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·9 November 2024
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Beim 1:0-Erfolg gegen den F.C. Hansa Rostock feierte der SC Verl am Freitagabend den zweiten Heimsieg in dieser Saison. Trainer Alexander Ende blieb aber auf dem Boden und ordnete den Sieg realistisch ein.
Viel Aufwand, wenig Ertrag: So liefen in den letzten Wochen viele Spiele des SC Verl ab. Nicht so am Freitagabend gegen Hansa Rostock. Da belohnten sich die Ostwestfalen mit einem knappen Heimsieg – sehr zur Freude von Trainer Alexander Ende: "Wir haben in der Saison häufig einem Gegner gratulieren mussten, der uns zu einem guten Spiel über 90 Minuten beglückwünscht hat, obwohl wir nichts in der Tasche hatte. Heute fühlt sich die Reihenfolge deutlich besser an als diese – ich sage es mal provokant – blöden Glückwünsche", sagte er auf der Pressekonferenz.
Gleichwohl ordnete der 45-Jährige den Sieg bei "MagentaSport" realistisch ein: "Ich kann jetzt natürlich sagen: Das ist eine Weiterentwicklung. Denn genau diese Spiele haben wir zuletzt verloren. Aber manchmal ist auch die Wahrheit, dass Glück und Pech nah beisammen sind. Heute hatten wir das Quäntchen Glück, was wir in vielen Spielen in dieser Saison nicht hatten."
Teilen der Partie habe seine Mannschaft "dominiert", darunter in der Anfangsphase, in anderen Teilen habe sie leiden müssen. "Die Jungs haben das unfassbar gut gemacht, sich in alles reingeworfen und auf den einen Moment gewartet." Der kam in der 80. Minute, als eine verunglückte Flanke von Patrick Kammerbauer den Weg ins Tor fand. Neben Kammerbauer hatte auch Torhüter Philipp Schulze mit mehreren starken Paraden seinen Anteil am Sieg: "Er war da, als wir ihn gebraucht haben. Er hat sich in den entscheidenden Momenten reingeschmissen", sprach Ende dem 21-Jährigen ein Sonderlob aus.
Genau wie auch Tom Baack und Yari Otto: "Was die Woche für Woche an Metern machen, ist unfassbar und sensationell. Die ziehen alle anderen Jungs, zeigen Mentalität und leben jedes Spiel vor." Diese Mentalität habe in der zweiten Halbzeit in den Phasen, wo es schwierig war, "geholfen, nochmal einen Fuß vor alles davor zu schmeißen und die Null zu halten", befand Ende. "Für die Fans ist es ein tolles Erlebnis. Bei so einem Publikum, Flutlichtspiel ein Heimdreier. Es freut mich extrem für die Mannschaft, dass wir uns heute für den Kampf belohnt haben."
Für Kammerbauer war es indes sein erster Profitreffer überhaupt. "Überragend. Es gibt nicht viele Worte dafür. Vor der Kulisse, Flutlichtspiel, das Ding so zu gewinnen, ist einfach überragend", sagte der Siegtorschütze. Seinen Treffer hat er so erlebt: "Ich will flanken und sehe, dass Berkan Taz da einläuft. Man lernt ja schon früh, dass man die Bälle so spielen soll, dass sie im Notfall dann auch ins Tor gehen. Das ist ganz gut gelungen."
Angesichts der bevorstehenden Länderspielpause soll der Sieg nun gefeiert werden: "Wir trinken schon das eine oder andere Bier. Das gehört sich einfach so. Dann ruhen wir uns aus." Aber nicht zu lange, schließlich sind die Ostwestfalen, die in der Tabelle an Rostock vorbeigezogen sind und vorerst fünf Punkte vor der Abstiegszone liegen, am Sonntag in einer Woche im Landespokal bei Oberligist 1. FC Gievenbeck gefordert, ehe es in zwei Wochen gegen den VfB Stuttgart II weitergeht. Ob das Quäntchen Glück dann auch wieder aufseiten des Sportclubs ist?