Deutschland gegen Polen: EM-Auftakt mit Tücken - die Vorschau zum Spiel | OneFootball

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·2 Juli 2025

Deutschland gegen Polen: EM-Auftakt mit Tücken - die Vorschau zum Spiel

Gambar artikel:Deutschland gegen Polen: EM-Auftakt mit Tücken - die Vorschau zum Spiel

"Ich spiele das Turnier, um den Titel zu gewinnen - und die anderen auch!" Selina Cerci, Stürmerin der DFB-Frauen, macht im 90min-Interview keinen Hehl aus den Ambitionen des Teams. Deutschland zählt bei der EM 2025 zum Kreis der Mitfavoritinnen. Doch bevor vom Pokal geträumt werden kann, müssen die Hausaufgaben erledigt werden.

Das deutsche Auftaktspiel gegen die EM-Neulinge aus Polen am Freitag, den 4. Juli, um 21 Uhr (Übertragung: ARD und Sportschau-Livestream) fällt klar in die Kategorie des Pflichtsieges: In der Gruppe C mit Schweden und Dänemark als weitere Gegnerinnen ist Polen wohl der leichteste Gegner. Doch dass die Polinnen nicht zu unterschätzen sind, wissen die DFB-Spielerinnen gut, denn viele der Gegnerinnen spielen in der Frauen-Bundesliga. Alles Wichtige zum Auftaktspiel von Deutschland bei der Frauen-EM 2025.


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Deutschland geht als klarer Favorit in das Spiel - alles außer einem souveränem Sieg wäre eine Enttäuschung. Das heißt nicht, dass Polen zu unterschätzen ist - aber als EM-Neuling fehlt ihnen noch die Turniererfahrung. Mit Dänemark und Schweden warten im Laufe der Gruppenphase noch knifflige Gegner, ein Ausrutscher gegen Polen könnte daher fatale Folgen haben. Aber die DFB-Frauen gehen mit viel Selbstvertrauen in die Partie. Die Stimmung, so ist es überall zu hören, ist hervorragend, auch Kapitänin Giulia Gwinn hob jüngst den starken Teamspirit hervor.

Die gute Laune kommt nicht aus dem Nichts: In den letzten sechs Spielen, in der Nations League, schoss Deutschland insgesamt 26 Tore - durchschnittlich mehr als vier pro Spiel. Die Gegnerinnen waren mit Österreich, Schottland und den Niederlanden nicht das allerhöchste Kaliber, aber doch respektabel.

Die starken Ergebnisse täuschen über teils bedenkliche Defensivprobleme hinweg, die die Gegnerinnen nicht immer ausnutzen konnten - der Angriff wird dennoch Deutschlands größte Stärke bei dieser EM sein. Seit Christian Wück nach Olympia 2024 das Ruder bei den DFB-Frauen übernommen hat, gehen eine starke Offensive und etwas wilde Aktionen in der eigenen Hälfte Hand in Hand - schon das erste Spiel unter Wück, ein 4:3 gegen England, zeigte, wohin die Richtung später gehen würde.

Gegner-Check: Polen

Polen ist das erste Mal bei einer EM dabei, aber geht mit Selbstbewusstsein in das Turnier. Unter Trainerin Nina Patalon ist eine klare Handschrift zu erkennen, und die Polinnen haben viele spannende Spielerinnen - auch wenn dem Kader in der Breite anzumerken ist, dass sie nicht den größten Talentpool Europas haben. In der zweitklassigen Liga B der Nations League mussten sie dieses Jahr keine Niederlage hinnehmen. Bei Gegnern wie Bosnien-Herzegowina und Nordirland mag das nicht furchterregend klingen, aber in den EM-Playoffs gegen Österreich (zweimal 1:0) zeigte Polen klar und deutlich, dass sie ihren Platz beim Turnier verdient haben.

Ewa Pajor wird für Polen die Schlüsselspielerin schlechthin sein. Die Mittelstürmerin hat eine fantastische Saison hinter sich (47 Tore und 17 Assists in 53 Spielen) und hat beim FC Barcelona gezeigt, dass sie nicht nur in Wolfsburg das Tor treffen kann - dort spielte sie zuvor ganze neun Jahre lang. Bei Polen fiel sie in den letzten Spielen weniger als Torschützin denn als Vorlagengeberin auf. Aber Pajors schnelle Läufe in die Tiefe könnten genau die Achillesferse des deutschen Teams, die defensive Ordnung nämlich, treffen.

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Um sie dreht sich viel bei Polen: Ewa Pajor / Mateusz Slodkowski/GettyImages

Neben Pajor können Fans der Frauen-Bundesliga viele weitere bekannte Gesichter im Kader von Nina Patalon erkennen: Mittelfeldstrategin Tanja Pawollek (Union Berlin), die dribbelstarke und torgefährliche Natalia Padilla Bidas (Bayern, zuletzt ausgeliehen nach Sevilla) oder Dauerbrennerin Adriana Achcinska (Köln) sind Leistungsträgerinnen bei Polen. In der Defensive macht besonders Paulina Dudek von Paris Saint-Germain einen starken Job. Und auch auf Olivia Wos, die diesen Sommer aus Basel nach Nürnberg wechselt, sollte man ein Auge haben.

Deutschland wird also gewarnt sein - Polen hat mehrere Spielerinnen, die mit einem präzisen Pass nach vorne einen Konter einleiten können. Auch wenn sie einiges an Lehrgeld zahlen könnten - besonders die Außenverteidiger-Positionen sind eher schwach besetzt - wird das Auftaktspiel wohl für Deutschland kein Sonntagsspaziergang.

Die Schlüsselspielerinnen von Deutschland gegen Polen

Pernille Harder sagte jüngst in einem Interview, sie sei froh, dass Marina Hegering nicht mehr in der deutschen Innenverteidigung spiele - mit ihrer Physis und Spielintelligenz war Hegering für jede Stürmerin eine Herausforderung. An ihrer Stelle spielt nun Janina Minge in der Abwehr, voraussichtlich neben Rebecca Knaak, Sophia Kleinherne oder Kathrin Hendrich. Für Hendrich könnte ihre Schnelligkeit sprechen, die gegen Ewa Pajor wichtig wäre. Aber auch Janina Minge hat das Zeug, eine Schlüsselspielerin zu werden - die Wolfsburgerin ist bereits Vize-Kapitänin und beim VfL zur Führungsspielerin gereift.

Auch die Kapitänin, Giulia Gwinn, wird eine entscheidende Rolle spielen. Zum einen muss sie als Rechtsverteidigerin die quirlige Natalia Padilla Bidas in den Griff bekommen, ihre baldige Teamkollegin bei Bayern, zum anderen wird es von Gwinn auch offensive Impulse brauchen, um den Defensivriegel von Polen zu knacken.

Ein weiteres Teamkolleginnen-Duell gibt es im Mittelfeld: Dort trifft aller Voraussicht nach Elisa Senß auf Tanja Pawollek - beide spielen bei Eintracht Frankfurt, wobei Pawollek im Sommer zu Union Berlin wechselt. Senß konnte sich im DFB-Mittelfeld dank ihrer strategischen Fähigkeiten, ihrer Sicherheit am Ball auf engem Raum und ihrer Bissigkeit behaupten. Bei der EM soll sie nun der Anker des Mittelfelds werden, und wird auch physisch gegen Pawollek dagegenhalten müssen.

Polen: Kinga Szemik - Wiktoria Zieniewicz, Paulina Dudek, Oliwia Woś, Martyna Wiankowska - Tanja Pawollek, Adriana Achcińska, Nadia Krezyman - Ewelina Kamczyk, Ewa Pajor, Natalia Padilla Bidas

Deutschland: Ann-Katrin Berger - Giulia Gwinn, Janina Minge, Rebecca Knaak, Sarai Linder - Elisa Senß, Sjoeke Nüsken  - Klara Bühl, Linda Dallmann, Jule Brand - Lea Schüller

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