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·25 Mei 2025
„Großspurig verkauft“: Hat Bayern den Wirtz-Deal unnötig verspielt?

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·25 Mei 2025
Die Transfer-Absage von Florian Wirtz an den FC Bayern schlägt hohe Wellen – und war am Sonntag das beherrschende Thema im SPORT1-Doppelpass. TV-Experte Alfred Draxler fand dabei deutliche Worte zum aktuellen Selbstverständnis des Rekordmeisters.
„Das war früher so. Ich glaube, dass der FC Bayern schon lange nicht mehr mit dem Finger schnipst und der beste Spieler der Liga nach München kommt. Das ist, glaube ich, vorbei“, erklärte der langjährige BILD-Journalist. Der Grund? Laut Draxler sei nicht die Strahlkraft des Vereins verloren gegangen – vielmehr sei die Konkurrenz, vor allem aus der Premier League, schlicht zu groß geworden.
Für Draxler liegt das Hauptproblem jedoch nicht in Bayerns Attraktivität, sondern in der Art und Weise, wie mit Toptransfers öffentlich umgegangen wird. Der Wirtz-Poker sei dafür ein klassisches Beispiel: „Was natürlich wieder typisch Bayern war und ihnen jetzt auf die Füße fällt, ist, dass sie es schon sehr großspurig verkauft haben, dass, wenn Wirtz irgendwo hingeht, ohnehin nur zum FC Bayern kommen kann.“ Diese Selbstverständlichkeit sei aus der Zeit gefallen – und habe dem Klub eher geschadet als geholfen.
Gerade im direkten Vergleich mit dem FC Liverpool, dem neuen Wirtz-Ziel, wird laut Draxler deutlich, wie professionelle Zurückhaltung auch im Jahr 2025 noch ein Erfolgsfaktor ist: „Der FC Liverpool zeigt ja: Da hat man keinen Ton gehört, und das Angebot soll ja angeblich schon vom Februar sein.“ Bayern hingegen sei durch ständige öffentliche Aussagen in eine kommunikative Sackgasse geraten.
Dass der FC Bayern nach wie vor ein Topziel sei, stellt Draxler nicht infrage. Doch: Die Selbstverständlichkeit, mit der man noch vor wenigen Jahren jeden Wunschspieler verpflichtete, sei heute passé. „Die Strahlkraft haben sie nicht verloren. Aber die Kommunikation – da muss man sich hinterfragen.“ Besonders im Zeitalter globaler Medien, datenbasierter Scouting-Modelle und professioneller Beraterstrukturen seien Diskretion und strategisches Handeln entscheidender denn je.
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