Miasanrot
·23 Desember 2024
In partnership with
Yahoo sportsMiasanrot
·23 Desember 2024
Die Torwartdebatte beim FC Bayern bleibt spannend. Angeblich strebt man nun einen Neuanfang hinter Manuel Neuer an. Außerdem: Kahn reagiert mit Humor auf Hoeneß und vieles mehr.
Wo ist Presse, wo ist Rummel, wo wird immer diskutiert? Beim Stern des Südens natürlich. In unserem Round-Up-Format wollen wir euch jeden Morgen um 6 Uhr* über das Wichtigste zum FC Bayern München informieren – und geben dem Ganzen mit unserer eigenen Art einen individuellen Touch.
Das Daily-Format geht nun in die Weihnachtsferien und kehrt erst am 3. Januar wieder zurück. Schaut dennoch jeden Tag auf unserer Seite vorbei, denn an Content wird es dort nicht mangeln. Wir wünschen frohe Weihnachtsfeiertage all jenen, die Weihnachten feiern und allen anderen eine ruhige Zeit.
Der FC Bayern München scheint sich für einen Weg entschieden zu haben, wie er mit der Torwartsituation umgeht. Manuel Neuer wird seinen Vertrag aller Voraussicht nach sehr bald verlängern, darüber hinaus will man mit Jonas Urbig vom 1. FC Köln einen jungen Torhüter verpflichten, der als Backup aufgebaut wird. Das will Sky erfahren haben.
Urbig ist 21 Jahre jung, talentiert und gewiss jemand, dem eine große Zukunft bevorstehen könnte. Klar ist aber auch, dass er jetzt noch zu wechselhaft in seinen Leistungen ist, um sich direkt als klare Nummer eins bei einem Topclub zu empfehlen. Viel kosten würde der Deutsche wohl nicht, sein Vertrag läuft 2026 aus und sein Marktwert wird von Transfermarkt auf drei Millionen Euro geschätzt.
Laut dem Pay-TV-Sender habe man intern beim FCB eine hohe Meinung von Urbig. Die Marschroute scheint klar zu sein: Ein weiteres Jahr mit einem alternden Neuer damit rechtfertigen, dass man dahinter seinen Nachfolger aufbauen möchte. Etwas, was mit Alexander Nübel nie so richtig funktionieren wollte.
Grund dafür ist, dass die Bayern noch ganz andere Kaderbaustellen haben, die sie schließen möchten. So nachvollziehbar die Kritik an Neuer ist, so sehr zeigt die aktuelle Phase unter Daniel Peretz, dass es derzeit fast egal ist, wer im Tor steht – solange es keine überragende Weltklasse-Lösung ist. Und die ist nicht in Sicht. Die wenigen Chancen, die die Bayern zulassen, haben oft eine große Qualität und sind schwer zu halten.
Neuers Fehlerquote hat sicher zugenommen. Besser wird das eher nicht mehr. Doch weil man das Geld woanders investieren möchte, entscheidet man sich für diesen Kompromiss. Sicherlich mit Risiko. Denn Urbig würde es schwer haben, sich ohne Spielpraxis gut zu entwickeln. Selbst wenn die Bayern entscheiden, dass er im Pokal spielen darf, wären das nur wenige Spiele. Zyniker würden behaupten: Maximal zwei bis drei.
Dass man Peretz die Nachfolge nicht zutraut, mag erstmal hart wirken, ist aber auch verständlich. Der Israeli ist sicher ein guter Torwart, lässt aber das Potenzial für mehr vermissen, das man womöglich in jemandem wie Urbig sieht. Die qualitativ beste Lösung für einen ganz neuen Torwart mit kleinem Budget wäre wohl Nübel gewesen.
Der aber patzt derzeit ein bisschen zu oft und hat sich in den letzten Jahren nicht unbedingt in den Fokus der Bayern gespielt. Eine Zusammenarbeit, die früh zum Scheitern verurteilt zu sein schien. Eigentlich wäre die Trennung von Neuer am Saisonende nur konsequent und sportlich richtig. Aber so einfach ist es vor dem Hintergrund all dieser Aspekte nicht.
Man darf gespannt sein, wie viel Neuer in seinem vermutlich letzten Bayern-Jahr noch verdienen wird. Derzeit passen Gehalt (berichtet werden von rund 20 Millionen Euro pro Jahr) und Leistungen gar nicht zueinander. Es wäre dem FC Bayern zu wünschen, dass er sich nach und nach vom Mythos Neuer entfernt und er einen Weg findet, einem Torwart hinter ihm eine echte Chance zu geben, die über „der trainiert alltäglich mit ihm“ hinausgeht.
Zu erwarten ist wohl eher, dass Neuer auch in der kommenden Saison unantastbar bleibt. Es ist das Beten auf ein Wunder – oder zumindest darauf, dass die Anzahl an zugelassenen Chancen und Schüssen so gering bleibt wie im ersten Halbjahr unter Vincent Kompany. Und so kritisch sich diese Zeilen auch lesen, so verständlich ist es dann doch, dass man sich diese Baustelle nicht aufreißen möchte. Es ist eben eine sehr komplizierte Situation.
Head of Impressum bei Miasanrot
Miasanrot ist ein Projekt, das ich neben meinem Beruf als Sportjournalist stemme. Mein ambitioniertes Ziel ist es, euch Formate wie dieses und Analysen rund um den FC Bayern jeden Tag zu liefern. Um das umsetzen zu können, muss ich aber meine Arbeit für andere Medien reduzieren – was wiederum weniger Einnahmen bedeutet. Es liegt entsprechend in eurer Hand, wie regelmäßig dieses Format und andere tiefergehende Analysen sowie der Podcast erscheinen können.
Es wird Tage geben, an denen das Round-up aussetzen muss und es auch keinen anderen Content gibt. Je mehr Einnahmen Miasanrot aber hat, desto unwahrscheinlicher sind diese Unregelmäßigkeiten. Wir wollen die Berichterstattung bewusst anders angehen. Weg von Tempo, Boulevard und Wechselhaftigkeit – hin zu Qualität und Kontinuität. Dafür brauchen wir euch. Alle Informationen dazu, wie ihr uns unterstützen könnt und warum ihr das tun solltet, findet ihr hier.
Oliver Kahn war am Sonntag beim Sport1-Doppelpass zu Gast und hat sich mit seinem eigenen Humor über einstige Aussagen von Uli Hoeneß geäußert. „Diese Dinge sind jetzt auch schon anderthalb Jahre her“, fing der ehemalige Weltklasse-Torhüter an: „Ich hatte 14 Jahre Bayern München und das waren einfach großartige Jahre, wir haben so viel miteinander erlebt. Dieser Verein ist so tief in mir verankert.“
Daran würden auch die letzten Jahre als Verantwortlicher nichts ändern. „Uli ist immer auch emotional und sagt hier und da auch viele Dinge“, so Kahn weiter: „Aber Uli hat auch gesagt, der Bitcoin fällt auf Null.“ Man habe da sogar eine Wette laufen gehabt, von der er nicht wisse, was aus der eigentlich geworden sei.
„Das Thema ist jetzt auch vorbei und es macht für mich keinen Sinn, da nachzukarten“, erklärte der ehemalige CEO. Hoeneß hatte einst die Arbeitsmoral von Kahn kritisiert und davon gesprochen, dass man als Vorstandsvorsitzender auch gerne zwölf Stunden am Tag arbeiten könne.
Über sein Ende beim FC Bayern sagte Kahn, dass er über seine Zeit dort reflektiert habe. „Ich habe bestimmte Vorstellungen gehabt, wo ich diesen Verein Bayern München in Zukunft sehe und wenn man diese Vorstellungen, diese Unterschiedlichkeiten nicht zusammenbringt, dann muss man sich irgendwann an einen Tisch setzen und sagen: ‚Okay, dann müssen wir eben getrennte Wege gehen, dann funktioniert es einfach nicht.'“
Kahn war zwischen Januar 2020 bis Mai 2023 im Vorstand des FCB tätig, seit 1. Juli 2021 als Vorstandsvorsitzender.
Erfreuliche Nachrichten gab es von den FC Bayern Frauen: Mala Grohs wird im Januar „im Optimalfall“ ins Teamtraining zurückkehren. Das gab der FCB bekannt. „Die Torhüterin, bei der im Oktober eine Tumorerkrankung diagnostiziert worden war, befindet sich auf dem Genesungsweg. Die medizinischen Maßnahmen und Eingriffe verliefen erfolgreich“, teilten die Münchner mit.
„Nach wilder Achterbahnfahrt in der Diagnostik und langen Tagen des Wartens wurde ich vor 2 Wochen operiert. Das hat 1. gut geklappt und war 2. auch erfolgreich“, schrieb die Torhüterin auf Instagram: „Die Mädels haben gut auf mich aufgepasst und wer sich mit Narben auskennt, sieht genau: Da waren Profis am Werk!“
Auf den Fotos ist auf ihrem Hals eine riesige Narbe von der OP zu erkennen. Witze machen konnte Grohs ebenfalls schon wieder: „Irgendwelche coolen Tattoo-Ideen dafür?“