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·22 Oktober 2025

FC Bayern und Kompany: Riskante Wette auf die Zukunft

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Vincent Kompany hat elf Spiele gewonnen und einen Vertrag bis 2029 bekommen. Das ist die kürzeste Erfolgsgeschichte, die je in München geschrieben wurde. Nach gerade einmal 16 Monaten im Amt bindet sich der Rekordmeister für weitere vier Jahre an einen Trainer, der zwar die Meisterschaft gewann, aber noch keinen einzigen internationalen Härtetest bestanden hat. Die Vereinsführung feiert sich für Mut und Weitsicht. In Wahrheit ist es ein Vabanquespiel.

Natürlich rechtfertigen Kompanys bisherige Erfolge eine Vertragsverlängerung. Die Meisterschaft in der ersten Saison, elf Siege zum Auftakt der neuen Spielzeit – das sind Fakten, die für sich sprechen. Der Belgier hat dem Team eine klare Struktur gegeben, die Defensive stabilisiert und nebenbei die Stimmung im Verein verbessert. Doch langfristige Verträge bergen immense Risiken, besonders wenn sie so früh vergeben werden. Was passiert, wenn die erste Krise kommt? Wenn die Champions League wieder zur Enttäuschung wird? Dann sitzt Bayern auf einem Vertrag, der bis 2029 läuft und im Zweifel teuer aufgelöst werden muss.


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Kontinuität bedeutet nicht automatisch Erfolg – auch nicht beim FC Bayern

Der Vergleich mit anderen Trainern zeigt, dass Kontinuität nicht automatisch Erfolg bedeutet. Jürgen Klopp brauchte in Liverpool drei Jahre bis zum ersten Titel, Pep Guardiola gewann in Manchester erst im zweiten Anlauf die Champions League. Beide hatten Zeit, ihre Ideen zu implementieren. Aber beide hatten auch Phasen, in denen ihre Zukunft infrage stand. Bei Bayern wird Kompany diese Geduld nicht bekommen. Der Verein, der Thomas Tuchel nach anderthalb Jahren entließ und Julian Nagelsmann noch schneller vor die Tür setzte, verspricht nun plötzlich langfristige Stabilität. Das ist entweder ein radikaler Kulturwandel oder schlicht Zweckoptimismus.

Bayerns Entscheidung könnte dennoch Signalwirkung für andere Vereine haben. In einer Zeit, in der Trainer im Schnitt keine zwei Jahre überleben, setzt München ein Zeichen. Vielleicht braucht der deutsche Fußball tatsächlich mehr Geduld mit seinen Trainern. Vielleicht ist es der richtige Weg, einem Coach Zeit zu geben, seine Philosophie zu etablieren. Aber vielleicht ist es auch nur die nächste überhastete Entscheidung eines Vereins, der seit Jahren zwischen Tradition und Moderne, zwischen Kontinuität und schnellem Erfolg schwankt.

Die Wahrheit wird sich erst zeigen, wenn Kompany seine erste echte Krise erlebt. Dann wird sich herausstellen, ob Bayern tatsächlich einen neuen Weg eingeschlagen hat oder ob der Vertrag bis 2029 nur ein teures Missverständnis war. Bis dahin bleibt es eine Wette auf die Zukunft – mit ungewissem Ausgang.

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