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·4 September 2025
Kimmich über Transfer-Wahnsinn: „Summen sind schwer zu greifen“

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·4 September 2025
Die Transferperiode 2025 ist mit Rekordsummen zu Ende gegangen. Vor allem in der Premier League wurden Milliarden bewegt. Joshua Kimmich, Kapitän der deutschen Nationalmannschaft und Führungsspieler beim FC Bayern, äußerte sich nun zu den Entwicklungen – und zeigte dabei großes Unverständnis.
Auf SPORT1-Nachfrage erklärte Kimmich vor dem Start der WM-Qualifikation in der Slowakei: „Auch wir können die Summen nicht wirklich greifen, wir können sie auch nicht wirklich beeinflussen. Es ist schwierig, das Ganze einzuordnen.“
Der 30-Jährige verwies darauf, dass solche Transfersummen „am Ende natürlich auch der Markt“ seien. Dennoch bleibe es auch für Profis schwer nachzuvollziehen, wie stark die Preise zuletzt gestiegen sind. „Es ist sowohl für uns Spieler als auch für den normalen Fan schwer zu greifen, wie viel dann für einen Spieler bezahlt wird.“
Besonders die englische Liga sticht heraus. „In der Premier League sind finanzielle Mittel da, über Ownership und TV-Gelder. Die können anscheinend die Summen ganz, ganz locker aus dem Ärmel schütteln“, so Kimmich.
Die Rekordsummen in England spiegeln sich auch in den großen Deals des Sommers wider. Mit Florian Wirtz wechselte ein deutscher Nationalspieler für bis zu 150 Millionen Euro von Bayer Leverkusen zum FC Liverpool. Nick Woltemade zog es für 90 Millionen Euro vom VfB Stuttgart zu Newcastle United.
Beide Spieler standen zuvor auch beim FC Bayern auf der Liste. Die Münchner mussten sich jedoch dem finanziellen Übergewicht der Premier League geschlagen geben.
Für den Rekordmeister war der Sommer ohnehin von komplizierten Verhandlungen geprägt. Mit Luis Díaz, Jonathan Tah, Tom Bischof und Nicolas Jackson konnte man zwar vier Neuzugänge präsentieren, doch immer wieder prallten die Münchner an überhöhten Forderungen ab. Besonders bei Spielern wie Wirtz oder Woltemade waren die finanziellen Dimensionen schlicht nicht darstellbar.
Kimmichs Aussagen spiegeln die interne Sicht bei Bayern wider: Der Klub kann und will nicht in dieselben Summen investieren, die in England gezahlt werden. Stattdessen versucht man, cleverere Lösungen zu finden und auf Nachhaltigkeit zu setzen.
Kimmichs Worte verdeutlichen zudem eine Gefahr für den gesamten Fußball. Wenn selbst Spieler die Summen als „schwer zu greifen“ empfinden, dürfte es für viele Fans kaum anders sein. Schon Uli Hoeneß und CEO Jan-Christian Dreesen hatten zuletzt betont, dass die Gefahr wachse, die Basis des Sports zu verlieren.