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FC Augsburg

·23 Desember 2025

Was macht eigentlich Bernhard Weis?

Gambar artikel:Was macht eigentlich Bernhard Weis?

Bernhard Weis absolvierte von 1995 bis 1997 45 Spiele für den FC Augsburg in der Regionalliga Süd und erzielte dabei 15 Tore. Über die Stationen FC Bayern Amateure, Waldhof Mannheim und Eintracht Trier landete er in der Akademie des SC Freiburg, wo er als Trainer die Teams U15, U17 und U19 betreute. Seit Januar 2025 ist er als Chefcoach der U23 tätig. Walter Sianos funkte zu ihm in den Breisgau durch.

Hallo Bernhard, wo habe ich dich denn gerade erreicht? Heute ist trainingsfrei, aber einen Tag ohne Fußball gibt es selten. Ich analysiere unsere Spiele und schneide gerade Videos zusammen.


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Du stammst aus dem Breisgau, hast aber bei den A-Junioren von Borussia Mönchengladbach gespielt.  Zu meiner Zeit war der SC Freiburg noch ein relativ kleiner Verein in der 2. Bundesliga. Der Klub spielte im Schnitt vor 2.500 Zuschauern, das Dreisamstadion war noch nicht überdacht. Die Strukturen waren bei weitem nicht so professionell, wie sie heute sind. Ich habe damals beim FC Emmendingen, einem Vorort von Freiburg gespielt, wir haben mit dem SCF in derselben Liga gespielt und sie auch oft geschlagen. Eines Tages kam ein Angebot von der Borussia ins Haus und da musste ich natürlich nicht lange überlegen.

Du bist aber nicht lange geblieben. Blöderweise habe ich mir das Kahnbein doppelt gebrochen und eine Meniskusverletzung kam auch dazu. In dieser Phase habe ich gemerkt, dass die Luft für mich dünn wird, und daraufhin bin ich zum FC Vaduz in die zweite Schweizer Liga gewechselt. Das war in meiner Umgebung und eine gute Gelegenheit mit viel Spielzeit wieder reinzukommen.

Vom FC Vaduz ging es 1995 nach Augsburg. Wie kam das denn zustande? Ich war wieder voll im Saft und die Saison mit Vaduz lief sehr gut. Ich habe einen Bekannten gefragt, ob er nicht mein Berater werden will. Zu meiner Überraschung hat er zugesagt und wurde auch gleich aktiv und so kam auch der Kontakt mit dem FCA zustande. Ich wurde zum Probetraining eingeladen und bin dann auch gleich dortgeblieben (lacht).

Deine Teamkollegen waren damals u.a. Dieter Eckstein, Jürgen Rollmann, Darius Kampa, Mikhail Sajaia, Andi Dörr. Wie hast du diese Zeit noch in Erinnerung? Ich kann mich noch an alle Kollegen erinnern, da waren ja noch Franz Becker, Jürgen Haller und Max Zimmermann, mit dem ich heute noch in Kontakt stehe. Die Zeit in Augsburg war erlebnisreich, ich kann mich an tolle Spiele gegen den SV Darmstadt, Kickers Offenbach, Greuther Fürth, Stuttgarter Kickers oder den SSV Reutlingen mit dem damals jungen Ralf Rangnick erinnern. Die Rosenau war ein tolles Stadion, aber es war auch oft gespenstisch dort, denn meist spielten wir vor nur 1.000 Zuschauern. Aber ich habe mich in Augsburg sehr wohl gefühlt, es war zu dieser Zeit der richtige Klub für mich. Ich habe damals in der Annastraße gewohnt und bin da auch abends ab und zu in die Kneipen gegangen, die in der Nähe waren. An eine kann ich mich noch erinnern, die Minnetonka-Bar.

Kenne ich, das war ein cooler Laden in der Ludwigstraße. Du hast in 45 Regionalliga-Spielen für den FCA 15 Tore erzielt und nach zwei Jahren bist du zu den Amateuren vom FC Bayern gewechselt.  Beim FC Bayern war das eine ganz andere Welt. Ich hatte mir leider nach fünf Spielen das Kreuzband gerissen. Mir war klar, dass ich kein Profi beim FC Bayern werde, aber es war eine tolle Erfahrung, weil man dort unter den allerbesten Bedingungen trainiert hat und top behandelt wurde. Wir haben zwei Mal am Tag trainiert und meine Idee war, mich dort für einen Zweitligisten zu empfehlen. Nach meiner Reha habe ich eines Tages auf dem FC Bayern Campus trainiert und habe Sprünge mit Kopfball geübt. Plötzlich ging die Tür auf und Giovanni Trapattoni stand vor mir. Er blieb stehen und sah mir zu, ich war ganz verwirrt (lacht). Er hat sich das eine Zeit lang angeschaut und hat mich daraufhin angesprochen und mir einige Tipps gegeben. Das war eine schöne Begegnung.

Hast du noch mit Markus Weinzierl gespielt? Ja, er war mein Teamkollege. Das war ja damals eine echte Bombentruppe, Holger Seitz, der heute die U23 trainiert, war Kapitän, dann waren da noch David Jarolim, Alex Bugera, Daniel Bierofka, Berkan Göktan und Stefan Wessels. Und man traf natürlich auf dem Campus immer wieder die Riesen vom Bundesliga-Team. Das war manchmal schon etwas bizarr.

Danach folgten die Stationen Waldhof Mannheim und Eintracht Trier. Dort hast du 2002 mit gerade mal 26 Jahren auch deine Laufbahn beendet. Hat dich eine Verletzung dazu gezwungen? Waldhof hat damals in der 2. Bundeliga gespielt und mit Uwe Rapolder hatte ich fachlich einen sehr guten Trainer. Nach einem Jahr bin ich dann nach Trier in die Regionalliga weitergezogen, in der zweiten Saison hatte ich Probleme mit dem Kreuzband und mit den Adduktoren und irgendwann war mir klar, dass es so nicht weitergehen konnte.

Du hast schon früh die Weichen in Richtung Trainerjob gestellt. Zuerst habe ich meine Ausbildung beendet und parallel dazu meine Trainerlizenzen erworben. Angefangen habe ich als Stützpunkttrainer, später habe ich die U19 von Eintracht Trier gecoacht und dann kam der Punkt, wo es mich und meine Frau wieder in unsere Breisgauer Heimat gezogen hat. Christian Streich wurde Cheftrainer beim SC Freiburg und so wurde eine Stelle im Jugendbereich frei. Ich habe erst halbtags dort begonnen, dann Vollzeit, es folgten die Trainerstationen bei der U15, U17 und U19. Inzwischen bin ich jetzt schon seit 13 Jahren beim SCF und betreue seit Januar 2025 die U23 als Trainer.

Kaum ein Verein steht so für Kontinuität wie Freiburg.  Der SCF ist ein super Arbeitgeber und ein toller Klub. Wir können hier in Ruhe arbeiten und stehen nicht permanent unter Druck, wir stehen medial nicht so im Fokus und unsere Spieler können sich hier bestens entwickeln und sich frei bewegen.

In deinem Team ist ein Spieler, der auch schon für den FC Augsburg gespielt hat.  Tatsächlich? Wer denn?

Wann warst du zuletzt in Augsburg? Das war vor drei Jahren mit der U17. Da war euer NLZ gerade neu eröffnet. Ich kannte ja noch das alte Trainingsgelände an der Donauwörther Straße, aber es ist schon erstaunlich, was sich da getan hat. Ich hoffe, dass ich irgendwann mal die Zeit finde und nach Augsburg komme und bei der Gelegenheit auch den Max Zimmermann besuche.

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