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SV Werder Bremen

·9 April 2025

"Orte gefunden, an denen ich mich wie zuhause fühle"

Gambar artikel:"Orte gefunden, an denen ich mich wie zuhause fühle"

Rieke Dieckmann trägt auch zukünftig das grün-weiße Trikot.

Rieke Dieckmann im Interview zu ihrer Vertragsverlängerung

Eine Stammkraft bleibt an Bord: Rieke Dieckmann hat ihren Vertrag beim SV Werder verlängert. Bei ihrer Entscheidung spielten nicht nur die sportlichen Highlights, wie das Erreichen des DFB-Pokal-Finals eine Rolle, sondern auch ihre Verbundenheit zur Stadt Bremen, die für sie mittlerweile wie eine zweite Heimat geworden ist. Wie die 28-Jährige die letzten Jahre an der Weser erlebt hat und wie sie in ihre grün-weiße Zukunft blickt, verriet die Mittelfeldspielerin im Interview.


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WERDER.DE: Moin Rieke, es gibt gute Neuigkeiten, du hast deinen Vertrag beim SV Werder Bremen verlängert, dazu als aller erstes herzlichen Glückwunsch! Wie sehr freust du dich über die Verlängerung?

Rieke Dieckmann: Moin, danke! Ich freue mich wirklich sehr. Ich bin jetzt ganz entspannt für den Rest der Saison, freue mich auf den Endspurt und die neue Spielzeit.

WERDER.DE: Warum hast du dich dafür entschieden den Weg bei Werder weiterzugehen?

Rieke Dieckmann: Mir gefällt, auf welchem Weg wir gerade sind. Es ist Wahnsinn: Als ich vor vier Jahren hier angefangen habe, waren 100 Zuschauer auf Platz 11. Jetzt sind es so viele mehr und wir haben uns so krasse Highlights erarbeitet. Man merkt einfach, es geht immer weiter nach oben. Wieso sollte ich da das Schiff verlassen?!

WERDER.DE: Du hast die Zuschauer:innen schon angesprochen. Wie groß ist mittlerweile deine Verbundenheit zu Verein und Fans?

Rieke Dieckmann: Ich habe in irgendeinem Interview früher mal gesagt, dass ich mich mehr auf die Auswärtsspiele als auf die Heimspiele freue, weil ich da immer besondere Erinnerungen hatte und auf Platz 11 immer sehr wenig los war. Inzwischen ist es wirklich total cool. Ich freue mich, wenn ich zum Treffpunkt fahre, die ersten Fans zu sehen, sie zu grüßen und dann zu hören, wenn wir auf den Platz kommen. Das ist ja auch auswärts inzwischen enorm.

WERDER.DE: Du bist seit Sommer 2021 hier in Bremen, welche Rolle haben die Stadt und dein Umfeld hier gespielt?

Rieke Dieckmann: Das kommt natürlich auch dazu: Ich bin extrem glücklich hier in Bremen. Ich habe inzwischen Orte gefunden, an denen ich mich wie zuhause fühlen kann. Eine ehemalige Mitspielerin hat nach einem Spiel mal gesagt: Ich würde dich bei keinem anderen Verein sehen, Werder passt einfach richtig gut zu dir. Das Gefühl habe ich inzwischen auch.

WERDER.DE: Wenn du deine bisherige Zeit hier Revue passieren lässt, was waren deine Highlight-Momente?

Rieke Dieckmann: Auf jeden Fall natürlich rein vom Event her das Nordderby. Nicht nur, weil es eine unfassbare Kulisse war, wir sind 1,5 Stunden vor Anpfiff auf den Platz gegangen und da war unsere Kurve schon komplett voll und hat uns angefeuert.

Aber natürlich auch grundsätzlich mal in einem Halbfinale gestanden und das gewonnen zu haben, war definitiv eines meiner Highlights. Die Spiele im Weserstadion natürlich genauso. Ich erinnere mich aber auch an Spiele auf Platz 11 unter Nieselregen bei Flutlicht, die wir irgendwie noch gedreht haben. Die sind mir hängen geblieben, weil die vom Spielverlauf extrem intensiv waren.

Dieckmann: "Das war wirklich nochmal anders"

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Historisch: Rieke Dieckmann steht mit dem SVW im Pokalfinale (Foto: W.DE).

WERDER.DE: Bleiben wir mal beim Nordderby. War diese Zahl 57.000 vorher für dich irgendwie greifbar oder habt ihr das erst so richtig realisiert, als ihr auf den Platz gelaufen seid?

Rieke Dieckmann: Als wir in den Wochen vorher die Bundesliga der Männer geschaut haben, haben viele von uns oft gesagt: 'Oh krass, in so einem Stadion werden wir jetzt auch spielen. Die Leute werden uns fort genauso anfeuern und applaudieren.' Ich habe ja jetzt auch schon ein paar Mal vor 20.000 Fans gespielt und dachte, ich weiß, was auf mich zukommt. Das war aber wirklich nochmal anders. Viele sagen ja auch, wir hatten 50.000 gegen uns – und das soll jetzt nicht kitschig klingen – aber ich habe wirklich nur die Werder-Fans gehört.

WERDER.DE: Wenn du zurückdenkst, hättest du dir vor ein paar Jahren so eine Kulisse überhaupt vorstellen können?

Rieke Dieckmann: Ne. Also wirklich, da war ich froh, wenn auswärts mal ein bisschen Stimmung aufkam. Aber ich hätte wirklich niemals damit gerechnet.

Von daher kann ich wirklich sagen, ich habe es schwarz auf weiß, das ist mein Traum.

Rieke Dieckmann

WERDER.DE: Das nächste volle Haus steht auch schon ganz bald an: nämlich beim DFB Pokal Finale gegen den FC Bayern München. Was bedeutet dir dieses Spiel?

Rieke Dieckmann: Vor einigen Jahren musste ich einen Steckbrief abgeben mit meinem größten Ziel. Da dachte ich okay, der Zug Nationalmannschaft ist abgefahren, was ist denn wirklich noch ein realistisches Ziel. Mir war auch klar, ich werde bei Werder jetzt erstmal nicht die Deutsche Meisterschaft gewinnen oder Champions League spielen. Aber ich habe immer gesagt: Pokalfinale in Köln. Ich habe in Köln studiert, ich mag das Stadion total gern und war da als Jugendliche selbst oft bei Spielen. Das wäre krass da, selbst einmal zu spielen. Von daher kann ich wirklich sagen, ich habe es schwarz auf weiß, das ist mein Traum.,

WERDER.DE: Was glaubst du ist in dem Spiel möglich?

Rieke Dieckmann: Ich glaube, dass wir definitiv der Underdog sind. Man hat aber sowohl in unserem Halbfinale als auch im Pokal der Männer gesehen, dass trotz Klassenunterschied, der ja jetzt gar nicht vorliegt, nichts unmöglich ist und der Pokal seine eigenen Gesetze hat. Ich bin sehr optimistisch, dass wir eine gute Vorbereitung darauf finden und vertraue auf meine Mannschaft, dass wir den Fans dort etwas bieten können.

WERDER.DE: Wir haben gerade schon über Zuschauer:innenzahlen gesprochen, insgesamt hat sich der Frauenfußball in den letzten Jahren stetig entwickelt. Wie würdest du die Entwicklung bewerten?

Rieke Dieckmann: Was viele von uns sich immer gewünscht haben, ist mehr Wertschätzung für das, was wir tagtäglich machen. Natürlich sind die Bedingungen inzwischen besser geworden, das ist auch schon eine Art Wertschätzung. Aber es ist total cool, das einfach von einer breiten Masse widergespiegelt zu bekommen. Ich habe nach dem Halbfinale mehr Nachrichten auf meinem Handy gehabt als an meinem Geburtstag. Man denkt gar nicht, dass es so viele Leute verfolgen.

WERDER.DE: Neben dem Finale stehen auch die letzten Ligaspiele an. Was habt ihr euch für den Saisonendspurt vorgenommen?

Rieke Dieckmann: Natürlich ist es nicht zu leugnen, dass das Pokalspiel unser absolutes Highlight sein wird. Genauso können wir eine historische Bestmarke in der Liga erreichen, wenn wir Punkte sammeln, die wir in den letzten Jahren nicht geholt haben. Das ist ein großer Ansporn für uns alle. Wir haben letztes Jahr eine historische Saison gespielt und jetzt ist unser Ziel von Spiel zu Spiel mehr Punkt zu holen. Wir wollen sagen können, wir sind gut auf das Finale vorbereitet und haben uns ein gutes Selbstvertrauen erspielt. Aber auch, dass wir nicht nur dieses Pokal-Highlight haben, sondern auch in der Liga neue Bestwerte erreicht haben.

WERDER.DE: Zum Abschluss richten wir den Blick noch in die Zukunft: Welche Ziele hast du sowohl persönlich als auch mit Werder?

Rieke Dieckmann: Ich freu mich einfach, wenn ich weiterhin so fit und gesund auf dem Platz stehen kann wie jetzt und über jede Spielzeit, die ich bekommen kann. Ich freue mich darauf, weiter mit dem Verein und der Mannschaft zu wachsen und ein Teil davon zu sein. Ich bin gespannt, wie es ab Sommer wird, weil uns ein kleiner Umbruch erwartet, bin aber total optimistisch und freue mich, dass es weitergeht.

WERDER.DE: Und wir freuen uns, dass du bleibst. Danke für das nette Gespräch!

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