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·9 September 2025
„Unreif und dumm“: Heftige Kritik an Nationaltrainer Thomas Tuchel

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·9 September 2025
Die Ergebnisse stimmen, die Leistungen sind dürftig. In England wird die Kritik an Nationaltrainer Thomas Tuchel lauter.
Nach dem wenig überzeugenden 2:0 der Three Lions über Fußball-Zwerg Andorra hielt die englische Öffentlichkeit nicht mit Kritik hinterm Berg. Sturm habe die Mannschaft zu wenig Auswahl, heißt es. Tuchel konterte und erklärte, dass neben den nominellen Angreifern Harry Kane und Ollie Watkins auch gelernte Außenspieler wie Jarrod Bowen, Marcus Rashford oder Anthony Gordon in der Spitze auflaufen können.
Troy Deeney war mit der Argumentation des Nationaltrainers nicht einverstanden. „Was er gesagt hat, ist unreif und dumm, meiner Meinung nach“, polterte der 37-Jährige im Gespräch mit talkSPORT: „Denn er hat da nicht einen echten Stürmer aufgezählt. Von Rashford bis Rogers, da ist kein waschechter Stürmer dabei.“
Der ehemalige Premier-League-Stürmer, der besonders für sein Last-Minute-Tor im Aufstiegsfinale zwischen Watford und Leicester 2013 bekannt ist, schlussfolgerte aus Tuchels Äußerungen, dass dieser nur mit zwei oder drei „echten“ Angreifern zur WM fahren will: „Wenn es irgendwelche Probleme gibt, lässt er einfach die Jungs vorne rotieren, und wenn wir dann verlieren, raten Sie mal, dann ist die Ausrede schon eingebaut: Wir hatten nicht genug Stürmer.“
Zudem zeigte sich Deeney verwundert, dass Tuchel bisher nicht auf Ivan Toney sitzt. Der 29-Jährige kam unter dem Deutschen erst zu einem zweiminütigen Kurzeinsatz. Seit 2024 kickt der ehemalige Brentford-Star in der Saudi Pro League, kommt dort aber auf starke 24 Tore in 31 Einsätzen. „Ich glaube, das ist ein Persönlichkeitskonflikt, oder?“, mutmaßte Deeney.
Der vereinslose Stürmer lief zeit seiner Karriere nie für die Three Lions auf, sammelte aber 165 Einsätze in der Premier League (47 Tore). 2021 verließ er Watford nach elf Jahren und schloss sich Birmingham City an. Nach zwei Jahren zog er weiter zum Viertligisten Forest Green Rovers, wo er zunächst als spielender Co-Trainer fungierte. Im Winter übernahm er die Mannschaft sogar als Cheftrainer, nach sechs Partien trennten sich die Wege jedoch.