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·29 Mei 2025
Ein Typ wie Sané? Leao im Bayern-Fokus – mit bekanntem Risiko

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·29 Mei 2025
Die Personalie Rafael Leao nimmt beim FC Bayern konkrete Formen an. Laut übereinstimmenden Berichten hat der deutsche Rekordmeister bereits erste Gespräche mit dem Berater des Portugiesen aufgenommen. Leao, der seit 2019 für den AC Mailand spielt, könnte im Sommer vor einer Trennung nach sechs Jahren stehen – das Verhältnis zwischen Spieler und Klub gilt als angeknackst.
Vincent Kompany und sein Team sehen in Leao einen potenziellen Schlüsselspieler für die linke Außenbahn. Der 25-Jährige zählt zusammen mit Kaoru Mitoma (Brighton) und Cody Gakpo (Liverpool) zu den drei heißesten Kandidaten für die vakante Flügelposition.
Das Problem: Die Corriere dello Sport berichtet, dass am Freitag ein Treffen zwischen den Verantwortlichen von Milan und den Vertretern von Rafael Leao stattfinde, nach dem über die Zukunft Leaos entschieden werden könne. Leao habe demnach einen Vertrag bis 2028 und eine Ausstiegsklausel in Höhe von 175 Millionen Euro, was jedoch eine unrealistische Summe sei. Sollte er gehen wollen, werde die AC Mailand zunächst 130 Millionen Euro für den Angreifer verlangen. Allerdings sei es nach der enttäuschenden Saison nicht ausgeschlossen, dass der Preis weiter sinkt.
Leao bringt auf dem Papier alles mit, was ein moderner Flügelspieler benötigt: hohes Tempo, starke Dribblings, Torgefahr, Flexibilität. Insbesondere im Umschaltspiel und im Halbraum könnte er sich nahtlos in Kompanys 4-2-3-1-System einfügen.
Doch genau hier beginnt auch das Problem: Laut Sky-Reporter Florian Plettenberg ist Leao „ein Typ wie Sané“, wie dieser im Podcast Mia san vier betont.
Die Rede ist von mentaler Phlegmatik, einer gewissen Unbeständigkeit in Drucksituationen und geringer defensiver Arbeitsrate. Attribute, die beim FC Bayern in der Vergangenheit bereits bei Sané, Serge Gnabry oder Kingsley Coman für Unzufriedenheit sorgten.
Der FCB legt bei Neuzugängen verstärkten Fokus auf Charakter, Mentalität und Teamfähigkeit – Kriterien, bei denen Leao nicht unumstritten ist. Gerade in Phasen sportlicher Stagnation soll er schnell abtauchen – sichtbar etwa beim Champions-League-Aus gegen Feyenoord Rotterdam in der abgelaufenen Saison, wo Leao in beiden K.o.-Spielen ohne Scorerpunkt blieb.
Trotz der Kritik: Leaos Statistiken können sich sehen lassen. In den letzten vier Spielzeiten lieferte er konstant: 2024/25: 25 Torbeteiligungen in 50 Spielen, 2023/24: 30 Scorerpunkte in 47 Einsätzen, 2022/23: 31 Torbeteiligungen in 48 Spielen und 2021/22: 29 Scorer in 42 Spielen.
Für viele Vereine wäre das ein starkes Argument – für den anspruchsvollen FC Bayern allerdings möglicherweise nicht genug, um über 50 Millionen Euro Ablöse zu zahlen. Denn in München geht es nicht nur um Leistung, sondern um Konstanz, Führungsqualitäten und Haltung.
Al-Ittihad, Al-Hilal und Al-Nassr seien dem italienischen Bericht nach zudem bereit, Leao 25 Millionen Euro netto pro Jahr zu bieten. Andere europäische Klubs wie Bayern und Arsenal hätten in den letzten Tagen ihr Interesse angemeldet, würden aber nicht mit diesen Summen mithalten können. Ausgang offen.