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·17 November 2025
Nach Missbrauchsvorwürfen: BVB geht jetzt in die Offensive

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Nach neuen Hinweisen auf sexuelle Übergriffe eines ehemaligen Mitarbeiters lässt der BVB den Fall nun unabhängig aufarbeiten. Nach Jahren des Schweigens soll endlich umfassend geklärt werden, was damals geschah.
Borussia Dortmund hat angekündigt, die Vorwürfe sexueller Übergriffe gegen einen ehemaligen Mitarbeiter unabhängig und umfassend aufzuarbeiten. Der Klub beauftragte dafür die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO sowie die Strafrechtskanzlei Knauer&, die nun alle vorhandenen Unterlagen sichten und Gespräche mit Betroffenen und weiteren Hinweisgebern vorbereiten. Ziel sei eine „tatsächliche und rechtliche Aufarbeitung des Geschehens“, wie der Verein betont.
Die Hinweise auf sexuelle Übergriffe reichen viele Jahre zurück. Erstmals wurde der BVB im Jahr 2010 mit dem Fall konfrontiert, als sich der Anwalt eines Betroffenen direkt an Hans-Joachim Watzke wandte. Der heutige Geschäftsführer schilderte in einem Interview mit schwatzgelb.de, dass er den Vorgang damals an den damaligen Präsidenten Reinhard Rauball weitergab. Einige Wochen später habe Rauball ihm versichert, die Angelegenheit habe sich „geklärt“. Für den Verein galt der Vorwurf damit als ausgeräumt.
Zuletzt war der Fall jedoch erneut aufgetaucht. In den 1990er-Jahren soll der frühere Mitarbeiter „Näherungsversuche gegenüber einem damals volljährigen Nachwuchsspieler gemacht haben“.
Als 2023 ein neuer Hinweis einging, setzte der damalige Präsident Reinhold Lunow auf direkte Aufklärung und bat Watzke um ein persönliches Gespräch mit dem Beschuldigten. Nach dem Treffen legte der Betroffene seine Ämter nieder, löste den Arbeitsvertrag einvernehmlich auf und verließ den Verein infolgedessen vollständig.
Borussia Dortmund betont, man sei „tief betroffen“ von den Vorwürfen und distanziere sich entschieden „von jeglicher Form der Gewalt“. Neben der juristischen und organisatorischen Aufarbeitung soll auch die Perspektive der Betroffenen stärker berücksichtigt werden. Dafür begleitet Sportpsychologin Dr. Jeannine Ohlert die Untersuchung. Der Klub bittet zudem aktiv um Hinweise und hat dafür eine eigene Mailadresse eingerichtet.
Watzke erklärte rückblickend, man habe in den vergangenen Jahren viel im Bereich Prävention getan und schule das Personal seit 2019 regelmäßig. Aus den aktuellen Untersuchungen wolle der Verein weiter lernen. Seine Einschätzung: „Ich glaube nicht, dass das heute noch einmal in dem Maße vorkäme.“









































