Miasanrot
·22 Oktober 2025
FC Bayern: Brügge sehen und siegen?

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·22 Oktober 2025

Der Club Brügge reist mit viel Selbstvertrauen zum Champions-League-Spiel beim FC Bayern München. Der belgische Vizemeister zählt in der laufenden Saison 2025/26 zu den spielstärksten Teams der Jupiler Pro League und überzeugt mit einer klaren taktischen Identität und Spielphilosophie.
Der FC Bayern München präsentiert sich derzeit in ausgezeichneter Verfassung. Die Mannschaft feierte zuletzt einen knappen 2:1-Erfolg im Klassiker gegen den BVB und zeigte auch in der Champions League Stärke mit überzeugenden Siegen gegen Chelsea (3:1) und Pafos (5:1).
Durch ein stabiles Mittelfeld, eine durchschlagskräftige Offensive und starke individuelle Leistungen tritt Bayern sehr dominant auf und belegte folgerichtig nach den ersten beiden Spieltagen den ersten Platz in der CL-Tabelle. Kann dieser Erfolgslauf gegen Brügge einfach so beibehalten werden? Oder wird aus den Belgiern ein unerwarteter Stolperstein?
Unter Trainer Nicky Hayen steht Brügge für dominanten Ballbesitzfußball: Mit laut Sofascore 63,3 Prozent Ballbesitz und einer Passquote von über 87 Prozent führt der Klub die belgische Liga in beiden Kategorien an. Im Schnitt spielt das Team fast 500 präzise Pässe pro Partie, das ist Ausdruck einer enormen Spielkontrolle.
Brügge baut dabei geduldig auf, sucht die Lücken über die Flügel und dringt mit 413 Ballkontakten im gegnerischen Strafraum häufiger in gefährliche Zonen vor als jede andere belgische Mannschaft. Besonders interessant ist die Bundesliga-Verbindung im Kader.
Nicolo Tresoldi (ehemals Hannover 96), Christos Tzolis (Düsseldorf) und Ludovit Reis (Hamburger SV) standen bis vor kurzem noch in der 2. Bundesliga auf dem Platz. Hinzu kommt der Ex-Freiburger Hugo Siquet, der Brügge verstärkt und Trainer Hayen weitere Optionen auf den Außenbahnen bietet. Mit 15 direkten Beteiligungen an Pflichtspieltoren (Tzolis) und acht Beteiligungen (Tresoldi) führen die beiden Spieler die interne Scorerliste ihres Teams an.
Aktuell steht Tzolis angeblich im Fokus des AFC Bournemouth, die ihn Berichten zufolge im Winter verpflichten wollen. Als Reaktion darauf soll Brügge eine Ablöse von mindestens 40 Millionen Euro aufrufen. Trotz seiner Vertragsverlängerung bis 2029 im Juli wird vermutet, dass dies eher eine Preistreiberei ist als ein echtes Bekenntnis des Spielers. Eine starke Leistung im bevorstehenden Spiel in München könnte seinen Marktwert noch zusätzlich in die Höhe treiben.
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Kapitän Hans Vanaken bildet zentral das Herzstück der Mannschaftsstruktur. Der 33-jährige Regisseur überzeugt mit Übersicht, Spielintelligenz und präzisem Passspiel. Mit laut fbref über 11 progressiven Pässen und 4,2 Schussvorlagen pro 90 Minuten ist er unangefochtener Taktgeber und ebenfalls gefährlicher Vorlagengeber seines Teams.
Auch seine Verbindung zu den Offensivspielern funktioniert hervorragend, besonders zu bereits genanntem Christos Tzolis, der mit fünf Saisontoren und 4,6 xG in der Liga der aktuell effektivste Angreifer ist. Der griechische Flügelspieler agiert torgefährlich und dynamisch, nutzt Räume konsequent und sorgt mit seinen Dribblings immer wieder für Unruhe.
Auf der rechten Seite liefert der junge Portugiese Carlos Forbs wichtige Impulse. Mit hoher Geschwindigkeit, präzisen Flanken und über vier Schussvorlagen pro Spiel ist er eine der zentralen Stellen im Brügger Angriffsspiel. Im Sturmzentrum steht Nicolo Tresoldi, der mit seiner Beweglichkeit und Abschlussstärke die Tiefe sucht und Räume für Vanaken und Tzolis öffnen kann.
Im Mittelfeld sichern Aleksandar Stanković und Aron Sandra die Struktur hinter den Offensivspielern ab. Stanković, erst 20 Jahre alt, gilt als eines der größten Talente des belgischen Fußballs: passsicher, zweikampfstark und mit einem guten Gespür für Raumkontrolle. Er bildet das Bindeglied zwischen Defensive und Angriff.
Auch defensiv präsentiert sich Brügge stabil. Mit nur 1,0 Gegentoren pro Spiel zählt das Team zu den besten Abwehrreihen der Liga. Brandon Mechele und der junge Ecuadorianer Joel Ordóñez bilden ein robustes Innenverteidigerduo, das Zweikämpfe konsequent führt und sicher aus der Abwehr aufbaut. Auf den Außen verteidigen Kyriani Sabbe und Maxime Seys, während Torhüter Nordin Jackers mit starker Strafraumbeherrschung und einer Fangquote von rund 75 Prozent überzeugt.
In München dürfte Brügge weitaus weniger Ballbesitz als sonst bekommen, trotzdem wird das Team versuchen, die Qualitäten mit dem Ball am Fuß einzubringen. Gegen den individuell überlegenen FC Bayern wird es nämlich darauf ankommen, wie gut und wie lange das Team unter Druck bestehen kann. Vor allem im Übergangsspiel, wenn Bayern aggressiv presst. Und hier haben die Belgier Vorteile, weil sie die technischen Herausforderungen des Ballbesitzspiels kennen.
Gleichzeitig bietet die Qualität auf den Flügeln mit Forbs und Tzolis gute Möglichkeiten für schnelle Gegenstöße und Umschaltmomente auf die der FC Bayern vorbereitet sein sollte. Besonders stark ist das Team laut Sofascore in der belgischen Liga im offenen Spiel (9 Tore), erzielt aber auch regelmäßig Treffer nach Standards (4 Tore) und Kontern (4 Tore), das ist eine Vielseitigkeit, die die Bayern auf jeden Fall beachten müssen.
Der Club Brügge reist trotz aller Qualität als klarer Außenseiter nach München, aber mit einer eingespielten Mannschaft, hoher taktischer Disziplin und viel individueller Qualität. Die Mischung aus erfahrenen Führungsspielern, Bundesliga-Absolventen und jungen Talenten könnte Brügge zu einem unangenehmen Gegner machen, der selbst gegen einen Topclub wie den FC Bayern Chancen kreieren kann.
Dennoch kann auch das geringe Durchschnittsalter des Brügger Kaders (23,6 Jahre, nur der Kader des FC Chelsea ist jünger) eine Rolle spielen, denn das führte besonders zu Beginn der Saison noch zu Leistungs-Schwankungen in der Liga. Insgesamt ist trotz aller Stärken ein Sieg gegen Club Brügge Pflicht für den FC Bayern, vor allem vor den schweren Aufgaben in Paris und London im November.









































