VfL Osnabrück
·19 September 2025
VfL hofft auf „geiles Spiel“ gegen die “Veilchen” – Der Vorbericht

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·19 September 2025
Am morgigen Samstag empfängt der VfL Osnabrück den FC Erzgebirge Aue an der Bremer Brücke (14:00 Uhr). Während die Gäste einen durchwachsenen Saisonstart hinlegten, hofft man aufseiten des VfL die Englische Woche mit drei Punkten erfolgreich abzuschließen. Der Vorbericht.
Der Gegner Zum vierzehnten Mal ist der Fußballclub Erzgebirge Aue am Samstag im Stadion an der Bremer Brücke zu Gast. Im Vergleich zum vergangenen Jahr werden morgen allerdings einige neue Gesichter zu sehen sein. Neun externe Neuzugänge sowie zwei U19 Spieler sind im Sommer in den Kader des FCE gerückt. Auf der Abgangsseite verabschiedete man wiederum ebenfalls neun Spieler. Bei den Zugängen setzte man vor allem auf drittligaerfahrende Akteure. Mit Julian Guttau (TSV 1860 München), Ryan Malone, Moritz Seiffert (beide FC Ingolstadt), Julian Günter-Schmidt (1. FC Saarbrücken), Eric Uhlmann (Hannover 96 II) und Luan Simnica (SV Sandhausen) kamen gleich sechs Neuzugänge in den Schacht, die auch in der vergangenen Saison in der 3. Liga zum Einsatz kamen. Für eine Ablösesumme von 40.000 EUR holte man mit Erik Weinhauer zudem den Torschützenkönig der Regionalliga Nordost ins Erzgebirge. 18 Tore erzielte der 24-Jährige in der abgelaufenen Spielzeit für den FC Carls Zeiss Jena. In seinen bisherigen fünf Einsätzen für den FCE konnte Weinhauer aber noch nicht seinen Premierentreffer erzielen. Einzig im Sachsenpokal legte er in der Partie gegen den Sechstligisten SG Taucha 99 den Schlusstreffer zum 5:0-Sieg vor.
Trainer Jens Härtel steht seit Januar dieses Jahres für Erzgebirge Aue an der Seitenlinie. Der drittliga- und aufstiegserfahrende Trainer übernahm die Mannschaft in der abgelaufenen Saison auf dem siebten Tabellenplatz. Nach einer eher durchwachsenen Rückrunde landeten die “Veilchen” am Ende der Saison auf dem 13. Platz. Und auch in dieser Spielzeit läuft es noch nicht so richtig rund. Während Härtel unter anderem aufgrund von Verletzungen immer wieder rotieren musste, stellte der 56-Jährige am fünften Spieltag auch sein System um. Vom 3-4-3 wechselte man auf ein 4-2-3-1. Aber auch die Systemumstellung lieferte bislang nicht zum gewünschten Erfolg. Zuversichtlich stimmen könnte Härtel nun das Duell mit dem VfL Osnabrück. Denn von seinen bislang acht Aufeinandertreffen als Trainer mit dem VfL gewann Härtel fünf und fuhr insgesamt 16 Punkte ein. Gegen keinen anderen aktuellen Drittligisten gewann Härtel öfter.
Die Ausgangslage Die “Veilchen” sind bislang die schlechteste Auswärtsmannschaft in dieser Saison. Auf fremden Rasen holte man noch keinen einzigen Punkt und erzielte in drei Partien ein Torverhältnis von 2:7. Zusätzlich weist man die zweitschlechteste Offensive der Liga auf. Trotz den viertmeisten Torschüssen der Liga (104) durfte man nur viermal einen Torerfolg in der aktuellen Drittligasaison feiern. Damit blieben auch die allermeisten Flanken von Marvin Stefaniak erfolglos. Ganze 45-mal schlug der 30-Jährige das Spielgerät in dieser Saison bereits in die Gefahrenzone. Kein anderer Spieler kann einen höheren Wert vorweisen. Dabei sprang für den Linksaußen nur eine Vorlage heraus. Am vergangenen Spieltag bereitete er das zwischenzeitliche 1:1 von Julian Guttau gegen den FC Energie Cottbus vor. Doch auch das Derby verlor man aufgrund eines umstrittenen Elfmeters am Ende mit 1:2. Den einzigen Saisonsieg in der Liga fuhr man im Heimspiel gegen den TSV Havelse am 3. Spieltag ein. Durch die Tore von Luan Simnica und Eric Uhlmann drehte man die Partie, in der man bereits nach sechs Minuten zurücklag.
Eine Statistik, die dem ehemaligen Libero Jens Härtel sicherlich negativ aufstoßen wird, ist die Zweikampfquote seiner Mannschaft. Mit 47,1 % sind die “Veilchen” die zweitschlechteste Mannschaft der Liga. In der allgemeinen Tabelle stehen sie vor den Aufsteigern TSV Havelse und 1. FC Schweinfurt nach sechs Spieltagen mit vier Punkten auf dem 18. Platz. Erst einmal ist der FCE zu diesem Zeitpunkt schlechter in eine Drittligasaison gestartet. Der Druck im Erzgebirge ist also bereits früh in der Saison groß.
Deutlich positiver auf den Saisonstart blickt man dagegen in Osnabrück. So verlor die Mannschaft von Cheftrainer Timo Schultz in den ersten sechs Spieltagen erst eine Partie und steht nach zwei Siegen und drei Unentschieden mit neun Punkten auf dem zehnten Tabellenplatz. Das Prunkstück der Mannschaft ist dabei die bereits viel besprochene Defensive. Nach über 350 Minuten kassierte Torwart Lukas Jonsson im Spiel gegen Rot-Weiss Essen am vergangenen Mittwoch wieder ein Gegentor. Beim Tor von Tim Moustier in der 68. Minute war der Schwede jedoch machtlos. Verbesserungspotenzial beim VfL gibt es dementsprechend noch in der offensiven Effizienz. So erzielte Lars Kehl durch sein Elfmetertor in Essen zwar seinen ersten Saisontreffer, ist jedoch zeitgleich der Spieler mit den zweitmeisten Torschüssen (23) der Liga. Dass der Ball oft nicht im Netz zappelte, liegt wahrscheinlich auch daran, dass sowohl Kehl als auch Robin Meißner bereits sieben geblockte Torschüsse vorweisen können. So ist es auch nicht besonders überraschend, dass der VfL die meisten Eckbälle aller Drittligisten zugesprochen bekommen hat. Bereits 50-Mal führte ein Osnabrücker im gegnerischen Eck den Ball wieder ins Spielgeschehen. Zweimal konnte die Fans aus der Hasestadt bereits jubeln, als die dänische Kombination aus Frederik Christensen und Bjarke Jacobsen erfolgreich war.
Wieder voll im Geschehen ist auch Innenverteidiger Yigit Karademir. Der 21-Jährige ersetzte im Heimspiel gegen Hansa Rostock früh den verletzten Niklas Wiemann und stand in Essen wieder über der vollen Distanz auf dem Platz. So sammelte Karademir in der aktuellen Saison bereits über 300 Einsatzminuten in der 3. Liga. „Natürlich fühlt sich das gut an, wieder von Anfang an dabei zu sein. Aber auch wenn ich nicht dabei war, bin ich für die Mannschaft da. Ich freue mich einfach, dass ich jetzt wieder spielen kann“, zeigte sich der Rechtsfuß glücklich am Freitagvormittag im Spieltagsinterview. Am morgigen Samstag hofft er dann wieder gemeinsam mit seinen Teamkollegen jubeln zu dürfen und am liebsten, wie bereits so oft in dieser Saison, hinten die Null zu halten.
Das Personal Mit Max Uhlig (Patellasehnenanriss), Moritz Seiffert (Schlüsselbeinbruch), Maxim Burghardt (Kreuzbandriss), Can Özkan (Knieprobleme), Boris Tashchy (Knieprobleme) und Marcel Bär (Achillessehnenriss) muss Aue-Trainer Jens Härtel auf insgesamt sechs Spieler verzichten.
VfL-Chefcoach Timo Schultz muss dagegen weiterhin nur auf Niklas Wiemann (Innenbanddehnung) verzichten. Auch der jüngst Vater gewordene David Kopacz ist seit Donnerstag wieder im Mannschaftstraining und stünde am Samstag zur Verfügung.
Stimmen zum Spiel Innenverteidiger Yigit Karademir ist sich trotz des durchwachsenen Starts der “Veilchen” über dessen Qualität bewusst. „Aue spielt gerade sicherlich unter den Erwartungen. Sie sind aber sonst immer ein Top-Drittligist. Auch im letzten Jahr war es hier ein schwieriges Spiel, wir dürfen sie auf jeden Fall nicht unterschätzen.“
Und auch VfL-Cheftrainer Timo Schultz schenkt der Tabelle zu diesem Zeitpunkt noch nicht viel Beachtungswert. „Wir sind noch so früh in der Saison, mit einem Sieg bist du auf einmal vier Plätze höher. Jetzt schon groß auf die Tabelle zu gucken und immer wieder von Druck zu reden, da lasse ich mich nicht drauf ein. Das wird einfach ein geiles Spiel wieder. Das Stadion wird annähernd ausverkauft sein. Wir wollen unsere Englische Woche mit einem Dreier abschließen.“
Bei angekündigten 27 Grad und Sonnenschein ist also alles angerichtet, um die Englische Woche erfolgreich zu beenden. Wer noch kein Ticket für das lila-weiße Duell hat, kann sich im Online-Ticketshop oder im Fanshop an der Bremer Brücke noch seinen Platz sichern.
Liveticker und TV Der Pay-TV Sender Magenta Sport überträgt die Partie ab 13:45 Uhr live. Die Partie ist darüber hinaus auch im Free-TV im MDR sowohl im TV als auch im Stream zu verfolgen. Dort beginnt die Übertragung wenige Minuten vor dem Anpfiff. Zudem meldet sich wenige Minuten vor Anpfiff wie gewohnt das Liveradio unter www.vfl.de/liveradio. Ansonsten wird auch im Liveticker in der App und über die Website oder auf der Plattform X über das Spiel berichtet.
Text: Jendrik Greiwe Beitragsbild: osnapix Bild im Text: Jonas Jürgens