90PLUS
·6 Juni 2025
Zauberfuß Yamal gegen Legende Ronaldo: Endspiel der Generationen

In partnership with
Yahoo sports90PLUS
·6 Juni 2025
Als Lamine Yamal am 13. Juli 2007 in Esplugues de Llobregat geboren wurde, war Cristiano Ronaldo schon englischer Meister und Pokalsieger, hatte 46 Länderspiele absolviert sowie eine WM und EM hinter sich. Am Sonntag (21.00 Uhr/RTL und DAZN) kommt es nun im Finale der Nations League in München zum mit Spannung erwarteten Showdown der Generationen – zum Duell des 17 Jahre alten spanischen Wunderknaben mit dem 40 Jahre alten Weltstar aus Portugal, zum Gigantentreffen zwischen der Zukunft des Weltfußballs und der Vergangenheit.
„Er ist eine Legende. Ich habe hohen Respekt vor ihm“, sagte der Jungstar vom FC Barcelona nach dem spektakulären 5:4 (2:0) im Halbfinale gegen Vize-Weltmeister Frankreich artig über den ewigen „CR7“. Auch sein Nationaltrainer Luis de la Fuente schwärmte vom fünfmaligen Weltfußballer: „Er ist einer der ganz Großen. Ich bewundere ihn sehr. Es ist toll, dass er in diesem Alter noch so gut ist.“ Genug gelobt: Sein Job werde es sein, fügte Yamal entschlossen an, „dass wir das Spiel gewinnen. Es ist ein besonderes Spiel. Da kann ich beweisen, was ich kann.“
Muss dieses brillante Ausnahmetalent mit einem Marktwert von 180 Millionen Euro überhaupt noch etwas beweisen? Auch beim epischen Fußballfest in Stuttgart stand der Zauberfuß trotz eines Kylian Mbappé, eines Ousmane Dembélé, eines Michael Olise oder eines Désiré Doué auf der Gegenseite im Mittelpunkt. Und dies nicht nur wegen seiner beiden Treffer (54., Foulelfmeter und 67.), die ihn zum jüngsten Doppelpacker der spanischen Fußball-Geschichte machten.
Dass der „Player of the match“ mal wieder zum Ballon d’Or, der Wahl zum Weltfußballer, gefragt wurde? Wen wundert’s! Doch bei diesem Thema übt sich der 17-Jährige in Zurückhaltung. Das Wichtigste sei für ihn, sagte er, „mit der Mannschaft zu gewinnen. Es ist eine Motivation, mit dieser Mannschaft weiter Geschichte zu schreiben.“ Mit Yamal als Anführer einer Gruppe von weiteren Hochbegabten wie Pedri, Nico Williams oder Gavi.
2023 gewann Spanien bereits die Nations League, im vergangenen Jahr triumphierte das Team bei der EURO. Da klang es fast wie eine Drohung, dass de la Fuente nach der Offensivgala gegen Frankreich über „noch so viel mehr Potenzial in unserem Land“ sprach: „Die Mannschaft ist so hungrig und will noch mehr Titel gewinnen.“
Auf diesem Weg sieht auch der 63-Jährige eben Lamine Yamal, den Barca bis 2031 gebunden hat, als größtes Versprechen. „Er ist von Gottes Zauberstab berührt. Und er ist vielleicht dazu berufen, eine Legende zu werden“, schwelgte de la Fuente im SZ-Interview. Yamal sei „ein sehr zentrierter, für einen 17-Jährigen sehr erwachsener Junge. Er überrascht uns jeden Tag aufs Neue.“ Er habe „immer Lösungen parat, wählt immer die richtige aus, irrt nur selten“.
Am Sonntag trifft Yamal nun zum ersten Mal in seiner kurzen, aber schon jetzt beeindruckenden Karriere auf Cristiano Ronaldo, der in inzwischen 220 Länderspielen 137 Tore erzielt hat. Wie gut dieser Oldie immer noch ist, musste auch die deutsche Nationalmannschaft beim 1:2 im Halbfinale gegen Portugal erfahren, als Ronaldo den Siegtreffer erzielte.
„Wenn man Ronaldo mit irgendwem vergleichen will, muss man die Sportart wechseln“, sagte der langjährige DFB-Kapitän Michael Ballack bei DAZN. Es sei „menschlich, wenn du nach Erfolgen den Hunger verlierst. Aber Ronaldo ist anders“, ergänzte Portugals Trainer Roberto Martínez: „Er hat seinen Hunger nicht verloren, und das ist ansteckend.“ Genauso ansteckend wie die hohe Fußballkunst des jungen Lamine Yamal.