Kanes Rekord ist beeindruckend – aber ohne Champions-League-Titel bleibt er unvollständig | OneFootball

Harry Kane hat zum Jahresabschluss einen Rekord aufgestellt, der die Dimensionen seines Schaffens in der Bundesliga verdeutlicht. 100 Scorerpunkte in 78 Spielen – das ist nicht einfach nur schnell, das ist eine Ansage an alle, die den englischen Stürmer vor seinem Wechsel nach München belächelt haben.

Der Vergleich mit Roy Makaay macht die Leistung greifbar. Der Niederländer galt in seiner Zeit beim FC Bayern als einer der effizientesten Angreifer der Liga, ein Torjäger von Format. Makaay brauchte 113 Spiele für dieselbe Marke. Kane unterbot ihn um 35 Partien. Das ist kein marginaler Vorsprung, das ist eine andere Kategorie. Eine komplette Saison.

Was Kane von vielen Torjägern unterscheidet, ist seine Vielseitigkeit. 81 Tore und 19 Vorlagen zeigen einen Spieler, der nicht nur selbst abschließt, sondern auch seine Mitspieler in Szene setzt. Diese Balance zwischen Egoismus vor dem Tor und mannschaftsdienlichem Spiel ist selten. Viele Stürmer können das eine oder das andere. Kane kann beides auf höchstem Niveau.

Der Engländer selbst ordnet seinen Rekord nüchtern ein. Hingabe und harte Arbeit nennt er als Grundlage, dazu die Qualität seiner Mitspieler und Trainer. Das klingt nach Standardphrasen, ist aber bei Kane glaubwürdig. Wer seine Karriere verfolgt hat, weiß, dass dieser Spieler nie aufgehört hat, an sich zu arbeiten. Bei Tottenham entwickelte er sich vom Leihspieler zum Weltklassestürmer, ohne dass ihm irgendetwas geschenkt wurde.

Die Frage, die sich nun stellt: Was kommt als Nächstes? Kane selbst scherzte bereits über die nächsten hundert Scorerpunkte. Bei seinem aktuellen Tempo wäre das in weniger als zwei Jahren möglich. Doch Statistiken allein werden seinen Aufenthalt in München nicht definieren. Der FC Bayern hat ihn geholt, um Titel zu gewinnen. Die Meisterschaft 2025 war das Minimum, die Champions League das erklärte Ziel.

Kanes individuelle Zahlen sind beeindruckend, keine Frage. Aber sie werden erst dann wirklich Gewicht haben, wenn am Ende der Saison der Henkeltopf erneut in der Vitrine steht. Der Rekord zum Jahresabschluss ist ein Statement. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Die eigentliche Bewertung seiner Zeit beim FC Bayern auf internationaler Ebene steht noch aus. Die Voraussetzungen dafür hat Kane geschaffen.