REAL TOTAL
·6 Agustus 2025
Der Kampf um die Neun – in doppelter Hinsicht

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Gonzalo García und Endrick buhlen um Spielpraxis – REAL TOTAL-Grafik: Getty Images
MADRID. Das ist keine Überraschung: Wie am Dienstag übereinstimmende Medien in der spanischen Hauptstadt berichtet haben, steht hinter den Kulissen jetzt fest, dass Real Madrid mit Blick auf die neue Saison an Gonzalo García festhält. Ein neuer Sturm-Hoffnungsträger aus dem eigenen Nachwuchs. Das weckt Erinnerungen an beispielsweise einen gewissen Raúl, der am Ende ja ganz groß herauskam.
Gonzalo machte mit seinen Auftritten bei der FIFA Klub-Weltmeisterschaft auf sich aufmerksam, avancierte mit vier Toren und einer Vorlage zum besten Turnier-Scorer und zur großen Turnier-Entdeckung im Ensemble von Neu-Coach Xabi Alonso. Das ließ früh vermuten: Die Königlichen werden die Qualitäten dieses puren Mittelstürmers weiterhin nutzen und ihn nicht per Verkauf direkt zu Geld machen wollen.
Kein Wunder, immerhin ging genau dieses Spielerprofil dem Team in der regulären Saison 2024/25 ab, nachdem auf den Abschied von Joselu im Sommer vergangenen Jahres nicht entsprechend reagiert worden war.
Hätte sich der 21-Jährige, in der zurückliegenden Spielzeit als Stürmer der zweiten Real-Mannschaft auch schon bester Torjäger der dritten spanischen Liga, auf amerikanischem Boden nicht als Phönix aus der Asche entpuppt, würde er sich inzwischen wohl ein paar Kilometer südlich von Madrid auf die neue Pflichtspiel-Saison vorbereiten.
Rund um den Abschluss der Primera División hatten sich Real und der FC Getafe offenbar darauf geeinigt, dass es den gebürtigen Madrilenen vor die Tore der Hauptstadt zieht, sollten die Blancos und der Spieler zu dem Entschluss kommen, sich zumindest vorübergehend zu trennen. Mit jedem weiteren Erfolgserlebnis in den USA wurde Gonzalos Welt jedoch eine andere: Estadio Santiago Bernabéu statt Abstiegskampf.
Hintergrund
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In Getafe wären ihm gewiss mehr Startelf-Einsätze sicher, angesichts des Primärziels des Klassenerhalts würde sich vor dem Hintergrund seiner Entwicklung mindestens vorerst aber auch die Frage der Sinnhaftigkeit eines solchen Schritts stellen. An Getafe haftet das Image des defensiv agierenden Treter-Teams. Die Merengues sind unter Alonso hingegen auf eine spielerische Dominanz und Kontrolle mit viel Ballbesitz aus, was einem Angreifer per se zugutekommt. Gonzalo soll als Fixpunkt in der Angriffsmitte dienen, wenn er mitwirkt.
Ein Auftrag, den sich in der Form aber auch noch ein anderer Youngster im Kader erhofft: Endrick. Der mittlerweile 19-Jährige gehört zu den großen Verlierern des Alonso-Starts, weil er die Klub-WM nach einer im Mai erlittenen Verletzung des rechten Kniesehnengelenks komplett verpasste und aufgrund eines Rückschlags auch weiterhin nicht zur Verfügung stehen wird. Er musste ansehen, wie Gonzalo ihm in den USA als erster Vertreter von Kylian Mbappé auf der Position den Rang abgelaufen hat.
Diese Entwicklung führte hinter den Kulissen bei den Beteiligten offenbar dazu, ernsthaft über einen Wechsel auf Leihbasis nachzudenken. Nach Informationen des Radiosenders COPE hätte ein Transfer innerhalb Spaniens zu Real Sociedad bereits konkrete Züge angenommen, woraufhin der Deal wegen des verletzungsbedingten Rückfalls allerdings geplatzt sei. Es ist wohl auch kein anderer Klub im Rennen, denn nun soll klar sein: Endrick bleibt über den Sommer hinaus – trotz des parallelen Vertrauensbeweises gegenüber Gonzalo.
Zwischen dem Spanier und dem Brasilianer wäre somit ein Duell um den Backup-Job auf der Neuner-Position vorprogrammiert. Und es geht im wahrsten Sinne des Wortes auch anderweitig um die Neun – und zwar um die Rückennummer 9. Diese ist frei, nachdem Mbappé die 10 des abgewanderten Luka Modrić übernommen hat.
Am Dienstag machte im Zuge der Berichte um die Gonzalo-Beförderung zusätzlich die Meldung die Runde: Er bekommt auch die 9, was gleichzeitig bedeuten würde, dass er den nach derzeitigem Stand letzten Kaderplatz belegt. Später war dann wiederum von anderer Stelle aus zu vernehmen, es sei noch keine Entscheidung gefallen. Noch hat Gonzalo die 30, dabei handelt es sich aber ausdrücklich um keine Profi-Nummer.
Nicht wenige waren schon im Sommer 2024 davon ausgegangen, dass Mbappé die 10 und Endrick (aktuell die 16) dafür die 9 kriegt, sobald sich Modrić verabschiedet. Im Falle des jungen Südamerikaners ist das jedoch fraglicher als einst angenommen, dafür war seine bisherige Real-Zeit mit 37 Einsätzen und sieben Treffern schlicht zu unspektakulär. Wäre er in der Entwicklung weiter, hätte man sich die Frage gar nicht erst stellen müssen, auch aus Gründen der Trikotverkaufsstrategie. Ein Brasilianer mit der 9 bei Real – wie früher Ronaldo Nazário. Wichtiger wird Endrick aber zweifellos sein, den anderen Neuner-Kampf gegen Gonzalo zu gewinnen. Den, der darüber entscheidet, ob er auf der Bank sitzt oder sein Bestes auf dem Rasen geben darf.
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