auch alleiniger Geschäftsführer. Er kann also nicht einfach entlassen werden, ohne das man diese Nachfolge schnell regelt. Auch hier müssen sich die Gesellschafter einig sein, zumal das ja irgendwie bezahlt werden muss. Da wird sich, bei den vielen Baustellen, die man aktuell hat, auch keiner in die Nesseln setzen wollen. Es ist nicht davon auszugehen, dass der aktuelle Gesellschafter von seinem zur Verfügung stehenden Budget für diese Saison auch ein Budget für seinen Nachfolger eingerechnet hat. Zudem hat Werner, dank dem damaligen Präsidenten Reisinger, ja eben diesen langen Vertrag. Auch der muss bezahlt werden.

Die Beschwichtigung der Gemüter

Werner weiß, dass die Gesellschafter aktuell mit vielen Themen beschäftigt sind. Er muss also irgendwie Ruhe reinbringen. Demzufolge wird er sich schleunigst um einen Nachfolger für Patrick Glöckner bemühen. Die Gesellschafter werden aber höchstwahrscheinlich ihn selbst nicht in Frage stellen. Zumal Themen, wie zum Beispiel die Stadionfrage, aktuell ohnehin genug Zeit rauben. Wo wir wieder beim Thema „Hausaufgaben nicht vergessen“ sind.

Bei den Löwen läuft immer so viel auf, dass man sich kaum aufs Wesentliche konzentrieren kann. Und das Wesentliche ist nun mal der Sport. Nicht nur kurzfristig, sondern mittel- und langfristig gedacht. Dabei geht es nicht darum, Werner grundsätzlich in Frage zu stellen, sondern zumindest die Chance zu haben, ihn in sportlicher Hinsicht in Frage stellen zu können. Ohne irgendwelche Baustellen (Stadionfrage, NLZ-Servicevertrag, etc.) oder sonstige Störfaktoren (zu langer Vertrag, Regelung zwischen den Gesellschaftern, etc.) beachten zu müssen.

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