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·12 Februari 2025

„Wir können das Ding gewinnen“

Gambar artikel:„Wir können das Ding gewinnen“

Tobias Nubbemeyer gehen langsam die Superlative für sein Team aus. Das 5:1 gegen Schachtar Donezk am Dienstagabend war der fünfte Sieg im fünften Spiel der UEFA Youth League. Kein Wunder, dass der Cheftrainer der U19 jetzt „groß träumt“. Ein weiterer denkwürdiger Europapokal-Abend im Dietmar-Hopp-Stadion – geprägt von Herzstücken, Unterschiedsspielern und falschen Torschützen.

Eine in desolatem Zustand hinterlassene Gästekabine und ein zügiger Abmarsch nach dem hastig eingenommenen gemeinsamen Abendessen sprechen Bände. Spieler und Funktionäre von Schachtar Donezk verliehen ihrem Frust über das 1:5 im Kraichgau einen deutlichen Ausdruck. „Jede Mannschaft, die nur hinten drinsteht, hat es gegen uns sehr schwer“, so Nubbemeyer nach 90 fast durchweg dominierten Minuten. „Die Bank war zudem früh beim Schiri – nach dem schnellen Rückstand und dem Platzverweis wurde es für Donezk natürlich noch schwieriger, hier etwas mitzunehmen.“


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Lobeshymne mit vielen Strophen

Aber der Reihe nach. Im für Europapokal-Nächte fast schon obligatorischen Kraichgau-Regen zappelte der Ball nach nur fünf Minuten bereits das erste Mal im gegnerischen Netz. Stadionsprecher, Anzeigetafel, der Liveticker der UEFA – alle gaben Diren Dağdeviren als Torschützen an. Nach einem Eckball von Hennes Behrens wurde es im Fünfmeterraum chaotisch, Dağdeviren drückte die Kugel schließlich über die Linie. Der Mittelfeldmotor kommentierte seinen vermeintlichen Treffer eher nüchtern: „Eigentlich war der Ball schon bei Zidan [Tairi] über der Linie, ich habe ihn nur noch sicherheitshalber nochmal reingeschossen“, so der 19-Jährige, der zusammen mit Florian Micheler und Hennes Behrens das U20-Spieler-Kontingent bestückte. Wenige Stunden später hatte dann auch die UEFA ihre Statistik aktualisiert: Das 1:0 wurde Tairi zugeschrieben.

„Dağdeviren und Micheler waren heute das Herzstück der Mannschaft, über Behrens brauchen wir sowieso nicht reden. Die Drei bringen eine Qualität rein, die uns sehr gut tut“, schwärmte Nubbemeyer – und es war nur der Anfang einer Lobeshymne, die nach jedem internationalen Auftritt neu geschrieben werden muss. Der Cheftrainer widmete allen Spielern eine eigene Strophe.

„Unsere Innenverteidigung mit Luca Erlein und Tristan Spranger hat praktisch gar nichts zugelassen, obwohl beide Spieler aus einer Verletzung bzw. Krankheit kamen. Unser Plan, sie am vergangenen Wochenende zu schonen, um sie frisch zu haben, ist aufgegangen.“ Nächste Strophe: „Jamie Wähling kommt von der Bank, trifft doppelt – und zeigt, warum er ein Gewinner ist. Ein geiler Typ.“ Und dann war da noch David Girmann, der in die Rolle des Rechtsverteidigers schlüpfte und es „sensationell gemacht hat“ (Nubbemeyer). „Für Wähling und Girmann freut es mich besonders, weil sie in der Vergangenheit nur Nebenrollen hatten und gelitten haben. Jetzt sind sie in Hauptrollen geschlüpft und ihre Entwicklung macht mich stolz.“

Im Dietmar-Hopp-Stadion ist es am schönsten

Tiago Poller und Melvin Onos bezeichnete der Trainer als „Unterschiedsspieler, die auf engstem Raum Lösungen finden und denen der Ball einfach am Fuß klebt, egal wie scharf sie angespielt werden“. So auch in der 41. Minute, als Onos durch die Donezk-Defensive glitt, gelegt wurde – und den Elfmeter selbst zum 2:0 verwandelte. Die Vorentscheidung, denn einen Platzverweis für den Foulenden gab es obendrein. „Das hat sich richtig gut angefühlt – darauf habe ich lange gewartet“, sagte Onos, der zwei Mal mehrere Monate verletzungsbedingt zuschauen musste. „Zidan spielt mir den Ball und ich will eigentlich abschließen, werde dann aber gelegt und treffe dann halt vom Punkt“, schilderte der 18-Jährige die Szene. „Eigentlich war Micheler als Schütze bestimmt, aber ich wusste das nicht und habe mir einfach den Ball genommen.“ Micheler durfte dann nach der Pause ran. 3:0. Und der eingewechselte „Gewinnertyp“ Wähling machte in der Nachspielzeit schließlich den Elfer-Hattrick perfekt: Drei Elfmeter, drei verschiedene Schützen, drei Tore.

„Es fühlt sich sehr verdient an“, antwortete Nubbemeyer auf die Frage, wie es sich anfühlt, zu den besten 16 Jugendteams Europas zu gehören. Die TSG steht im Achtelfinale – ab sofort gibt es bei der Auslosung (Freitag) keine Vorgaben mehr, wer zu Hause, wer auswärts, wer nicht auf wen treffen darf. Alles ist möglich, im wahrsten Sinne des Wortes: „Lasst uns groß träumen. Wir können das Ding gewinnen. Natürlich braucht es dafür auch eine Portion Glück, aber das Potenzial, am Ende ganz oben zu stehen, ist da“, sagte Nubbemeyer. Während seine Spieler sich nun Real Madrid als nächsten Gegner wünschen, sieht es der Coach etwas pragmatischer: „Ich würde gerne im Dietmar-Hopp-Stadion spielen. Hier ist es am schönsten. Hier sind wir eine Macht.“

Folgende Teams kommen als Achtelfinalgegner in Frage (Liste wird aktualisiert):

Atalanta BergamoVfB StuttgartAZ AlkmaarInter MailandBayern MünchenLokomotiva Zagreb / Sturm GrazSporting Lissabon / AS MonacoFC Salzburg / Celtic GlasgowFC Barcelona / Dinamo ZagrebFC Midtjylland / Manchester CityReal Madrid / Borussia DortmundTrabzonspor / Juventus TurinOlympiakos Piräus / FC GironaPuskás Akadémia / Aston VillaRapid Wien / Atlético Madrid

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