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·13 Juni 2025

FC Bayern: Der Kader für die Klub-WM im Check

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Wer steht im Klub-WM-Kader des FC Bayern? Und an welchen Stellen könnte es dennoch eng werden? Miasanrot wirft einen genauen Blick auf das Aufgebot für das Turnier in den USA.

Sind Jonathan Tah und Tom Bischof beim Sommer-Lückenfüller-Turnier Klub-WM schon dabei? Ist Eric Dier noch im Kader? Und was ist eigentlich mit Leroy Sané los? Gianni Infantinos neuestes Lieblingsevent bescherte dem FC Bayern einen ungewohnten Aufmerksamkeits-Höhepunkt in der sonstigen Saure-Gurken-Zeit Frühsommerpause.


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Die Unruhe um offene Personalfragen war zunächst groß, doch am Ende fanden sich für vieles pragmatische Lösungen. Für Jonathan Tah und Tom Bischof wurden Ablösen gezahlt, um sie vorzeitig aus ihren auslaufenden Verträgen zu holen – beide stehen im Kader für die Klub-WM.

Leroy Sané hat sich hingegen für einen Wechsel entschieden, wird dem FC Bayern aber noch bis zum 30. Juni zur Verfügung stehen. Eric Dier dagegen ist nicht mehr Teil des Aufgebots und wird bei der Klub-WM keine Rolle mehr spielen.

Dafür finden sich im Kader auch einige eher unbekannte Namen. Doch richtig übersichtlich ist das vom FC Bayern präsentierte Aufgebot im Look eines Panini-Albums nicht geraten. Miasanrot wirft einen genauen Blick auf die Personaldecke: Wo wird es eng, und wo könnte eine Überraschungsspieler zum Zug kommen?

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Tor: Der GOATkeeper und seine Erben?

Mit dabei: #1 Manuel Neuer (39), #40 Jonas Urbig (21), #18 Daniel Peretz (24), #48 Leon Klanac (18)

Im Tor gibt es wenig Überraschungen: Kapitän Manuel Neuer ist gesetzt, dahinter steht Jonas Urbig bereit, seit seinem Winterwechsel hat sich der ehemalige Kölner als verlässlicher Vertreter mit Entwicklungspotenzial empfohlen. Für die Klub-WM verzichtete er sogar auf eine Teilnahme an der U21-EM.

Komplettiert wird das Torhüter-Team von Daniel Peretz und U19-Keeper Leon Klanac. Beides waren erwartbare Nominierungen. Sven Ulreich steht aus persönlichen Gründen nicht zur Verfügung, während Max Schmitt mit der deutschen U19 bei der EM im Einsatz ist.

Peretz wird aktuell intensiv vom PSV Eindhoven umworben, bleibt aber mindestens bis zum Ende der Klub-WM ein Roter. Klanac dürfte den Münchnern noch länger erhalten bleiben, das große Torwarttalent haben wir bei Miasanrot bereits vorgestellt.

Rechtsverteidiger: Die Allrounder und der Flop

Mit dabei: #27 Konrad Laimer (28), #23 Sacha Boey (24), #44 Josip Stanišić (25)

Eine dauerhafte Lösung wurde auf der Position seit dem Abgang von Benjamin Pavard noch nicht gefunden, doch Konrad Laimer hat sich vorerst durchgesetzt. Der Österreicher dürfte auch beim interkontinentalen Turnier die erste Wahl sein, mit Sacha Boey als Backup.

In der neuen Saison könnte Josip Stanišić zur ernsthaften Konkurrenz werden. Vorerst aber dürften sich die beiden Allrounder nicht ins Gehege kommen. Stanišić wird aller Voraussicht nach auf anderen Positionen gebraucht.

Trotzdem bleibt das Münchner Eigengewächs auch auf seiner angestammten Position jederzeit eine verlässliche Option. Akuten Handlungsbedarf gibt es hier also nicht.

Innenverteidigung: Tah und die Fragezeichen

Mit dabei: #2 Dayot Upamecano (26), #3 Min-jae Kim (28), #4 Jonathan Tah (29), #30 Cassiano Kiala (16)

Lange sah es so aus, als müsste der FC Bayern die Klub-WM mit einer improvisierten Innenverteidigung aus Leon Goretzka und Josip Stanišić bestreiten. Doch bei der finalen Nominierung stellte sich die Lage weniger dramatisch dar: Tatsächlich stehen vier gelernte Innenverteidiger im Kader.

Ganz ohne Fragezeichen bleibt es dennoch nicht. Jonathan Tah dürfte direkt gefordert sein, denn hinter dem Fitnesszustand von Dayot Upamecano und Min-jae Kim stehen weiterhin Zweifel. Der Südkoreaner kämpft seit Wochen mit Achillessehnenproblemen, und angesichts eines möglichen Wechsels dürfte man kein unnötiges Risiko eingehen. Auch bei Upamecano, der nach einem Knorpelschaden seit März kein Pflichtspiel mehr bestritten hat, wird man vorsichtig agieren. Zwar ist er zurück im Training, doch von voller Wettkampfform ist er noch ein gutes Stück entfernt.

Alles deutet also darauf hin, dass zum Turnierstart Tah und Stanišić die zentrale Abwehr bilden werden. Sollten Upamecano und Min-jae im Laufe des Wettbewerbs einsatzfähig werden, könnte Stanišić auf eine andere Position ausweichen.

Mit Cassiano Kiala wurde zudem ein vielversprechendes Talent aus der U17 als Absicherung nominiert. Der 16-Jährige gilt als außergewöhnlich begabt, doch Trainer Vincent Kompany ist bislang nicht als großer Förderer sehr junger Spieler in Erscheinung getreten. Wahrscheinlich wird Kiala vor allem im Training dazulernen, auch wenn Miasanrot bereits ein mögliches Einsatzszenario skizziert hat. Realistischer erscheint jedoch, dass im Notfall erneut Leon Goretzka nach hinten rücken würde, ehe Kiala tatsächlich Minuten bekommt.

Linksverteidiger: Die Gretchenfrage

Mit dabei: #22 Raphaël Guerreiro (31), #49 Adam Aznou (19)

Bei diesem Turnier wird sich zeigen, welchen Weg Vincent Kompany einschlägt – nicht nur kurzfristig, sondern vielleicht auch mit Blick auf die grundsätzliche Ausrichtung. Nutzt das Trainerteam die durch die Verletzung von Alphonso Davies entstandene Chance, um dem international begehrten Talent Adam Aznou Spielzeit zu geben? Oder bleibt es bei der konservativen Lösung?

Der bisherige Kurs spricht eher für Erfahrung: In der vergangenen Saison entschied sich das Trainerteam mehrfach dafür, positionsfremd umzustellen, statt Talente vom Campus ins kalte Wasser zu werfen. Damit dürfte Raphaël Guerreiro als erste Alternative gesetzt sein oder, je nach Situation in der Innenverteidigung, der vielseitig einsetzbare Josip Stanišić, der auch die linke Seite abdecken kann.

Einsatzminuten für Aznou wären hingegen ein klares Signal: an den Campus, an alle Leihspieler und an Aznou selbst. Der junge Marokkaner ist schließlich kein kompletter Rookie, sondern bereits in der Rückrunde wertvolle Profi-Erfahrung beim spanischen Klub Real Valladolid gesammelt.

Defensives Mittelfeld: Stau statt Engpass

Mit dabei: #6 Joshua Kimmich (30), #45 Aleksandar Pavlović (21), #8 Leon Goretzka (30),  #16 João Palhinha (29), #47 David Santos Daiber (18)

Tom Bischof wurde eigens für die Klub-WM vorzeitig aus Hoffenheim losgeeist, doch nun stellt sich die Frage: Wo soll das hochveranlagte Talent überhaupt spielen? Zwar kann Bischof auch im offensiven Mittelfeld eingesetzt werden, doch auch dort ist die Konkurrenz groß. Auf der Doppelsechs ist das Gedränge ohnehin besonders dicht.

Taktgeber Joshua Kimmich ist gesetzt, während Aleksandar Pavlović und der unermüdliche Leon Goretzka die besten Karten auf den Platz neben ihm haben. Dahinter lauert João Palhinha, als ein physisch starker Abräumer, falls so einer von Nöten ist.

Ob Bischof auf Einsatzzeit kommt, dürfte sich an taktischen Überlegungen entscheiden: Braucht es einen laufstarken Zerstörer oder eher eine spielstarke Option mit kreativen Impulsen? Letzteres würde klar für Bischof sprechen. U19-Spieler Santos Daiber, ursprünglich Innenverteidiger und vom Typ her eher Palhinha-nah, wurde noch dazugeholt, um den Kader aufzufüllen.

Offensives Mittelfeld: Abschiedstouren und Hoffnungsträger

Mit dabei: #25 Thomas Müller (35), #10 Leroy Sané (29), #11 Coman (29), #7 Serge Gnabry (29), #42 Jamal Musiala (22), #17 Michael Olise (23), #35 Maurice Krattenmacher (19), #46 Lennart Karl (17)

Auch im offensiven Mittelfeld herrscht dichtes Gedränge. Sollte Jamal Musiala rechtzeitig fit werden, dürfte er gemeinsam mit Neuzugang Michael Olise gesetzt sein. Der kreative Zehner fehlt seit Anfang April und ist wie Dayot Upamecano noch nicht wieder bei voller Belastbarkeit. Sollte Musiala noch geschont werden, könnte Routinier Thomas Müller auf seiner Abschiedstournee zentral zum Einsatz kommen.

Auf dem linken Flügel läuft alles auf ein Duell zwischen Serge Gnabry und Kingsley Coman hinaus, beide könnten den Klub im Sommer noch verlassen, im Gegensatz zu Leroy Sané, dessen Abschied bereits feststeht. Der scheidende Flügelspieler dürfte wohl nur dann eingesetzt werden, wenn es sportlich zwingend erforderlich ist.

Für Rückkehrer Maurice Krattenmacher und Supertalent Lennart Karl dürfte es schwer werden, auf Spielzeit zu kommen,  vielleicht bietet sich in einem bereits entschiedenen Gruppenspiel eine Gelegenheit. Vor allem bei Karl wäre es spannend zu sehen, ob sein spektakuläres Dribbling auch gegen Erwachsene so funktioniert wie in der Jugend. Doch der Konkurrenzkampf ist hart: Auch Tom Bischof drängt auf Minuten im Offensivbereich.

Sturm: Es gibt nur einen Harry Kane

Mit dabei: #9 Harry Kane, #41 Jonah Kusi-Asare (17)

Wenn Harry Kane nicht spielt, dann ist er verletzt oder wird ausnahmsweise geschont. So war es unter Thomas Tuchel, und daran ändert sich auch unter Vincent Kompany wenig. Der Kapitän der englischen Nationalmannschaft wird auch bei der Klub-WM alle wichtigen Minuten absolvieren, selbst wenn man ihm zwischendurch gerne eine Verschnaufpause gönnen würde.

Diese Pause wird wohl erst im Sommer kommen. Jonah Kusi-Asare wird, wie schon in der Bundesliga, vorerst auf der Bank bleiben. Selbst im Fall eines Kane-Ausfalls dürften eher Müller oder Gnabry in die Spitze rücken als der junge Schwede. Der Schatten des Star-Stürmers ist schlicht zu lang.

Fazit: Mehr Optionen als gedacht

Zwischenzeitlich konnte man den Eindruck gewinnen, der FC Bayern bekäme kaum elf Spieler für das große FIFA-Turnier zusammen, doch inzwischen umfasst der Kader nicht nur 29 Spieler, sondern bietet auch reichlich Optionen.

Vincent Kompany wird besonders auf die Innenverteidigung achten müssen, nach wie vor die sensible Stelle im Gerüst. Doch auch dort verfügt der Belgier über Möglichkeiten. Insgesamt ist es ein Aufgebot, das durchaus das Potenzial hat, um den Titel mitzuspielen. Wie realistisch das ist, hängt auch davon ab, mit welcher Ernsthaftigkeit die Konkurrenz das Turnier angeht – das bleibt abzuwarten.

Die Bayern jedenfalls scheinen es ernst zu meinen. Bleibt nur zu hoffen, dass auch die jungen Talente nicht bloß als Touristen mitreisen und im Idealfall mit ein paar Einsatzminuten belohnt werden.

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