TSV 1860 München
·15 Juli 2025
U21 mit Luft nach oben vor dem Saisoneröffnungsspiel beim TSV Kottern.

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·15 Juli 2025
Die U21 der Löwen befindet sich auf der Zielgeraden der Vorbereitung. Am kommenden Freitag eröffnet das Team von Neu-Trainer Alper Kayabunar die Saison 2025/26 der Bayernliga Süd mit dem Auswärtsspiel beim TSV Kottern-St. Mang. Anpfiff in der ABT-Arena (Kieswerkstr. 10, 87471 Durach) ist um 18.30 Uhr.
Die Bilanz der Testpartien ist ausgeglichen. Vier Siege stehen vier Niederlagen gegenüber, wobei die Erfolge allesamt gegen unterklassige Teams zustande kamen (5:0 gegen den 1. FC Beilngries, 2:1 gegen den SC Oberweikertshofen, 5:1 gegen den SV-DJK Wittibreut und 6:1 gegen den TSV Aindling). Verloren wurde gegen die University of Vermont mit 2:4, gegen den Liga-Konkurrenten TSV Landsberg 0:1 und gegen Regionalligist TSV Buchbach 0:2. Auch die Generalprobe am vergangenen Samstag gegen die Reserve des FC Ingolstadt 04 ging mit 1:3 verloren.
Diese Partie spiegelte die Vorbereitung wider. Zur Pause lagen die jungen Sechzger bereits mit 0:3 gegen die kleinen Schanzer durch einen Dreierpack von Jason Osei Tutu zurück. „Ingolstadt ist einfach cleverer gewesen in dem Spiel. Ich glaube nicht, dass wir schlechter waren“, lautete die Einschätzung des Löwen-Coachs mit Blick auf die Ballbesitzphasen und Torchancen. „Aber der Gegner war halt einfach abgezockter in der Offensive. Das waren genau dies Sachen, die wir im Vorfeld angesprochen hatten und die wir verbessern müssen.“
Noch sieht der 39-jährige Trainer bei der Transformation vom Jugendfußball zum Herrenfußball bei seinem Team viel Luft nach oben. „Ingolstadt hat das einfach besser gemacht, ist schnell in die Tiefe gekommen und hat die Torchancen genutzt. Wir haben unklar verteidigt, auch wieder ein Standardgegentor bekommen und individuelle Fehler gemacht.“ In der Pause ging Kayabunar darauf ein, forderte die Reset-Taste zu drücken und sich nur noch auf den zweiten Durchgang zu konzentrieren. „Wir wollten einfach die 2. Halbzeit gewinnen!“ Das gelang dann auch durch einen Treffer von Damjan Dordan.
Auch wenn die Vorbereitungsbilanz durchwachsen ausfiel, konnte Kayabunar eine Entwicklung erkennen. „Wir haben uns von Spiel zu Spiel gesteigert, haben Sachen, die wir uns vorgenommen haben, verbessert. Für mich als Trainer war es erst mal wichtig, Erkenntnisse zu sammeln und zu sehen, in welchen Bereichen wir Probleme haben, um diese dann gezielt anzugehen und zu verbessern. Und das ist uns, glaube ich, gut gelungen“, schaut der U21-Coach positiv nach vorne.
Dabei hatte es Kayabunar alles andere leicht. Der ohnehin nicht üppig aufgestellte Kader wurde noch dezimiert. „Wir trainieren fast die ganze Vorbereitung nur mit 13, 14 Spielern“, erklärt er. Gegen Ingolstadt erwischte es nach fünf Minuten auch noch Rechtsverteidiger Martin Zentrich. „Wahrscheinlich ist das Syndesmoseband gerissen. Er wird wohl die komplette Vorrunde ausfallen. Das macht die Sache nicht einfacher und es gibt bei der Aufstellung nicht viel Spielraum.“
Wenigstens gelang es, kurzfristig mit Benedikt Hoppe einen zusätzlichen Verteidiger zu verpflichten. Kayabunar kennt den 24-Jährigen aus der letzten Saison, wo er ihn bei Türkgücü trainierte. „Er bringt zusätzlich Erfahrung in die junge Mannschaft. Benne passt auch als Typ super rein. Das war uns in Absprache mit Manfred Paula sehr wichtig, dass er sportlich und vor allem charakterlich die Mannschaft weiterbringt.“ Hoppe ist neben Torhüter Stefan Musa, der vom TSV Landsberg kam, der einzige externe Zugang. Ansonsten sind es acht Spieler aus der letztjährigen U19, die den Kader verstärken, wobei drei davon – Fabio Wagner, Luis Pereira de Azambuja und Emre Dursun – zuletzt verletzt gefehlt hatten. Pereira de Azambuja und Dursun kämpften noch mit Verletzungen aus der Vorsaison, werden langsam wieder an die Mannschaft herangeführt. Dagegen besteht bei Wagner Resthoffnung, dass er vielleicht im Allgäu auflaufen kann. Der Stürmer stieg am Montag wieder ins Mannschaftstraining ein.
Im Aufbau-Training befindet sich derweil Brahim Moumou. „Es wird wahrscheinlich noch ein, zwei Wochen dauern, bis Ibi wieder einsteigen kann“, sagt sein Trainer. Der 24-Jährige ist mit seiner Qualität sicher eine Bereicherung für die Junglöwen, wenn er mal über einen längeren Zeitraum von Verletzungen verschont bleibt.
Das gilt auch in großem Maß für Alexander Benede. Der Rekordspieler der Bayernliga, der am 20. September seinen 37. Geburtstag feiert, hängt nochmals ein Jahr dran. Bei der Entscheidung war Trainer Kayabunar ein großer Faktor. „Ich kenne Alex schon sehr, sehr lange. Mit seiner Erfahrung ist er extrem wichtig für die Mannschaft, aber auch für uns als Trainerteam. Wir denken ähnlich über Fußball. Und deswegen passt es natürlich gut zusammen. Wir wollen gemeinsam den jungen Spielern weiterhelfen, sie weiterentwickeln und an den Profibereich heranführen“, lautet sein Credo.
Nicht nur als Abwehrchef geht Benede voran, auch im viertägigen Trainingslager in Bad Füssing, das einmal mehr von Andy Wagner-Mändler gesponsort worden war, zeigte er seine Qualitäten als Leader und überraschte sogar seinen Chefcoach mit der Gestaltung eines Teamabends. „Alex hat ein paar Spielchen organisiert, die ich in der Form in meiner Trainerkarriere oder als Spieler selbst noch nicht gesehen habe. Das hat einen Riesenspaß gemacht!“ Gleichzeitig war Kayabunar erleichterte, dass er, wie oft für Neuzugänge üblich, nicht singen musste. „Gott sei Dank nicht, auch wenn ich mein türkisches Lied von Tarkan schon vorbereitet hatte“, erzählt er mit einem breiten Grinsen.
Ein Saisonziel ist für eine zweite Mannschaft eines Profiklubs nicht an einem Tabellenplatz festzumachen. Primär geht es um die Ausbildung und Weiterentwicklung der Spieler. „Das oberste Ziel ist, die Jungs zu den Profis zu bringen.“ Die Kommunikation mit dem Drittligateam sei gut, mit Chefcoach Patrick Glöckner habe sich Kayabunar bereits zweimal unterhalten. Seine erste Kontaktperson ist jedoch Co-Trainer Nico Masetzky. „Wir kennen uns gut, haben ein super Verhältnis, sind befreundet und haben bereits ein Jahr sehr eng und vertrauensvoll bei Türkgücü zusammengearbeitet.“ Auch der andere Co-Trainer Markus Brzenska ist für den U21-Coach kein Unbekannter. „Wir haben zusammen die A-Lizenz gemacht.“ Alles beste Voraussetzungen, für eine gute Durchlässigkeit zwischen den Teams.
Das Kribbeln steigt bei der U21 vor dem Eröffnungsspiel der Bayernliga von Tag zu Tag. Für die junge Mannschaft ist der Auftakt gleich eine Herausforderung. „Kottern ist ein unangenehmer Gegner, vor allem auswärts. Trotzdem ist es für uns eine super Sache. Ich denke, dass einige Zuschauer kommen werden. Demensprechend ist die Vorfreude groß, dass die Saison beginnt und es endlich um Punkte um Punkte geht“, sehnt auch Kaybunar sein erstes Punktspiel als U21-Coach der Löwen herbei.
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