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·22 Februari 2025

FC Barcelona unter Hansi Flick: Reicht Spektakel auch für Titel?

Gambar artikel:FC Barcelona unter Hansi Flick: Reicht Spektakel auch für Titel?

Der FC Barcelona ist in dieser Saison eine der stärksten Mannschaften der Welt. In der heimischen Liga grüßt man nach 24 Spieltagen von der Tabellenspitze, in der Champions League qualifizierten sich die Katalanen als Tabellenzweiter der Ligaphase direkt für das Achtelfinale. Nach einer titellosen Saison 2023/24 ist der Hunger nach großen Erfolgen in der jungen Mannschaft groß. Doch reicht eine spektakuläre Spielweise am Ende für die großen Titel?

Barcelona: Xavi raus, Flick rein

Im Vorfeld der aktuellen Saison wurde beim FC Barcelona auf dem Trainerstuhl kräftig rotiert. Xavi, der Barcelona noch im Vorjahr zur Meisterschaft geführt hatte, kündigte im Januar 2024 seinen Rücktritt zum Saisonende an. Nachdem Präsident Laporta wochenlang versucht hatte, die Vereinslegende zum Bleiben zu überreden, wendete sich das Blatt erneut: Xavi verkündete seinen „Rücktritt vom Rücktritt“, um seinen 2025 auslaufenden Vertrag zu erfüllen. Doch damit nicht genug: Barcelona entschied sich dennoch für einen Wechsel auf der Trainerbank. Hansi Flick, der mit den Bayern große Erfolge feierte und spätestens seit dem beeindruckenden 8:2-Sieg gegen Barcelona 2020 in Spanien ein hohes Ansehen genoss, sollte den Verein zurück in die Erfolgsspur führen.


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Der deutsche Trainer konnte zu Beginn seiner Amtszeit voll überzeugen: In der Liga gewann Barcelona elf der ersten zwölf Spiele, darunter spektakuläre Siege wie das 5:1 bei Villarreal oder der 4:0-Auswärtssieg im El Clásico gegen Real Madrid. Darüber hinaus bewies er ein außergewöhnliches Talent für die Integration junger Spieler aus der Akademie La Masia, die den Kader verjüngten und für frischen Wind sorgten. Unter seiner Leitung überzeugte Barcelona mit direktem Offensivspiel und einer riskanten, aber oft gut organisierten Abseitsfalle.

Flick verleiht Barcelona neue Handschrift

Aber wie spielt der FC Barcelona unter Hansi Flick? Der Fokus für den deutschen Trainer liegt zunächst einmal auf der Offensive: Mit 65 Toren stellt Barcelona den mit Abstand besten Angriff der spanischen Liga. Dazu kommen die meisten Großchancen aller Teams (113) und der höchste durchschnittliche Ballbesitz (67,3 Prozent) (Quelle: FotMob). Im Ballbesitz legt Barcelona großen Wert auf ein dynamisches Zentrum, d.h. viel Bewegung im Mittelfeld ohne Ball und Kontrolle mit Ball. Dazu spielt Barcelona einen sehr direkten Fußball und versucht mit seinen technisch starken Spielern das Mittelfeld zu überladen. Dazu versucht Barcelona immer viele Spieler vor dem Ball zu haben, um mit möglichst vielen Spielern angreifen zu können. Diese Spielweise, gepaart mit einem hohen, mannorientierten Pressing, birgt natürlich auch einige Risiken in der Defensive und in der Restabsicherung.

Und genau hier liegt die größte Schwachstelle im Spiel des FC Barcelona: Gelingt es dem Gegner, das Pressing zu überspielen, entstehen logischerweise große Lücken hinter der Abwehr. Auch über die Flügel ist man verwundbar, wenn der Fokus auf dem Zentrum liegt. Die hohe Abseitslinie von Barcelona ist, wenn sie funktioniert, sehr erfolgreich: Im Ligaspiel gegen Real Madrid wurden die Königlichen zwölfmal ins Abseits gestellt. Teilweise waren es Millimeterentscheidungen – zugunsten von Barcelona. Dass es auch anders geht, zeigte sich bei der ersten Saisonniederlage in Osasuna: Bei der 2:4-Pleite gelang es den Gastgebern immer wieder, hinter die Abwehrkette zu kommen, ohne in der verbotenen Zone zu stehen.

Barcelona fehlt die Konstanz

Obwohl der FC Barcelona so gut in die Saison gestartet ist, beträgt der Vorsprung auf den zweiten Tabellenplatz nur einen Punkt. Das liegt vor allem an einer Schwächephase um den Jahreswechsel, als Barcelona gegen vermeintlich kleine Teams viele Punkte liegen ließ. Anders sieht es gegen die großen Topteams aus. Abgesehen von der Partie gegen Atlético Madrid, als man in letzter Minute ein Gegentor kassierte und somit das Spiel verlor, behielt Barcelona stets die Oberhand. Zwei Kantersiege gegen Real Madrid, das 4:0 in der Liga und das 5:2 im Supercup, sowie das furiose 4:1 gegen den FC Bayern in der Champions League waren Statements.

Der FC Barcelona überzeugte also vor allem in den großen Spielen. Die Offensive um die beiden Europameister Olmo und Yamal sowie Raphinha, der wettbewerbsübergreifend an 39 Toren direkt beteiligt war, ist das Prunkstück der Mannschaft. Nicht zu vergessen Robert Lewandowski, der nach einer schwächeren letzten Saison nun unter Flick eine Renaissance erlebt und mit 20 Treffern die Torschützenliste der Liga anführt.

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Ist Barcelona bereit für den ganz großen Wurf?

Zugegeben: Einen Titel haben die Katalanen schon gewonnen. Der Supercup gegen Real Madrid Anfang des Jahres war der erste Titel für Flick als Barca-Trainer. Doch mit einem Meistertitel oder dem Gewinn der Champions League ist dieser Erfolg selbstverständlich nicht zu vergleichen.

Und es bleibt eng in der Liga. Will die Flick-Elf auch am Ende der Saison ganz oben stehen, darf sie sich keine weitere Schwächephase erlauben – zu stark ist die Konkurrenz. In der Königsklasse bekommt man es im Achtelfinale mit Benfica zu tun, gegen das man in der Ligaphase auf spektakuläre Art und Weise mit 5-4 gewann. Sollte man sich dort durchsetzen und ins Viertelfinale einziehen, trifft man entweder auf einen kriselnden BVB oder den Underdog aus Lille. Auf dem Papier ist man damit den anderen Spitzenteams zunächst einmal aus dem Weg gegangen.

Barcelona bleibt definitiv einer der Top-Anwärter auf den Champions-League-Titel, denn zum einen scheint der Weg ins Halbfinale durchaus machbar, zum anderen hat die Mannschaft bereits gezeigt, wie sie sich gegen andere Schwergewichte schlägt – den anderen Favoriten aus Madrid konnte sie in dieser Saison bereits zweimal deutlich besiegen. Außerdem weiß Flick, wie man in der Champions League erfolgreich agiert. Dafür wurde er schließlich verpflichtet.

(Photo by Fran Santiago/Getty Images)

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