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·2 Oktober 2025
Ein Mitfavorit und Thomas Reis: Das sind die Gegner von Mainz 05 in der Conference League

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Am Donnerstag startet der 1. FSV Mainz 05 in das Abenteuer Europa. Diese sechs Aufgaben kommen auf die Nullfünfer zu.
Nach einer fantastischen Bundesligasaison dürfen die Rheinhessen endlich wieder auf internationaler Bühne auftreten. Dass man in der vergangenen Spielzeit sogar lange von der Teilnahme an der Champions League träumen durfte, schmälert die Vorfreude auf den Auftakt in die Conference League in keiner Weise.
Der Start in die Bundesligasaison lief mit nur vier Punkten aus fünf Spielen äußert durchwachsen, in der Qualifikation zum europäischen Wettbewerb deutete die Mannschaft gegen den Rosenborg BK jedoch ihr Potenzial an. Nach dem 1:2 im Hinspiel, drehte die Mannschaft von Bo Henriksen auf und sicherte sich mit einem fulminanten 4:1 im Rückspiel den Platz in der Ligaphase. Dort warten sechs spannende Aufgaben auf die Nullfünfer.
Foto: Getty Images
Die erste steht am Donnerstagabend auf Zypern an. Dort trifft der Bundesligist auf Omonia Nikosia. Der Zweite der zyprischen Liga ist ein Dauergast im internationalen Wettbewerb und nahm bereits in der letzten Saison an der Conference League teil. Damals überstand man die Ligaphase, musste aber nach der Zwischenrunde gegen Ligakonkurrent Pafos die Segel streichen.
Prominentester Name im Kader von Trainer Henning Berg ist zweifelsohne Stevan Jovetic. Der 35-jährige Mittelstürmer aus Montenegro hat eine illustre Karriere hinter sich und spielte unter anderem für die Fiorentina, Manchester City, Inter, Sevilla und die AS Monaco. Auch hierzulande ist der Angreifer noch bestens bekannt, zwischen 2021 und 2023 schnürte er für Hertha BSC in der Bundesliga die Schuhe und erzielte zehn Tore für die Berliner.
Seit 2024 lässt er die Laufbahn in Nikosia ausklingen und hatte zuletzt mit fünf Toren in sechs Qualifikationsspielen maßgeblichen Anteil daran, dass sein Team den Sprung in die Ligaphase meistern konnte. Mainz 05 muss sich allerdings keine Sorgen wegen des Altmeisters machen. Derzeit laboriert Jovetic an einer Muskelverletzung.
Das erste Heimspiel bestreiten die Nullfünfer am zweiten Spieltag. Dann ist der HSK Zrinjski Mostar zu Gast in der Mewa-Arena. Das Team aus der größten Stadt Herzegowinas ist zum dritten Mal in der Vorrunde der Conference League vertreten und geht als klarer Außenseiter ins Rennen. Nach bekannten Spielern sucht man im Kader vergeblich, einzig Mateo Susic könnte dem ein oder anderen Fan von Energie Cottbus noch ein Begriff sein.
Im Aufgebot des ältesten noch bestehenden Fußballvereins Bosnien und Herzegowinas finden sich auffällig viele Kroaten wieder. Das ist kein Zufall, den HSK steht für „Hrvatski Športski Klub (Kroatischer Sportklub).“ Auch die Anhänger sind größtenteils Kroaten. Mit dem von Bosniaken dominierten Stadtrivalen FK Velez Mostar liefert sich der HSK Zrinjski stets heiß umkämpfte Derbys. Immer wieder kommt es zu Ausschreitungen zwischen den Fangruppierungen.
Die Geschichte des 1945 verbotenen und 1992 neu gegründeten Klubs ist äußerst spannend, in der Gegenwart dürften die meisten Gegner in der Conference League jedoch eine Nummer zu groß sein. Mainz 05 geht beim ersten Heimspiel auf jeden Fall als klarer Favorit ins Rennen.
Das ist beim zweiten Auftritt vor heimischer Kulisse jedoch nicht mehr der Fall. Mit der Associazione Calcio Fiorentina empfangen die Rheinhessen am 6. November einen der Mitfavoriten auf den Titel in der Conference League. Die Viola ist so etwas wie der Dauerbrenner des noch jungen Wettbewerbs.
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Der Klub aus der Toskana nimmt bereits zum vierten Mal an der Conference League teil, ist mit 40 Spielen Rekordhalter und führt vor Alkmaar die ewige Tabelle des Wettbewerbs an. Aber: Mit dem Titel wollte es bisher nicht klappen. 2023 und 2024 stand man jeweils im Finale, zog aber gegen West Ham und Olympiakos den Kürzeren. In der vergangenen Saison war im Halbfinale gegen Real Betis Endstation.
Mit Stefano Pioli soll ein neuer Trainer dafür sorgen, dass es im vierten Anlauf endlich klappt mit dem Titel. Der Kader gibt durchaus Anlass zum Träumen. Torhüter David de Gea war jahrelang einer der Besten seines Fachs, auch Nationalspieler Robin Gosens bringt reichlich Erfahrung mit. Im Sturmzentrum wird Superstar Moise Kean von Routinier Edin Dzeko unterstützt, der sich auch mit 39 Jahren weiter auf Top-Niveau beweisen will.
In der Serie A stockte der Motor jedoch bisher. Nach fünf Spielen ist die Viola noch immer ohne Sieg und steht mit drei Punkten auf einem enttäuschenden 16. Platz.
Die zweite Auswärtsfahrt führt die Anhänger der Mainzer nach Rumänien. Dort trifft der Bundesligist auf den CS Universitatea Craiova. Der Verein wurde erst 2013 aus der Taufe gehoben und wurde damals als Reaktion auf den Verbandsausschluss des FC Universitatea Craiova gegründet. Mittlerweile existiert auch der Ursprungsverein wieder und beide Klubs beanspruchen die durchaus erfolgreiche Vereinshistorie vor 2013 für sich.
Während der FC U Craiova aktuell nur in der dritten Liga an den Start geht, startet der CS U in seine ersten Europapokal-Vorrunde. In den letzten Jahren war man stets in der Qualifikation gescheitert, diesmal schaffte man es mit zwei überraschenden Siegen gegen Basaksehir dann endlich in die Endrunde.
Am 11. Dezember bestreitet die Mannschaft von Trainer Bo Henriksen beim Tabellensiebten der polnischen Ekstraklasa ihr letztes Gastspiel in der Ligaphase. Gegen Lech Posen sind drei Punkte Pflicht, eine einfache Aufgabe wird das Spiel in der fünftgrößten Stadt Polens allerdings nicht.
Immer wieder schaffen beim neunmaligen – und amtierenden – polnischen Meister junge Talente den Sprung in die erste Mannschaft. Prominentestes Beispiel ist Robert Lewandowski, der in jungen Jahren bei Lech Posen seinen Durchbruch feierte, ehe er gen Dortmund weiterzog und seine Weltkarriere so richtig Fahrt aufnahm. Auch der jetzige Kölner Jakub Kaminski und Ex-HSV-Stürmer Artjoms Rudnevs spielten einst in der Universitätsstadt. Derzeit zählen der polnische U21-Nationalspieler Antoni Kozubal und der erst 19-jährige Kornel Lisman zu den spannendsten Spielern im Kader.
Zum Abschluss der Ligaphase trifft Mainz auf einen alten Bekannten aus der Bundesliga. Beim türkischen Überraschungsteam Samsunspor ist seit einem Jahr Thomas Reis als Trainer im Amt. Der ehemalige Bochum- und Schalke-Coach hat mit dem dritten Platz in der Süper Lig für eine echte Sensation gesorgt, 2020 spielte der Verein noch in der dritten Liga.
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Zwar scheiterte man in der Qualifikationsrunde zur Europa League knapp an Panathinaikos, dennoch ist die Teilnahme an der Conference League ein toller Erfolg für den Verein vom Schwarzen Meer. Das Weiterkommen ist der Reis-Elf durchaus zuzutrauen. Auch in der laufenden Saison mischt der Klub aus Samsun in der Süper Lig um die internationalen Startplätze mit, zudem ist das Programm in der Ligaphase machbar. Neben den Mainzern, nominell wohl der stärkste Gegner für Samsunspor, trifft der Europapokal-Neuling auf Legia Warschau, Dynamo Kyiv, Hamrun, Breidablik und AEK Athen.