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·6 Juli 2025
Toni Kroos verteidigt Gladbach-Ausgestoßenen

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·6 Juli 2025
Florian Neuhaus’ Suspendierung und die Begleitumstände bleiben bei Borussia Mönchengladbach ein Thema – auch nach dem Aufgalopp in die Saisonvorbereitung, wie laut Rheinischer Post zu vernehmen ist. Nachdem ein zehnsekündiges Urlaubsvideo von Neuhaus auf Mallorca für interne Konsequenzen gesorgt hatte, erhält der Mittelfeldspieler nun prominente Unterstützung: Toni Kroos stellte sich im Podcast „Einfach mal luppen“ deutlich hinter Neuhaus.
Kroos, mehrfacher Champions-League-Sieger und Weltmeister, sieht im Verhalten seines Nationalmannschaftskollegen keinerlei vereinsschädigende Aussage. „Ich fand es gar nicht schlimm“, so Kroos, „wenn man nicht hundertprozentig zufrieden aus einer Saison rausgekommen ist, dann ist das, was der Flo da gesagt hat, vermutlich noch das harmloseste, was Fußballer im Urlaub über Mitspieler oder den Verein äußern.“ Laut Kroos hätte Borussia an dieser Stelle Größe zeigen können: „Das wäre eine richtig gute Chance gewesen für einen Verein, einfach mal zu sagen: Da stehe ich drüber.“ Auch Felix Kroos betonte, dass Neuhaus mit seiner Spitze Richtung Sportchef Roland Virkus eher selbstironisch agiert habe: Es sei bemerkenswert, wie viel Geld ein Spieler erhalte, der nur zwölf Prozent der Spielminuten bekommen habe.
Die Gladbacher Führung äußerte sich ebenfalls zum weiteren Vorgehen, hielt sich inhaltlich aber bedeckt. CEO Stefan Stegemann erklärte, der Verein habe seinen Standpunkt Neuhaus gegenüber klar gemacht und die Entscheidung zur Suspendierung sei abgestimmt gefallen. Es gebe aktuell „nichts weiter dazu zu sagen“. Sportchef Virkus, deutlicher Adressat der Mallorca-Bemerkung, verzichtete weiterhin auf ein öffentliches Statement.
Trainer und Spieler der Borussia betrachten die Angelegenheit eher pragmatisch. Mittelfeldkollege Philipp Sander wollte das Thema am Rande des Trainingsstarts nicht größer machen als es sei und zeigte sich zuversichtlich, dass die Sache „in ein paar Wochen erledigt“ sein werde.
Unabhängig davon bleibt Neuhaus, dessen bis 2027 laufender Vertrag im Vorjahr verlängert worden war, weiterhin außen vor. Der Verein hat ihn mit einer Geldstrafe belegt und in die U23 versetzt. Dass seine Zukunft am Niederrhein fraglich ist, scheint auch vereinsintern Konsens – worauf Toni und Felix Kroos mit Unverständnis reagieren. Trotz der Rückendeckung aus dem Profi-Lager gibt es bislang keine Anzeichen für eine Rückkehr Neuhaus’ in den Kader. Wie es sportlich und vertraglich weitergeht, ist offen.
Quellen: Rheinische Post
Photo by Neil Baynes/Getty Images for DFB