90PLUS
·7 Desember 2025
Entschuldigungen und jede Menge Frust: SGE hadert nach Leipzig-Debakel

In partnership with
Yahoo sports90PLUS
·7 Desember 2025

Markus Krösche war bedient, Kapitän Robin Koch entschuldigte sich geknickt bei den Fans, während seine Mitspieler mit versteinerter Miene frustriert in die Kabine stapften – bei Eintracht Frankfurt herrschte nach der heftigsten Abreibung seit fast 30 Jahren Krisenstimmung. „Mit dem Resultat nach Hause zu fahren, tut schon sehr weh“, gab auch Coach Dino Toppmöller im Anschluss an das blamable 0:6 (0:2) bei RB Leipzig am Sky-Mikrofon zu.
Nach der jüngsten, fast schon historischen Gegentorflut dürften sich die kritischen Stimmen mit Blick auf seine Person mehren – die aufkeimende Debatte um Toppmöller erstickte Sportvorstand Krösche am Samstagabend jedoch vorerst im Keim. „Wir haben kein Trainerthema“, betonte der 45-Jährige. Dafür aber jede Menge Baustellen.
Zu wechselhaft präsentiert sich die Eintracht in dieser Saison, stellt mit 29 Gegentoren die schlechteste Abwehr der Bundesliga. Diese Defensivschwäche legten die Leipziger um Dreierpacker Yan Diomande vor allem in der laut Toppmöller „desolaten zweiten Halbzeit“ schonungslos offen. Die Zweikampfführung sei „katastrophal“ gewesen, ärgerte sich der Trainer. Auch Krösche monierte: „Das sind einfach zu viele Fehler, die wir auch in den letzten Wochen gemacht haben – und zu viele einfache Gegentore.“
So war allein der Start, als der herausgeeilte Torhüter Michael Zetterer RB-Stürmer Conrad Harder (5.) zu seinem Premierentreffer verhalf, symptomatisch. Am Ende setzte es einen heftigen Nackenschlag, den es in dieser Form letztmals am 23. März 1996 in Dortmund (0:6) gegeben hatte.
„Kein Spieler auf keiner Position war annähernd bei 100 Prozent“, urteilte Koch: „Wir müssen uns bei unseren Fans entschuldigen.“ Auch Toppmöller bat insbesondere den mitgereisten Anhang um Verzeihung – doch Fakt ist: „Wenn wir oben dabei sein und auf die internationalen Ränge wollen, darfst du solche Fehler nicht machen“, stellte Krösche klar.
Trotz teilweise haarsträubender Partien, beispielsweise das wilde 4:3 beim 1. FC Köln, mischt Frankfurt auf Platz sieben mit 21 Zählern noch im Rennen um Europa mit. Der herbe Rückschlag in Leipzig kommt dennoch zur absoluten Unzeit. Am Dienstag (21.00 Uhr/Prime Video) muss die Eintracht beim FC Barcelona in der Champions League ran, dort läuft es mit nur einem Erfolg aus fünf Spielen ohnehin schon schlecht.
Hinzu kommen neue personelle Sorgen in der Offensive. Neben Stürmer Jonathan Burkardt (Muskelverletzung) droht auch Michy Batshuayi auszufallen. Der Angreifer war in Leipzig nach einem Zusammenprall mit David Raum vom Feld gehumpelt. Ein MRT sollte am Sonntag Aufschluss geben, doch Toppmöller vermutete direkt nach Abpfiff schon: „Das wird wahrscheinlich nichts mehr vor Weihnachten.“
Dennoch will Frankfurt in Barcelona ein anderes Gesicht zeigen, auch wenn es nach dem Ergebnis „keine Kampfansage“ von ihm gebe, sagte Toppmöller: „Es gilt, eine Reaktion zu zeigen, aufzustehen – und das werden wir tun.“ Denn mit „der Leistung aus der zweiten Halbzeit brauchen wir in Barcelona nicht auftreten“, stellte Koch klar: „Ich hoffe, das weiß auch jeder bei uns im Team.“









































