Nick Woltemade im Fokus: Zwischen EM-Titel und Wechselwunsch | OneFootball

Nick Woltemade ist dieser Tage in aller Munde. Mal mehr, mal weniger freiwillig. Der Offensivspieler glänzt mit der U21-Nationalmannschaft bei der EM in der Slowakei. Aber er ist auch Bestandteil von Transferdiskussionen.

Diese tauchten für ihn vielleicht zur Unzeit auf. Nämlich kurz vor dem Finale der U21-EM, mit dem Pokalendspiel für Stuttgart sein bisher größtes Spiel in der Karriere. Nach außen hin vermittelt der Stürmer den Eindruck, völlig gelassen zu sein. Ob das im Endeffekt auch stimmt, kann wahrscheinlich nur er selbst beantworten.

In jedem Fall steht er heute Abend, wenn um 21 Uhr in Bratislava das EM-Finale angepfiffen wird, besonders im Rampenlicht. Daran besteht kein Zweifel.

Woltemade: Der dominante Spieler der U21-EM

Schauen wir uns zunächst einmal die sportliche Komponente an. Woltemade, der schon im März für Deutschland einen Dreierpack erzielte, als die DFB-Elf im Test gegen Spanien gewann, kam mit Vorschusslorbeeren zum Turnier. Und lieferte sofort ab. Die deutsche Mannschaft schlug Slowenien im ersten Spiel mit 3:0, der Stuttgart-Stürmer traf hier gleich dreimal. Und Assists lieferte er in der Gruppenphase auch, als er gegen Tschechien wieder einer der besten Spieler war. Gegen England am dritten Spieltag konnte er sogar geschont werden und trotzdem ist er mit aktuell sechs Toren der beste Torschütze im Turnier.

Es ist jetzt auch nicht so, dass Woltemade nur die Abstauber verwertet. Im Gegenteil, er nimmt auch am Kombinationsspiel teil, schafft Räume für seine Mitspieler, gibt Vorlagen, spielt entscheidende Pässe. Bestes Beispiel ist das 1:0 gegen Frankreich: Woltemade bediente Paul Nebel mit einem guten Pass, er scheiterte an der Latte und Nelson Weiper staubte am Ende ab. Einen Scorerpunkt gab es nicht, Woltemade hatte aber einen maßgeblichen Anteil am Tor.

Jetzt will er den EM-Titel mit der deutschen U21 gewinnen und auch im Endspiel seinen Teil dazu beitragen, dass die DFB-Elf den Pokal in die Höhe recken kann. Woltemade kann gegen England ein absoluter Schlüsselspieler sein, wenn er es schafft, die Dinge richtig zu machen, die er in petto hat. Er sollte dabei nicht zu verkopft an die Sache herangehen. Und genau da ist der zweite Punkt erreicht.

Wechselwunsch und Bayern-Wirbel: Woltemade schreibt Schlagzeilen

Es sagt sich beim aktuellen Theater rund um den Spieler recht einfach, einen kühlen Kopf zu bewahren und einigermaßen instinktiv Fußball zu spielen. Denn es schwebt der FC Bayern rund um Nick Woltemade. Und das nicht nur mit einem angeblichen Interesse oder einem simplen Gerücht. Nein, der FC Bayern hat Woltemade fest im Blick, hat sich mit ihm schon auf einen Vertrag geeinigt. Bayern will den Offensivspieler verpflichten, will in Kürze die Verhandlungen mit Stuttgart eröffnen.

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Und nahezu stündlich gibt es neue Meldungen in der Causa Woltemade. Stuttgart will nicht verkaufen, wenn doch, dann nur für eine sehr hohe Summe. Der Spieler will unbedingt nach München, hat das offenbar auch schon kundgetan. Und dennoch gibt es keine Garantie, dass ein Wechsel klappt. Wie das das Drumherum beeinflusst, sah man auf der Pressekonferenz, als Woltemade unter anderem zum Bayern-Thema befragt wurde. Er wolle sich nur auf das Endspiel konzentrieren, so seine Aussage.

Kann das funktionieren? Oder wurde ihm zu sehr der Kopf verdreht? Der Punkt, der hierbei interessant ist: Er selbst weiß ja schon länger vom Bayern-Interesse. Die Gespräche liefen ja nicht nur einen Tag und schon war man sich einig. Das Thema beschäftigt ihn also schon länger. Und auf dem Platz angemerkt hat man ihm das nicht. Neu ist „nur“ das Medieninteresse. Aber momentan sieht es so aus, als könne er das ganz gut ausblenden. So dann hoffentlich auch heute Abend ab 21 Uhr.