FC Bayern München
·16 Maret 2025
FC Bayern in Trauer um Dr. Fritz Scherer

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·16 Maret 2025
Unter seiner Zeit als Präsident wurde der FC Bayern 1987 zum deutschen Rekordmeister: Der Verein trauert um Dr. Fritz Scherer, der im Alter von 85 Jahren in München verstorben ist. Der langjährige Präsident, frühere Vizepräsident, ehemalige Schatzmeister und Ehrenvizepräsident hinterlässt seine Frau Claudia, seine Tochter Katja sowie seine Enkelinnen Lena und Emily. Scherer war seit dem 1. Juli 1971 Mitglied des deutschen Rekordmeisters und hatte zuletzt die Mitgliedsnummer 418. Insgesamt war er über 30 Jahre in verschiedenen Gremien der Clubführung eingebunden.
Herbert Hainer, Präsident des FC Bayern: „Unsere Gedanken sind bei der Familie und den Freunden von Fritz Scherer. Der FC Bayern wird sein Andenken immer in höchsten Ehren halten. Fritz Scherer war dem Verein über Jahrzehnte treu verbunden, und mit ihm als Präsident wurden zentrale Weichen dieses Clubs gestellt, ohne die der FC Bayern niemals da stehen würde, wo er heute steht. Fritz Scherer war ein Architekt des heutigen FC Bayern. Vielen Dank für alles!“
Uli Hoeneß erinnert sich genau, „wie Fritz Scherer und ich 1979 gemeinsam beim FC Bayern angefangen haben, er als Schatzmeister, ich als Manager: Damals hatte der Verein einen Umsatz von zwölf Millionen Mark – heute liegt er bei rund 950 Millionen Euro“. Scherer habe „immer ein offenes Ohr für alle“ gehabt, „er hat dem FC Bayern mit seiner Ruhe, Sachlichkeit und Fachkompetenz stets gut getan. Mit ihm als Präsident ist unser Club in neue Sphären vorgestoßen, und er blieb auch später immer ein treuer Wegbegleiter des FC Bayern“.
Karl-Heinz Rummenigge startete 1994 seine zweite Karriere als Entscheidungsträger beim FC Bayern als Vizepräsident an der Seite von Fritz Scherer. „Fritz Scherer hat den FC Bayern geliebt und gelebt“, sagt der langjährige Vorstandsvorsitzende, „er war seinem FC Bayern gegenüber immer absolut loyal. Mir haben seine ganze Art, seine große Leidenschaft, seine ruhige Souveränität und seine strategische Weitsicht stets imponiert. Viele Meilensteine des FC Bayern sind eng mit dem Namen Fritz Scherer verbunden. Er verdient den allerhöchsten Respekt.“ Auch der Vorstand um seinen Vorsitzenden Jan-Christian Dreesen, den stellvertretenden Vorsitzenden Michael Diederich sowie Sportvorstand Max Eberl steht im Namen der gesamten FC Bayern München AG an der Seite von Scherers Familie und Freunden, ebenso ließen neben Herbert Hainer die beiden Vizepräsidenten Professor Dr. Dieter Mayer und Walter Mennekes ihr Beileid übermitteln.
Der gebürtige Augsburger Scherer fungierte von 1979 bis 1985 als Schatzmeister des FC Bayern, danach folgte er Willi O. Hoffmann als Präsident, ehe er 1994 von Franz Beckenbauer abgelöst wurde. Bis 2012 machte er als Vizepräsident weiter, dann übernahm Karl Hopfner das Amt. Scherer war außerdem viele Jahre Mitglied des Aufsichtsrats. Anlässlich seines 85. Geburtstags vor einem Monat hatte er in einem Interview mit dem FC Bayern-Mitgliedermagazin „51“ seine prägendsten Momente mit dem Club Revue passieren lassen. Nie vergessen werde er die erste Meisterschaft, als er Präsident war, ebenso wenig die Entstehungsgeschichte der Allianz Arena, während der er als Vize unter Beckenbauer fungierte, erzählte er: Der „Kaiser“ sei in seinen Augen die größte Persönlichkeit, die der Verein je hatte. In den 70ern war der FC Bayern von Erfolgen verwöhnt worden, dann kam der Club ins Straucheln, meinte Scherer weiter: „Mit einer neuen strategischen Ausrichtung hat die Entwicklung zu einem dauerhaft weltweit anerkannten Verein eingesetzt. Für mich ist der FC Bayern der beste und am erfolgreichsten geführte Club der Welt. Das Mia san mia ist nach wie vor Realität und Ausdruck einer Familie, die zusammensteht. Es symbolisiert Einheit und Stärke und spiegelt die Werte und die Mentalität des Vereins.“
Ab den 90ern sei der FC Bayern nicht zuletzt durch das Engagement von Persönlichkeiten wie Uli Hoeneß „kontinuierlich gewachsen“, sagte Scherer im Rückblick, er habe „da schon eine gewisse Erwartung und Zuversicht“ gehabt, „dass der Club den Status als einer der größten der Welt erreichen würde“. Viele Millionen in Spieler zu investieren, wäre früher undenkbar gewesen – „heute kann es sich der FC Bayern leisten, um die Top-Spieler der Welt zu konkurrieren, weil perspektivisch genug Geld eingenommen wird. Zu meiner Zeit war der Transfer von Sören Lerbyein Quantensprung – und wir sprechen hier von zwei Millionen Mark. Die Fans können ungeheuer stolz sein, wie sich alles entwickelt hat.“
Hinter allem stecken „harte Arbeit, Entschlossenheit und der Mut zu strategischen Entscheidungen“, lautete Scherers Credo und Fazit zur Entwicklung des FC Bayern: „Die wichtigsten Faktoren, die zum Erfolg des Vereins beigetragen haben, waren Kontinuität in der Führung, starke Mannschaften und eine professionelle Infrastruktur, in die stetig investiert wurde. “ Zum 125. Geburtstag im Februar wünschte er seinem Herzensverein, „dass er seinen Weg niemals verlässt. Es ist eine enorme Herausforderung, den internationalen Top-Clubs die Stirn zu bieten. Aber Mia san mia, das hat sich über die Jahrzehnte etabliert – und solange diese Einstellung mit Leben gefüllt wird, wird der FC Bayern seine Fans weiter begeistern.“
Fritz Scherer hat dazu Zeit seines Lebens einen unschätzbar großen Anteil beigetragen.
In einer Bildergalerie blicken wir auf Fritz Scherers Zeit beim FC Bayern zurück:
Der FC Bayern trauert um Dr. Fritz Scherer, der im Alter von 85 Jahren in München verstorben ist. Der langjährige Präsident, frühere Vizepräsident, ehemalige Schatzmeister und Ehrenvizepräsident war über 30 Jahre in verschiedenen Gremien der Clubführung eingebunden.
Dr. Fritz Scherer (hier neben Manager Uli Hoeneß und Präsident Willi O. Hoffmann) fungierte von 1979 bis 1985 als Schatzmeister des FC Bayern.
Scherer und Hoffmann überreichten Torwart Sepp Maier vor dessen Abschiedsspiel im Münchner Olympiastadion am 4. Juni 1980 eine Urkunde.
Gemeinsam mit Präsident Hoffmann und Trainer Pal Csernai (v. l.) feierte Scherer 1981 die deutsche Meisterschaft.
Das DFB-Pokalfinale 1986 verfolgte Präsident Scherer neben Trainer Udo Lattek von der Ersatzbank aus.
Zwei prägende Figuren des FC Bayern: Fritz Scherer und Jupp Heynckes‘ während seiner ersten Amtszeit als Trainer des deutschen Rekordmeisters.
Prost! Klaus Augenthaler, Lothar Matthäus und Dr. Fritz Scherer stoßen auf den Gewinn der deutschen Meisterschaft 1987 an.
Auch Andreas Brehme, Lothar Matthäus und Jean Marie Pfaff verabschiedete Scherer als Präsident des FCB.
Erich Ribbeck coachte die Bayern zwischen 1992 und 1993, zu Ende von Scherers Amtszeit als Präsident.
Auch beim traditionellen Wiesn-Besuch des FC Bayern durfte Präsident Scherer (hier mit Trainer Giovanni Trapattoni und dessen Frau Paola) natürlich nicht fehlen.
Vor der Saison 1995/96 begrüßte Scherer Otto Rehhagel als neuen Coach des FC Bayern.
Fritz Scherer (hier vor dem Champions League-Finale 2001 in Mailand) war langjähriger Wegbegleiter von Uli Hoeneß.
Auch die jährlichen Mitgliederversammlungen, wie hier im Jahr 1997, bereicherte Fritz Scherer mit seinen Reden.
2009 verabschiedete Scherer als Vizepräsident den langjährigen Präsidenten Franz Beckenbauer.