Rund um den Brustring
·3 Desember 2024
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·3 Desember 2024
Es ist die Woche der vielen Reisekilometer. Erst nach Belgrad, dann nach Bremen, heute nach Regensburg. Immerhin nimmt die Stärke der Gegner ab und die Ergebnisse werden hoffentlich besser.
Was kann man zu diesem Spiel sagen, was ich nicht schon im Nachbericht zum Unentschieden in Bremen geschrieben habe? Die Mannschaft ist offensichtlich ziemlich erschöpft, sowohl körperlich als auch mental, hat aber immer noch die individuelle Qualität, um sich in Bremen mit einem 2:2 über Wasser zu halten. Das mit dem Wasser ist natürlich eine extreme Nahaufnahme: In der Liga ist man weiterhin in Schlagweite zu den internationalen Plätzen (dass das vor drei Jahren noch eine halbe Sensation gewesen wäre, brauche ich niemandem zu erzählen), in der Champions League (!) steht man unter Druck, kann aber immer noch die Zwischenrunde erreichen und im DFB-Pokal hat man sehr große Chancen auf das Viertelfinale — und vielleicht sogar mehr. Denn würde man im Viertelfinale im Februar den Siegern aus Bayern gegen Leverkusen und Frankfurt gegen Leipzig aus dem Weg gehen, ist das Halbfinale angesichts des restlichen Teilnehmerfeldes gar nicht so unrealistisch. Aber machen wir nicht den dritten Schritt vor dem ersten. Zunächst steht das Auswärtsspiel in Regensburg an, die durch zwei 1:0‑Siege ins Achtelfinale einzogen, die Gegner aus Bochum und Fürth waren dabei aber auch keine großen Kaliber. Regensburg ist abgeschlagener Tabellenletzter und hat mit beiden Pokalspielen zusammen erst sieben Tore in dieser Saison geschossen und gleichzeitig 33 Tore kassiert. Für die Partie heute gibt es eigentlich nur zwei Stichworte: Rotation und Pflichtsieg.
Rotation ist auch nötig, sollen zu den länger Verletzten Zagadou, Undav, El Bilal, Raimund und Leweling nicht noch weitere hinzukommen. Al-Dakhil ist leider immer noch krank, ihm hätten die Minuten in Regensburg gut getan.
Schon gegen Kaiserslautern zeigte die zweite Garde, dass sie die Spielidee verinnerlicht hat. Angesichts des Terminkalenders würde die Mannschaft massiv durchtauschen, in der Hoffnung, Demirovic angesichts einer deutlichen Führung möglichst früh runternehmen zu können. Das beinhaltet aber auch, dass die, die auf dem Platz stehen, wie schon beschrieben, sich beweisen wollen.
Die Bilanz der Regensburger in der zweiten Liga und im Pokal habe ich schon erwähnt. In der Liga gibt es fünf verschiedene Torschützen, auch da sticht also niemand heraus. Interessant ist, dass mit Noah Ganaus, Eric Hottmann und Dejan Galjen drei ehemalige Stürmer des VfB II im Kader stehen, die für unsere zweite Mannschaft durchaus erfolgreich waren. Es ist insgesamt das siebte Aufeinandertreffen mit dem Jahn, das erste im Pokal. Die anderen sechs Spiele fanden in den Zweitliga-Jahren des VfB in den Siebzigern sowie bei unserem letzten Ausflug ins Unterhaus statt. 2019/2020 behielt der VfB die Oberhand. Vor fast genau 48 Jahren gewann Regensburg am 5. Dezember 1976 das bisher einzige Mal gegen den VfB. Hoffen wir, dass das so bleibt, im Rückspiel gab es dann die bekannte 8:0‑Packung im Neckarstadion mit sechs Toren von Ottmar Hitzfeld und einem vom Vater unseres Trainers.
Wie schon oben beschrieben, geht es heute darum, kräfteschonend weiterzukommen und gleichzeitig muss der gesamte Kader jetzt Verantwortung übernehmen und auch Spieler, die bisher zu kurz kamen, müssen zeigen, dass sie eine Option sind. Auf gar keinen Fall darf man Regensburg auch nur einen Moment das Gefühl geben, es würde hier eine Sensation möglich sein.
Titelbild: © Micha Will/Bongarts/Getty Images