Unentschieden nach Aufholjagd: Bayern-Frauen patzen gegen Freiburg | OneFootball

Unentschieden nach Aufholjagd: Bayern-Frauen patzen gegen Freiburg | OneFootball

In partnership with

Yahoo sports
Icon: 90min

90min

·8 November 2024

Unentschieden nach Aufholjagd: Bayern-Frauen patzen gegen Freiburg

Gambar artikel:Unentschieden nach Aufholjagd: Bayern-Frauen patzen gegen Freiburg

Vor 7715 Fans konnte der SC Freiburg dem Meister Bayern München am 9. Spieltag der Bundesliga Punkte abnehmen. Freiburg führte zur Halbzeitpause nicht unverdient durch Treffer von Lisa Karl (17.) und Cora Zicai (36.), zeigte einen mutigen Auftritt.

Bayern konnte sich nach der Pause aber wieder fangen und kam schnell durch Alara Sehitler zum Anschlusstreffer (51.). Kurz vor Spielende sorgte Zawistowska für den Ausgleich der Bayern. Schon letzte Saison hatten sich Bayern und Freiburg im Dreisamstadion mit 2:2 getrennt.


Video OneFootball


Im Dreisamstadion war einiges los, aber die Freiburger Fans waren in Gedanken schon beim nächsten Spiel. „15.11. – Alle auf Nord“, forderte ein Banner auf: Auch zum nächsten Heimspiel in der Frauen-Bundesliga gegen Essen solle die Nordtribüne gut gefüllt sein. Gegen Bayern konnte Freiburg mit der Zuschauerzahl von 7715 Fans aber auch schon zufrieden sein. Sogar die Südtribüne wurde für das Spiel geöffnet.

Beide Teams hatten letztes Wochenende vor anspruchsvollen Aufgaben gestanden: Freiburg zog mit 0:3 gegen Wolfsburg den Kürzeren, und Bayern haderte nach einem 1:1 gegen Frankfurt mit sich. Für die Gäste aus München galt es, sich keine Fehler zu erlauben, denn im Kampf um die Meisterschaft im Frauenfußball wird es diese Saison wohl nicht nur einen, sondern gleich zwei Konkurrenten – Wolfsburg und Frankfurt – geben.

Bei Bayern kehrten mit Magdalena Eriksson und Torhüterin Maria Luisa Grohs zwei Spielerinnen in die Startelf zurück, die gegen Frankfurt noch nicht fit waren. Auch beim SCF kehrte mit Rafaela Borggräfe die Stammtorhüterin zurück.

Freiburg nutzt erste Chance eiskalt

In Freiburg startete der amtierende Meister wie erwartet spielbestimmend. Oft suchte die Elf von Alexander Straus den Ball in die Tiefe, der kam aber zunächst selten an. Brenzlig wurde es für den SCF zum ersten Mal in der achten Minute, als Linda Dallmann steil geschickt wurde, Selina Vobian klärte aber gerade noch zur Ecke. Freiburg suchte sein Glück in Kontern, die aber zu ungenau ausgespielt wurden.

Der Sport-Club ging aber mit der ersten richtigen Chance des Spiels in Führung: Bayern stand nach einer Ecke unsortiert, Eileen Campbell schaltete am schnellsten und legte auf Lisa Karl auf, die trocken unten links verwandelte (17.) - 1:0. Direkt im Gegenzug ging erneut ein Aufschrei durch das Stadion, als Pernille Harder aus kurzer Distanz einen Schuss über den Freiburger Kasten jagte.

Bayern, vom Gegentor eiskalt erwischt, drängte auf den schnellen Ausgleich. Freiburg machte es jedoch clever und konnte immer wieder Nadelstiche setzen. Nico Schneck hatte einige Anlässe, seinem Team nach gelungenen Aktionen zu applaudieren, Alexander Straus dagegen sah unzufrieden aus.

Bayern ist neben der Spur

Und kurz darauf kam es noch schlimmer für Bayern, Freiburg legte das zweite Tor nach: Cora Zicai schraubte in der 32. Minute auf 2:0 – schon schallten die ersten „Zieht den Bayern die Lederhosen aus“-Gesänge durch das Dreisamstadion. Freiburg nutzte seine zwei Chancen eiskalt, aber Bayern hatte in der Zwischenzeit auch selbst keine nennenswerten Möglichkeiten.

Prompt nach dem zweiten Gegentreffer musste Bayern erneut eine Schrecksekunde verkraften, als Torhüterin Maria Luisa Grohs nach einem Eckball aus kürzester Distanz rettete. Freiburg spielte, angefeuert von euphorischen Fans, für eine kurze Zeit wie beflügelt – Bayern dagegen wirkte wie im falschen Film.

Die Meisterinnen fingen sich wieder und hatten kurz vor Ende der ersten Halbzeit nochmal mit einem Harder-Volley, einem Gwinn-Versuch von halbrechts und einem erneuten Harder-Versuch aus ähnlicher Position eine starke Dreierchance. Hier hatte der SC durchaus Glück, mit der Null in die Kabinen zu gehen, aber die Führung zur Pause ging in Ordnung.

Schneller Anschlusstreffer nach der Pause

Die Freiburger Fans wurden fast schon übermütig, zur Halbzeit sagte einer vor dem Mikrofon ein 4:0 voraus. Das passierte nicht, stattdessen kam Bayern in der 51. Minute zum Anschlusstreffer zum 1:2. Eine Flanke von rechts fand Bayern-Talent Alara Sehitler, die aus kürzester Distanz SC-Goalie Rafaela Borggräfe überwand und traf.

Bayern kam jetzt zu mehr Chancen, für Freiburg deutete sich an: Das wird noch eine lange zweite Halbzeit. Der Sport-Club versteckte sich aber nicht und kam gerade über die linke Seite mit Karl, Zicai und Martinez zu einigen Aktionen. Ally Gudorf hatte in der 70. Minute nach einem Sololauf eine gute Chance, scheiterte aber an Grohs. Auf der Gegenseite hatte Bayern mehrere kleine Chancen, aber keine Hundertprozentigen.

Bayern schlägt in der Nachspielzeit nochmal zu

Eine Schrecksekunde gab es für beide Teams: Nach einem Zusammenstoß mussten Bayerns Lea Schüller und Rafaela Borggräfe behandelt werden, die zuvor eingewechselte Schüller musste das Feld mit einem Verband am Kopf verlassen.

Freiburg schien einem Sieg bereits nah, sechs Minuten Nachspielzeit mussten die Breisgauerinnen noch überstehen. Aber Bayern hatte etwas dagegen: Weronika Zawistowska sorgte in der 91. Minute für den Ausgleich - von den vereinzelten Bayern-Fans im Stadion bejubelt, vom Rest verflicht. Bayern wollte es nun wissen, spielte auf Sieg. Freiburg konnte nun kaum mehr für Entlastung sorgen.

Fazit: Freiburg freut sich trotz späten Ausgleichs, Bayern enttäuscht

Aber der Lucky Punch, die komplette Aufholjagd, gelang nicht mehr. Insgesamt war das Unentschieden leistungsgerecht. Bayern steigerte sich nach einer schwachen ersten Halbzeit, aber Freiburg war zuvor eiskalt gewesen. Der SC hatte bei einigen Situationen auch ein wenig Glück und die engagierten Fans auf seiner Seite, zeigte aber einen guten Matchplan.

Die SC-Fans feierten trotz des späten Ausgleichs, für Bayern ist das Unentschieden ein Rückschlag: Wolfsburg oder Frankfurt können nun die Tabellenspitze übernehmen. Bayern hat nach neun Spieltagen nun bereits mehr Punkte liegengelassen (sieben) als in der kompletten letzten Saison, wo sie sich keine Niederlage und nur drei Unentschieden leisteten.

Lihat jejak penerbit