"Wir können Tore schießen": Härtels Erleichterung nach Schlagabtausch | OneFootball

Einmal mehr in dieser Saison konnte Erzgebirge Aue den Kopf aus der Schlinge ziehen. In einem turbulenten Schlagabtausch mit Jahn Regensburg sicherte sich die Mannschaft von Jens Härtel einen wichtigen 4:3-Sieg im Abstiegskampf, der den Knoten in der Offensive möglicherweise platzen ließ. Neben dem Comeback von Marcel Bär waren es vor allem die weiteren Joker, die das Spiel in die richtige Richtung aus Sicht der Veilchen leiteten.

"Mit unseren Wechseln total richtig gelegen"

Zweimal führte Aue, zweimal kassierten die Veilchen den Ausgleich – und dann ging der SSV Jahn Regensburg auch noch kurz vor der Schlussphase in Führung. Aber die Mannschaft von Jens Härtel bewies Moral, weshalb das Erzgebirgsstadion in der Nachspielzeit explodierte, weil Aue die Partie noch drehte. "Das war schon ein wildes Spiel", atmete der Cheftrainer nach Spielschluss erst einmal durch. Härtel sah viele Fehler auf beiden Seiten, wodurch der neutrale Zuschauer in den Genuss zahlreicher Torchancen kam. Und am Ende bewies der FCE-Coach das goldene Händchen.

"Mit unseren Wechseln haben wir heute total richtig gelegen. Die Wechsler haben einen guten Impact gebracht", fand Härtel daher zurecht. Jonah Fabisch und Erik Weinhauer erzielten die umjubelten späten Treffer, Ricky Bornschein gab den nötigen Assist für das Siegtor. Ein emotionales Erlebnis für alle, die es mit den Veilchen hielten. "Es ist natürlich extrem wichtig und wir freuen uns, dass wir auch mal vier Tore gemacht haben. Da sieht man, dass wir auch Tore schießen können", so Härtel. "Wenn du viele Leute in der Box hast, dann kannst du auch mal so einen abfallenden Ball abgreifen und verwandeln."

"Dann fällt der Druck ab"

Umso erleichterter war der 56-Jährige, dass die Baustelle in der Offensive an diesem Tag behoben wurde. Mit lediglich elf Treffern zählte Aue zuvor zu den harmlosesten Teams in der Liga, nun ist der Anschluss geschafft. Auch in der Tabelle, steht der FCE nun doch wieder über dem Strich. "Ich hoffe, das gibt uns Rückenwind", erklärte Härtel. "Wir haben das natürlich total genossen, diesen Moment, wenn das Tor fällt und du weißt, es ist nicht mehr viel zu spielen oder Schluss. Dann fällt der Druck ab, weil der war hoch." Die individuellen Fehler in der Abwehr werden ein Thema für die Nachbereitung bleiben, denn für Härtel zählte erstmal nur: "Wir wissen, dass wir heute auch eine Portion Glück hatten, aber es muss halt auch weitergehen."

Zumal es auf Regensburger Seite noch große Beschwerden über einen nicht-gegebenen Elfmeter in der Schlussphase gab. Härtel hielt sich bei der Bewertung bedeckt. Die TV-Bilder hatte Härtel in der Pressekonferenz noch nicht gesehen, wie er angab. "Ich war viel zu weit weg, um zu sagen, ob er den Ball spielt oder nicht. Ich kann also jetzt gar keine Aussage machen, ob das ein Elfmeter war oder nicht", so der 56-Jährige. Ein wichtiger 4:3-Sieg für Aue blieb am Ende stehen. Die nächsten drei Punkte sollen nächsten Samstag in Verl folgen. Dann allerdings ohne Fabisch, der zum fünften Mal Gelb sah.