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·7 Desember 2025
Irre Schlussviertelstunde: HSV gewinnt packendes Nordderby gegen Werder Bremen!

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·7 Desember 2025

Ein spätes Tor von Yussuf Poulsen machte in einem emotionalen Nordderby beim 3:2 den Unterschied – und den HSV zum Derbysieger.
Zum 109. Mal trafen der Hamburger SV und der SV Werder Bremen in der Bundesliga aufeinander, das letzte Duell im Oberhaus war bereits knapp acht Jahre her. Im ausverkauften Volksparkstadion gingen die Hausherren als Tabellen-13. ins Spiel, Bremen als Elfter. HSV-Coach Merlin Polzin tauschte im Vergleich zum Pokalaus gegen Holstein Kiel auf sechs Positionen, während Horst Steffen die gleiche Elf ins Rennen schickte, die vor einer Woche einen Punkt gegen den 1. FC Köln geholt hat.
Nach drei Minuten meldete sich Bremen erstmals in der Offensive an, der Fernschuss von Jens Stage verpasste sein Ziel jedoch knapp. Doch auch der HSV suchte gleich den Weg nach vorne, Jean-Luc Dompé verzeichnete den ersten Abschluss (6.). Die Rothosen kamen immer wieder in aussichtsreiche Situationen und hätten in der 22. Minute in Führung gehen müssen. Nach einer Flanke von Dompé kam Rayan Philippe völlig frei zum Kopfball, traf den Ball aber nicht richtig.
In einem intensiven Derby waren die Hausherren weiterhin die etwas aktivere Mannschaft, verzeichneten zudem ein Chancenplus. In der 39. Minute verhinderte Mio Backhaus das 1:0 für den HSV mit einer starken Parade gegen Albert Sambi Lokonga. Kurz vor der Pause stellte Jens Stage den Spielverlauf auf den Kopf. Nicolas Capaldo leistete sich auf der rechten Seite einen folgenschweren Ballverlust gegen Romano Schmid, der geistesgegenwärtig Stage auf die Reise schickte. Der Däne legte sich den Ball zurecht und brachte Werder mit seinem Abschluss aus 18 Metern in Führung (45+1.).

Foto: Getty Images
Nach der Halbzeitpause mussten sich die Spieler zunächst in Geduld üben. Dichte Rauchschwaden wegen des massiven Einsatzes von Pyrotechnik verzögerten den Anstoß zum zweiten Durchgang um zwölf Minuten. Als es dann endlich weiterging, war es wieder der HSV, der trotz des Rückstands den zielstrebigeren Eindruck machte. Philippe verpasste den Zeitpunkt des Abspiels, um Dompé bei einem Konter frei aufs Tor zu schicken, kurz darauf verhinderte Backhaus gegen Startelf-Rückkehrer Bakery Jatta den Ausgleich (54.).
Doch auch HSV-Schlussmann Daniel Heuer Fernandes war gefordert. Senne Lynens Dropkick aus der zweiten Reihe wäre perfekt im Winkel eingeschlagen, wenn der Keeper nicht glänzend reagiert hätte (58.). Bei der folgenden Ecke verpasste Cameron Puertas das Tor nur knapp.
Auf der anderen Seite platzte der Tor-Knoten schließlich doch. Nach einer Flanke von Miro Muheim konnte die Werder-Defensive den Ball nicht entscheidend klären. Der landete vor den Füßen von Lokonga, der sich das Leder fein zurechtlegte und Backhaus mit links keine Chance ließ (63.).
Nach dem Ausgleich nahm die ohnehin intensive Partie nochmal so richtig an Fahrt auf. Der HSV wollte das Spiel komplett auf seine Seite ziehen und tat das mit Stil. Fabio Vieira servierte per Freistoß für Luka Vuskovic und der Innenverteidiger verlängerte den Ball hinter dem Körper volley per Hacke in die Maschen (75.). Ein Traumtor des jungen Kroaten!

Foto: Getty Images
Die Freude währte aber nur kurz. Bremen kam durch den eingewechselten Justin Njinmah postwendend zurück, der Stürmer schloss nach Schmid-Vorlage stark ins rechte untere Eck ab (78.). Doch das wilde Nordderby hielt noch eine weitere Pointe bereit. Muheim lief mit Ball am Fuß über das halbe Feld und setzte im richtigen Moment den gerade eingewechselten Yussuf Poulsen in Szene, der überlegt flach ins Eck einschob und so den HSV mit seinem ersten Tor für die Rothosen zum Derbysieg schoss (84.).
Werder versuchte alles, um nochmal zu antworten, auf dem Platz kochten bei etlichen Szenen die Emotionen hoch. Doch die Gastgeber ließen sich den prestigeträchtigen Sieg nicht mehr nehmen und dürfen sich erstmals seit 2016 wieder Derbysieger in der Bundesliga nennen.
Hamburger SV: Heuer Fernandes – Capaldo, L. Vuskovic, Torunarigha – Jatta (82. Gocholeishvili), Lokonga, Remberg, Soumahoro (59. Soumahoro) – Fabio Vieira (82. Poulsen), Philippe (59. Königsdörffer), Dompé (90+2. Baldé)
SV Werder Bremen: Backhaus – Sugawara, Pieper, Coulibaly, Friedl – Lynen, Stage, Puertas (79. Boniface), Schmid, Grüll (87. Mbangula) – Topp (68. Njinmah)
Tore: 0:1 Stage (45+1.), 1:1 Lokonga (63.), 2:1 Vuskovic (75.), 2:2 Njinmah (78.), 3:2 Poulsen (84.)









































