Erstmals seit 2014: Liverpool kassiert gegen ManUnited 4. Pleite in Folge! | OneFootball

Der FC Liverpool kassiert erstmals seit 2014 vier Pflichtspielpleiten am Stück. Auch gegen Erzrivale ManUnited zogen die Reds vor heimischer Kulisse den Kürzeren, nach Harry Maguires spätem Siegtreffer stand ein 1:2 in Anfield auf der Anzeigetafel. Die Red Devils gewinnen unterdessen erstmals unter Ruben Amorim zwei Premier-League-Spiele in Serie.

Während Arne Slot im Vergleich zur 1:2-Pleite bei Chelsea vor der Länderspielpause auf Wechsel in seiner Startelf verzichtete, tauschte Ruben Amorim auf zwei Positionen: Gegenüber dem jüngsten 2:0-Sieg gegen Sunderland starteten Harry Maguire und Matheus Cunha für Leny Yoro und Benjamin Sesko.

Nach Kaltstart für Liverpool: Chancenfestival in Anfield

Der FC Liverpool musste einen Kaltstart verkraften: Etwas mehr als eine Minute war von der Uhr, als Amad Diallo über rechts Bryan Mbeumo bediente, der sich seinen Bewachern davonstahl und aus spitzem Winkel Alisson-Vertreter Giorgi Mamardashvili im kurzen Eck erwischte. Die frühe Führung für ManUnited!

Die Reds wirkten zu Beginn nervös und brauchten etwas, um im Spiel anzukommen. Nach 13 Minuten verzeichnete Virgil van Dijk, der beim Gegentor nicht gut ausgesehen hatte, per Kopf den ersten halbwegs gefährlichen Abschluss für die Reds. Abgesehen davon taten sich der Liverpooler Kapitän und seine Teamkollegen noch schwer, das tief gestaffelte 5-4-1 der Red Devils zu knacken. Bei einer Gakpo-Flanke unterlief Amad ein Handspiel – für Schiedsrichter Michael Oliver und sein Team allerdings kein ahndungswürdiges. Dennoch wurde der LFC zunehmend gefährlicher: Mit einem starken Spielzug wurde Cody Gakpo in Szene gesetzt, der mit viel Platz nach innen zog, dann aber nur den rechten Pfosten traf (21.). Ähnliche Szene kurz darauf auf der anderen Seite, als Bruno Fernandes nach einem gleichwohl starken Spielzug den Außenpfosten touchierte (24.).

Vor allem die Mannschaft von Arne Slot präsentierte sich defensiv alles andere als sattelfest – große Abstände und auch individuelle Fehler waren Themen, die United mehrere gute Möglichkeiten eröffneten. So waren die Red Devils dem 2:0 zwischenzeitlich näher als die Hausherren dem 1:1. Durch eine abgefälschte Flanke von Gakpo, die am Ende gegen den Pfosten prallte, wäre Liverpool nach 32 Minuten aber beinahe zum Ausgleich gekommen. Kurz darauf prüfte Mohamed Salah United-Keeper Senne Lammens per Kopf (33.), genau wie Alexander Isak, der nach 35 Minuten überragend von Ibrahima Konaté in Szene gesetzt wurde, dann aber zu ungenau abschloss.

Die erste Halbzeit verlief in mehreren kleinen Zyklen: Vor der Pause waren es wieder die Gäste aus Manchester, die mit ihrem gradlinigen Spiel Druck machten. Eine Klärungsaktion von Gakpo wurde zum Querschläger und landete beinahe im eigenen Tor (40.), die darauffolgende direkt getretene Ecke musste Konaté auf der Linie entschärfen. Ob der hochwertigen Chancen auf beiden Seiten war es fast ein Wunder, dass zur Halbzeit nur ein Tor auf der Anzeigetafel stand.

(Photo by Michael Regan/Getty Images)

Gakpo erst erneut im Alu-Pech, dann Ausgleich-Schütze – Maguire gehört das letzte Wort

Nach dem Seitenwechsel waren es wieder die Reds, die auf den Ausgleich drückten. Es fehlte aber an der letzten Präzision im Passspiel – und auch im Abschluss: Bei einem Schuss aus der Drehung traf Unglücksrabe Gakpo zum dritten Mal den Pfosten. Zwischen den Strafräumen wurde die Partie derweil zunehmend rauer – Amad (52.) und Casemiro (57.) wurden beide für überhartes Einsteigen mit Gelb verwarnt. Darauf reagierte Amorim auch sogleich und wechselte seine vorbelasteten Schützlinge aus.

Während bei United im zweiten Durchgang nicht viel nach vorne ging, bot sich Alexis Mac Allister aufseiten der Reds die nächste gute Gelegenheit (60.). Slot wollte es jetzt wissen, wechselte mit der Hereinnahme von Florian Wirtz und Hugo Ekitiké zweimal offensiv (61.). Der bis dahin eher blasse Salah hatte nach 65 Minuten die nächste gute Gelegenheit, doch der Ägypter verzog aus leicht spitzem Winkel. Die Einschläge der Hausherren wurden immer mehr: Auch Ekitiké fehlte nicht viel zum Ausgleich (69.), Jones fand in Lammens seinen Meister (76.).

Nach 78 Minuten platzte dann der Knoten: Wirtz fand auf engem Raum den ebenfalls eingewechselten Chiesa, der mit einem Kontakt an die Fünfmeterkante gab, wo Gakpo zum Ausgleich einschob. In der Folge drückte Liverpool eigentlich auf den späten Siegtreffer, doch der fiel plötzlich  auf der anderen Seite: Ein vermeintlich geklärter Ball landete linksaußen bei Bruno Fernandes, der Portugiese fand mit einer maßgeschneiderten Flanke den aufgerückten Maguire, der zum 2:1 einnickte (84.). Die Schlussphase in Anfield hatte es in sich. Beinahe gelang dem LFC der postwendende Ausgleich, doch Gakpo setzte einen Kopfball unbedrängt und aus bester Position neben das Tor (87.).

Da gute Möglichkeiten in der Folge trotz achtminütiger Nachspielzeit ausblieben, stand am Ende die vierte Liverpooler Pflichtspielpleite in Serie – das gab es zuletzt in der Prä-Klopp-Ära im Jahr 2014. ManUnited feiert derweil erstmals unter der Regie von Ruben Amorim zwei Premier-League-Siege hintereinander.

FC Liverpool – Manchester United 1:2 (0:1)

FC Liverpool: Mamardashvili – Bradley (61. Wirtz), Konate, Van Dijk, Kerkez – Gravenberch (61. Jones), Mac Allister (61. Ekitiké) – Salah (85. Frimpong), Szoboszlai, Gakpo – Isak (72. Chiesa)

Manchester United: Lammens – De Ligt, Maguire, Shaw (85. Yoro) – Amad (58. Dorgu), Casemiro (58. Ugarte), Fernandes (85. Mainoo), Dalot – Mbeumo, Mount (61. Sesko) – Cunha

Tore: 0:1 Mbeumo (2.), 1:1 Gakpo (78.), 1:2 Maguire (84.)