Treffpunkt Betze
·13 Januari 2025
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Knapp drei Wochen fußballfreie Zeit gehen am Samstag zu Ende, wenn der 1. FC Kaiserslautern zum Rückrundenauftakt den SSV Ulm empfängt. Eine vergleichsweise kurze Zeit, in der die Pfälzer natürlich nicht untätig waren. Vom 3. bis 10. Januar weilten die Roten Teufel erstmals im Trainingslager auf Malta. Cheftrainer Markus Anfang lobte die Bedingungen vor Ort und zog insgesamt ein positives Fazit. „Wir konnten die Trainingseinheiten so umsetzen, wie wir uns das vorgestellt haben. Wir haben viele intensive Einheiten hinter uns gebracht und die Jungs haben gut mitgezogen“, erklärte der 50-Jährige auf dem vereinseigenen YouTube-Kanal.
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Auf dem Rasen konnten die Roten Teufel zwei Testspielsiege verbuchen: Gegen den slowenischen Erstligisten NK Bravo gab es ein souveränes 4:0 durch Tore von Marlon Ritter und Tobias Raschl. Zurück in der Heimat folgte unter Ausschluss der Öffentlichkeit ein 5:1-Sieg gegen den luxemburgischen Erstligisten Progrès Niederkorn, der vom Ex-Lautrer Jeff Strasser trainiert wird. Auch hier trug sich Raschl in die Torschützenliste ein.
Der 24-jährige Mittelfeldspieler ist nach einer äußerst durchwachsenen Hinrunde mit nur 231 Einsatzminuten so etwas wie der Gewinner der kurzen Wintervorbereitung. Die richtige Antwort - vielleicht auch, weil die FCK-Verantwortlichen den Mittelfeldspieler ungewohnt deutlich anzählten. „Tobi konnte gute Trainingsleistungen bislang nicht in gute Wettkampfleistungen umsetzen. Das ist für beide Seiten alles andere als zufriedenstellend. Er steht für eine gewisse Ballsicherheit. Die hat er aber bisher nicht einbringen können. Auch eine Torgefährlichkeit geht ihm bislang total ab. Er muss zulegen, ein Spieler mit seiner Qualität muss das können“, erklärte Geschäftsführer Thomas Hengen gegenüber der Rheinpfalz.
Positive Signale sendete auch Top-Torjäger Ragnar Ache, der die vergangenen Wochen wegen einer Wadenverletzung pausieren musste und im Trainingslager wieder Schritt für Schritt an die Mannschaft herangeführt wurde. Gegen Bravo feierte er nach seiner Einwechslung sein Comeback auf dem Rasen, im Test gegen Niederkorn traf der 26-Jährige sogar. Gegenüber dem SWR äußerte Ache, er fühle sich wieder „überragend“. Kann Lauterns Torgarant also vielleicht schon am Wochenende wieder auf dem Platz stehen? „Dass ich gegen Ulm wieder dabei bin, war von Beginn an das Ziel. Ich bin gut im Plan“, gibt sich der Stürmer selbst zumindest optimistisch. Näheres wird die verbleibende Trainingswoche zeigen müssen.
Erfreuliches gibt es auch von FCK-Urgestein Jean Zimmer zu berichten. Der 31-Jährige verpasste weite Teile der Hinrunde wegen schmerzhafter Rückenbeschwerden, die in den Oberschenkel ausstrahlten. Doch Zimmer hat hart an sich gearbeitet, steht wieder auf dem Platz und wirkt fit und athletisch wie lange nicht mehr. Für die kommende Rückrunde dürfte er wieder eine echte Alternative auf der Rechtsverteidigerposition sein. Dass Zimmers Vertrag zum Saisonende ausläuft, könnte für den gebürtigen Bad Dürkheimer neben seiner großen FCK-Liebe ein weiterer Ansporn für Topleistungen sein.
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Personell gab es aber nicht nur gute Nachrichten: Luca Sirch, Senkrechtstarter und „Spieler der Hinrunde“, verletzte sich bei der Generalprobe in einem Zweikampf. Während Trainer Anfang hier aber bereits nach der Partie vorsichtige Entwarnung geben konnte und eine schwerere Verletzung wohl ausgeschlossen werden kann, ist dies bei Verteidiger Almamy Touré wohl nicht der Fall. Der 28-Jährige hatte sich im Test gegen Bravo eine Oberschenkelverletzung zugezogen, weitere Untersuchungen am heutigen Montag sollen Klarheit bringen. Mit dem Oberschenkel hat derweil auch Stürmer Jannik Mause zu kämpfen: Wie schon gegen Bravo musste der 26-Jährige auch im zweiten Test vorzeitig ausgewechselt werden. Auch bei ihm steht eine genaue Diagnose noch aus. Ein Einsatz gegen Ulm ist damit ebenso fraglich wie bei Touré und Sirch.
Im Gegensatz zu den Vorjahren ist es auf dem Transfermarkt bislang ruhig geblieben. Bis zum Transferschluss am 3. Februar kann und wird sich das aber noch ändern. Bekanntlich suchen die Lautrer im Sturm eine Alternative für den verletzungsanfälligen Ache. Gerüchte hierfür gibt es bereits: Zum einen soll der FCK seine Fühler nach Pape Meissa Ba von Grenoble Foot ausgestreckt haben. Der 27-jährige Mittelstürmer, dessen Vertrag bei den Franzosen am Saisonende ausläuft, führt derzeit die Torschützenliste der zweiten französischen Liga an. Allerdings hat der FCK mit Schalke 04 ligainterne Konkurrenz. Zudem soll Grenoble laut spanischen Quellen 500.000 Euro Ablöse gefordert haben, die die Pfälzer derzeit (noch) nicht zahlen wollen.
Als weitere Alternative wird Artem Stepanov von Doublesieger Bayer Leverkusen gehandelt. Das 17-jährige Sturmjuwel ist derzeit Toptorjäger der Leverkusener U19 und kam in dieser Saison bereits zu einem Kurzeinsatz in der Champions League. Laut Bild steht Stepanov auf dem Wunschzettel der Lautrer, es soll aber auch nicht näher benanntes Interesse anderer Vereine geben.
Ob auch auf anderen Positionen Transfers getätigt werden, hängt maßgeblich davon ab, ob noch Spieler den Verein verlassen. Die heißesten Spekulationen gab es bisher um Aaron Opoku und Abwehrchef Boris Tomiak. Bei beiden laufen die Verträge zum Saisonende aus, beide haben ein Angebot zur Vertragsverlängerung beim FCK abgelehnt, wie Thomas Hengen öffentlich bestätigte. Damit stellt sich nur noch die Frage, wann die beiden ihre Zelte in der Pfalz abbrechen - und ob der FCK für beide noch Ablösesummen generieren kann. Ein Wechsel von Opoku in die amerikanische MLS nach St. Louis war Ende Dezember an der Meldefrist gescheitert, inzwischen soll der Verein laut dem Boulevardblatt generell kein Interesse mehr an dem 25-jährigen Flügelflitzer haben. Bei Boris Tomiak hingegen gibt es derzeit keine konkreten Namen von Interessenten - der 26-Jährige stand aber in der Vergangenheit immer wieder auf dem Zettel von Bundesliga- oder Zweitligisten, unter anderem beim 1. FC Heidenheim.
Fünf Tage vor dem Rückrundenstart gibt es also noch einige Unbekannte beim Fritz-Walter-Klub. Doch nicht nur die äußerst enge Tabellenkonstellation - als Tabellenneunter trennen die Lautrer nur drei Punkte von einem direkten Aufstiegsplatz - macht Hoffnung. In der Pfalz ist der Hunger auf Fußball nach 27 Tagen schon wieder riesengroß.
Quelle: Treffpunkt Betze