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·18 Desember 2025
Zu viel Unruhe trotz Erfolg: Bayern-Boss Dreesen mahnt zu mehr Disziplin

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·18 Desember 2025

Sportlich läuft beim FC Bayern fast alles nach Plan, doch hinter den Kulissen war 2025 alles andere als ruhig. Vorstandschef Jan-Christian Dreesen spricht offen über interne Reibungen, öffentliche Nebenschauplätze – und darüber, was sich künftig ändern muss.
Rein sportlich gibt es beim FC Bayern aktuell wenig zu beanstanden. Die Münchner sind in der Bundesliga souverän unterwegs, haben in der Champions League alle Trümpfe in der eigenen Hand und sind auch im DFB-Pokal voll im Soll. Vincent Kompany hat der Mannschaft Stabilität, Klarheit und Struktur gegeben – Attribute, die sich Woche für Woche auf dem Platz widerspiegeln. Doch während der Rekordmeister sportlich auf allen drei Hochzeiten tanzt, war das Jahr abseits des Rasens von auffälligen Nebengeräuschen geprägt.
Genau hier setzt die Kritik von Vorstandschef Jan-Christian Dreesen an. Im Gespräch mit Sky machte der 58-Jährige deutlich, dass ihn weniger die sportliche Entwicklung, sondern vielmehr der Umgang mit internen Themen beschäftigt. Immer wieder seien Interna nach außen gedrungen, Diskussionen öffentlich geführt worden, noch bevor intern eine gemeinsame Linie gefunden war. Aus Sicht von Dreesen ein Punkt, an dem der FC Bayern besser werden muss.

Foto: IMAGO
Besonders der vergangene Sommer gilt intern als Beispiel dafür, wie es nicht laufen soll. Die öffentliche Begleitung der Transferaktivitäten entwickelte sich phasenweise zu einem Dauerbrenner. Die gescheiterten Versuche, Florian Wirtz oder Nick Woltemade zu verpflichten, wurden medial ausgeschlachtet und sorgten für zusätzlichen Druck auf die sportliche Führung. Hinzu kam die offen geäußerte Kritik von Ehrenpräsident Uli Hoeneß an Sportvorstand Max Eberl – ein Vorgang, der bundesweit für Schlagzeilen sorgte und die Unruhe weiter verstärkte.
Dreesen ordnet diese Phase selbstkritisch ein. Kontroverse Diskussionen seien beim FC Bayern nichts Neues und grundsätzlich auch nichts Negatives. „Entscheidend ist nicht, ob man unterschiedliche Meinungen hat“, betont er. Im Gegenteil: Verschiedene Sichtweisen könnten fruchtbar sein, wenn sie von Respekt, Wertschätzung und gegenseitigem Zuhören geprägt seien. Problematisch werde es erst dann, wenn diese Auseinandersetzungen ungefiltert nach außen getragen würden.
Genau hier sieht Dreesen den größten Verbesserungsbedarf. Für ihn ist klar: Nach intensiven internen Debatten müsse eine Entscheidung stehen, die dann geschlossen vertreten wird. „Entscheidend ist, dass solche Kontroversen nicht immer gleich nach außen dringen, sondern dass, wenn man eine Entscheidung gefällt hat, diese auch gemeinsam trägt und dann nach außen geht“, erklärte der Bayern-Boss. Dieses Prinzip sei im abgelaufenen Jahr nicht immer konsequent eingehalten worden.
Dabei geht es weniger um Schuldzuweisungen, sondern um einen Lernprozess. Der FC Bayern ist ein Klub mit starken Persönlichkeiten, klaren Meinungen und großem Anspruch. Reibung gehört zur DNA – doch sie muss kanalisiert werden. Dreesen macht kein Hehl daraus, dass er sich für die Zukunft mehr Ruhe und interne Geschlossenheit wünscht. Ob das gelingt, bleibt offen. „Wir werden versuchen, es besser zu machen. Mal schauen, ob uns das gelingt“, sagte er mit einem Anflug von Realismus.
Gerade vor dem Hintergrund der sportlichen Ausgangslage ist diese Selbstkritik bemerkenswert. Der FC Bayern steht so stabil da wie seit Jahren nicht mehr, die Stimmung rund um die Mannschaft ist positiv, die Perspektive vielversprechend. Umso wichtiger erscheint es den Verantwortlichen, die Lehren aus den vergangenen Monaten zu ziehen. Denn klar ist auch: Je erfolgreicher der FC Bayern ist, desto größer ist das öffentliche Interesse – und desto sensibler wird jede interne Unruhe wahrgenommen.









































