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·18 Desember 2024
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Vinicius Junior jubelt mit der Weltfußballer-Trophäe – aber Deutschland hat für die kommenden Jahre auch zwei heiße Eisen im Feuer.
Doha/Köln (SID) Als Vinicius Junior in Doha seine ersehnte Trophäe küsste, steckten Florian Wirtz und Jamal Musiala in Gedanken mitten in der Vorbereitung auf ihre letzten Spiele des Jahres. Höchstens aus der Ferne nahmen sie Notiz – dabei sind die beiden „Zauberer“ aus der Nationalmannschaft heiße Eisen für künftige individuelle Ehren. Wird einer von ihnen der erste deutsche Weltfußballer seit Lothar Matthäus? „Beide haben das Potenzial dazu“, sagt Bundestrainer Julian Nagelsmann.
Ganz oben aber werden auch in Zukunft jene Stars stehen, die im Sommer die großen Titel einheimsen. Vinicius Junior, Jude Bellingham (Dritter) und Daniel Carvajal (Vierter) gewannen mit Real Madrid die Champions League. Rodri (Zweiter) und Lamine Yamal (Fünfter) triumphierten mit Spanien bei der Europameisterschaft. Der Leverkusener Double-Gewinner Wirtz schaffte es immerhin auf Rang zehn, der titellose Musiala fehlte auf der Liste der Nominierten.
Auch außerhalb der Nationalmannschaft könnten „Wusiala“ bald aber gemeinsam auf Titeljagd gehen und die Chancen somit rapide steigern. Das Interesse des deutschen Rekordmeisters FC Bayern an Wirtz ist kein Geheimnis, auch wenn der Hochbegabte wohl zunächst zu einer Verlängerung in Leverkusen tendiert. In München zieht sich derzeit die Verlängerung des 2026 auslaufenden Vertrags von Musiala hin: „Es gibt leider noch kein Weihnachtsgeschenk, das ich den Fans machen kann“, sagte der 21-Jährige der Sport Bild: „So schnell wird es keine News geben.“
Die fußballerischen Fähigkeiten für eine Auszeichnung sind jedenfalls vorhanden. „Das Talent haben sie, sie können alles“, schwärmt Nagelsmann, der seine Superdribbler regelmäßig gemeinsam von der Kette lässt. Dementsprechend notierte der Bundestrainer Wirtz wenig überraschend an oberster Stelle auf seinem Stimmzettel, gefolgt von Rodri und Toni Kroos. Dieselben Spieler wählte Kapitän Joshua Kimmich, nur in anderer Reihenfolge (Rodri, Kroos, Wirtz).
Vinicius Junior erhielt vor allem von den Fans und, wenig überraschend, von den Südamerikanern viele Stimmen. Bei der Dankesrede blickte er stolz zurück. „Es bis hierher zu schaffen, schien ein Ding der Unmöglichkeit zu sein. Ich spielte als Kind barfuß Fußball auf den Straßen von Sao Goncalo, wo Armut und Kriminalität allgegenwärtig waren“, sagte Vinicius Junior: „Dieser Erfolg bedeutet mir sehr viel. Er gehört auch all den Kindern, die denken, dass alles unmöglich ist und dass sie es nicht schaffen können.“
Lange unmöglich war es, aus der Bundesliga heraus Weltfußballer zu werden. Zwar gewann Lothar Matthäus die erste Ausgabe der Wahl 1991, doch unter Vertrag stand der heute 63-Jährige damals bei Inter Mailand. Erst 2020 holte Robert Lewandowski den „Titel“ in die Bundesliga, 2021 wiederholte er den Triumph.
Sollte Musiala in München verlängern und auch Wirtz in Deutschland bleiben, scheinen weitere Erfolge nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Da ist sich auch Matthäus sicher. „Musiala macht ähnlich wie Messi das Besondere, sorgt für magische Momente“, sagte der 63-Jährige der Sport Bild: „Er kann eine Epoche prägen.“ (SID)
(Photo by Lars Baron/Getty Images)