90PLUS
·20 Desember 2025
„Gibt keine Entschuldigung“: Riesen-Zoff um Adeyemi

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·20 Desember 2025

Es hätte alles so schön sein können, doch von gelöster oder gar besinnlicher Weihnachtsstimmung war an diesem nasskalten Abend in Dortmund nichts zu spüren. Stattdessen übte Sebastian Kehl in ungewohnt deutlichen Worten Kritik am wütenden Karim Adeyemi. Der Nationalspieler sei „emotional, trotzdem muss er, wenn er ausgewechselt wird, die Entscheidung des Trainers akzeptieren, dafür gibt es keine Entschuldigung“, sagte der Sportdirektor von Borussia Dortmund: „Er verhält sich nicht korrekt, von daher wird er eine Geldstrafe kriegen.“
Adeyemi, der laut Kehl zumindest „einsichtig“ gewesen sei, war beim beim 2:0 (1:0) gegen Borussia Mönchengladbach von Trainer Niko Kovac nach schwacher Leistung in der 60. Minute ausgewechselt worden – und damit offensichtlich überhaupt nicht einverstanden. Zornig versuchte er, in Richtung Kabine zu stapfen, was Kehl vehement verhinderte. „Die Reaktion ist nicht in Ordnung von ihm, Karim hat kein gutes Spiel gemacht, er ist verdient ausgewechselt worden“, sagte Kehl: „Die Reaktion will ich nicht sehen, die will der Klub nicht sehen.“
Kovac, dem nachgesagt wird, er lege noch mehr Wert auf Disziplin als andere Bundesligatrainer, pflichtete dem Sportdirektor bei. „Ich verlange nichts, was ich nicht von meinen Eltern bekommen habe, oder im Kindergarten und in der Schule“, sagte der Kroate: „Ich verlange das Wesentliche. Das gilt für uns alle, und das war nicht in Ordnung.“
Adeyemi hatte bereits im November wegen illegalen Waffenbesitzes für Wirbel gesorgt, überhaupt wirkt das BVB-Gebilde trotz der beachtlichen Ausbeute von 32 Punkten aus den ersten 15 Saisonspielen fragil. Die Generalkritik von Abwehrchef Nico Schlotterbeck hallt noch nach, auch BVB-Berater Matthias Sammer hatte sich nach längerer Ruhephase jüngst gewohnt meinungsstark geäußert – umso ärgerlicher aus Dortmunder Sicht war der Ausraster Adeyemis. „Der Trainer trifft eine Entscheidung“, sagte Kehl: „Wir haben das vor ein paar Tagen mit der Mannschaft sehr intensiv besprochen.“
Der Sportdirektor mühte sich sichtlich, den Fokus auf die positiven Dinge zu legen, und von diesen gibt es ja durchaus einige. Der BVB sei „sieben Punkte besser als zu dem Zeitpunkt im letzten Jahr“, sagte Kehl. Bis zum Ende der Hinrunde „haben wir noch zwei Spiele, könnten theoretisch auf 38 Punkte kommen – eine Marke, die Borussia Dortmund seit vielen, vielen Jahren nicht erreicht hat.“
Intern gehe es beim BVB durchaus kritisch zu, es sei wichtig, „die Dinge richtig einzuschätzen, eine Balance zu finden, auch Vertrauen zu schenken.“ Spielerisch war gegen harmlose Gladbacher viel Luft nach oben, nach einer starken halben Stunde mit dem Führungstor durch Julian Brandt (10.) ließ der BVB nach. Das habe ihm nicht gefallen, bemängelte Kovac.
Auch in mehreren Spielen in der Vergangenheit hatte Dortmund sein Niveau nicht lange hochhalten können. „Wir müssen lernen und versuchen, das zweite Tor früher zu machen und das Spiel zu entschieden“, forderte Kehl.
Erst ganz spät (90.+7) erlöste Maximilian Beier den BVB mit dem zweiten Treffer – ins Spiel gekommen war er für Karim Adeyemi.
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