Eintracht Braunschweig: Gewohnte Situation, bessere Ausgangslage | OneFootball

Für Eintracht Braunschweig geht es auch im vierten aufeinanderfolgenden Jahr im deutschen Unterhaus wieder vorrangig um den Ligaverbleib. Punkten die Löwen unter Chef-Trainer Heiner Backhaus so konstant wie zuletzt, dürfte das Ziel eher erreicht werden als vergangene Saison.

Fast hätte Eintracht Braunschweig bei Mitkonkurrent und Aufsteiger Dynamo Dresden vergangene Woche drei sicher geglaubte Zähler noch aus der Hand gegeben. Die 2:0-Halbzeitführung war innerhalb von nur zwei Zeigerumdrehungen nach der Pause futsch, doch der BTSV bewies in Person von Patrick Nkoa Moral und schraubte mit seinem Treffer zum 3:2 den Deckel auf die Partie.

Chef-Trainer Heiner Backhaus musste danach erst einmal durchschnaufen: „Was für ein Spiel! Wir wussten, dass es nach der Halbzeit eng werden kann. Damit, dass Dynamo das Spiel so schnell dreht, haben wir nicht gerechnet. Wichtig war es aber, dass wir standhaft geblieben sind und das Spiel erneut drehen konnten.“ Mit den Zählern fünf, sechs und sieben aus den jüngsten drei Begegnungen, in denen die Löwen zuvor im eigenen Stadion gegen den 1. FC Kaiserslautern (2:0) und Holstein Kiel (1:1) performten, stehen sie nun bei 17 Punkten.

Diese Ausbeute reicht kurz vor dem Ende der Hinrunde immerhin für Rang 14 und einen marginalen Vorsprung auf den Relegationsplatz. Verglichen mit den zurückliegenden zwei Jahren ist das in Niedersachsen schon als Erfolg zu verbuchen – denn da überwinterten die Löwen jeweils unter dem Strich. In der Saison 2024/2025 mündete der stetige Abstiegskampf im Nachsitzen gegen Drittligist 1. FC Saarbrücken. Erst nach 120 Minuten stand im Rückspiel fest, dass Braunschweig weiterhin zweitklassig bleibt.

Im Sommer dann lotsten die Verantwortlichen Heiner Backhaus an die Hamburger Straße, der bis dahin Alemannia Aachen an der Seitenlinie betreute und nach dem Aufstieg 2024 in der Dritten Liga etablierte. Er wollte bei seinem neuen Verein zwar nicht gleich konkrete Ziele ausgeben, meinte aber vielsagend: „Wir sind seit acht Jahren nicht mehr im Profitopf des DFB-Pokals, das heißt mindestens Platz 14. Aber natürlich sind wir maximal ambitioniert und wollen das bestmögliche Ergebnis für den Verein rausholen.”

Im Augenblick würde es haargenau für den Profitopf im DFB-Pokal reichen – auch dank Christian Conteh, der in Dresden einen Doppelpack beisteuerte und mit vier Treffern die interne Torschützenliste der Eintracht gemeinsam mit der Hoffenheim-Leihgabe Erencan Yardimci anführt. Dahinter rangiert bereits Mehmet Can Aydin mit drei Toren und ebenso vielen Assists. Der frühere Akteur des FC Schalke 04 wurde bei den Löwen auf Anhieb zum Stammspieler.

Einen anderen ehemaligen Knappen vermissen sie in ihren Reihen dagegen schmerzlich: Lino Tempelmann fällt mit Knieproblemen bis auf Weiteres aus. Im Mittelfeld übernimmt somit Kapitän Sven Köhler die Rolle des Anführers, dahinter ist Kevin Ehlers gesetzt. Auch zwischen den Pfosten baut der BTSV auf einen früheren Schalker Schützling: Ron-Thorben Hoffmann ist die unangefochtene Nummer eins.