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·19 Juli 2025

„Sie müsste das eigentlich wissen“: Kritik an Bayern-Nachwuchsarbeit nimmt zu

Gambar artikel:„Sie müsste das eigentlich wissen“: Kritik an Bayern-Nachwuchsarbeit nimmt zu

Der FC Bayern verliert mit Nestory Irankunda eines seiner spannendsten Nachwuchstalente – vorerst. Nach seiner Leihe in Zürich zieht der 19-jährige Australier weiter nach England. Doch hinter dem unspektakulär wirkenden Wechsel steht ein viel größeres Thema: Wie geht der deutsche Rekordmeister mit besonderen Talenten um?

Vor einem Jahr galt Nestory Irankunda noch als eine der aufregendsten Offensivhoffnungen am Bayern-Campus. Für weniger als eine Million Euro holte der Rekordmeister den dribbelstarken Flügelflitzer von Adelaide United – mit der klaren Vision, ihn behutsam aufzubauen. Doch nach nur einer Saison ist dieses Kapitel vorerst beendet: Über die Zwischenstation Grasshopper Club Zürich geht es für den siebenfachen Nationalspieler Australiens nun zum englischen Zweitligisten FC Watford.


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Dabei mangelte es nie an fußballerischem Talent. Sowohl Michael Henke, Co-Trainer bei den Grasshoppers, als auch Chefcoach Tomas Oral loben Irankundas Anlagen im Gespräch mit SPORT1 in höchsten Tönen. „Ein hochveranlagter Offensivspieler, mit unglaublicher Geschwindigkeit, Dynamik und Intensität“, sagt Henke. Oral ergänzt: „Ein Gesamtpaket, wie man es selten sieht. Aber eben auch ein Künstler – und solche Spieler brauchen eine besondere Behandlung.“

Zürich als Erziehungsauftrag

In Zürich stand Irankunda in der Rückrunde regelmäßig in der Startelf, kam auf 21 Einsätze, ein Tor und drei Assists. Viel wichtiger aber war das, was neben dem Platz passierte. Henke und Oral berichten von abendlichen Gesprächen im Hotelzimmer, engem Kontakt, individueller Betreuung. „Wir haben uns intensiv um ihn bemüht“, betont Henke.

Genau diese Nähe sei in München jedoch kaum möglich gewesen. „Dort hat man wohl irgendwann entschieden, dass Irankunda aktuell nicht weiterkommt – weil diese intensive Betreuung nicht leistbar ist“, erklärt der frühere Bayern-Co-Trainer. Kritik, die auch Oral teilt: „Bei solchen Spielern muss man sich im Vorfeld überlegen, wie man mit ihnen umgeht – vor allem, wenn sie aus einem fremden Land kommen.“ Und weiter: „Die Bayern haben hervorragend ausgebildete Leute – die müssten das eigentlich wissen.“

„Kaum Gespräche“ – Irankunda kritisiert Bayern-Abgang

Auch Irankunda selbst äußerte sich zuletzt kritisch. Im Interview mit Sky schilderte er, dass es „kaum Gespräche“ mit dem FC Bayern nach dem Leih-Ende gegeben habe. „Ich habe das Erstliga-Team nicht wirklich gesehen“, erklärte er offen bei seiner Abreise am Flughafen Heathrow. Umso größer sei nun die Freude über den Wechsel nach England: „Ich wollte immer schon in England spielen.“

Ganz abgeschlossen ist das Kapitel München dennoch nicht. Laut SPORT1 soll sich der FC Bayern beim Wechsel zum FC Watford eine Rückkaufklausel sowie eine 50-Prozent-Beteiligung an einem möglichen Weiterverkauf gesichert haben. Eine wirtschaftlich clevere Lösung, wie auch Tomas Oral findet: „Das war ein sehr gutes Geschäft für Bayern.“

Ob Irankunda jemals wieder das Bayern-Trikot tragen wird, steht in den Sternen. Doch Henke macht dem Spieler Mut: „Wenn er an sich arbeitet und bereit ist, alles für den Profifußball zu geben, kann er eine große Karriere machen.“

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