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·6 luglio 2025
BVB nach Real-Pleite zwischen Stolz und Enttäuschung: „Blick geht nach vorn“

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·6 luglio 2025
Nach dem jähen Ende einer turbulenten Reise bei der Klub-WM in den USA traten die Profis von Borussia Dortmund den Rückweg nach Deutschland mit gemischten Gefühlen an. „Es überwiegt die Enttäuschung, weil mehr drin war. Auf der anderen Seite können wir auch stolz sein, dass wir erneut unter den besten Acht waren in diesem Turnier“, sagte Sportdirektor Sebastian Kehl nach dem Aus im Viertelfinale gegen Real Madrid.
Statt nun am Mittwoch im MetLife Stadium vor den Toren New Yorks zum Halbfinale gegen den Bayern-Besieger Paris Saint-Germain anzutreten, ging es für den BVB nach dem 2:3 gegen Xabi Alonsos abgezockte Spanier zurück nach Dortmund. In den kommenden drei Wochen dürfen sich Julian Brandt und Co. erholen, auch Kehl freut sich auf etwas freie Zeit mit seinen Kindern – wenn auch mit einer Einschränkung. „Das Telefon wird nicht stillstehen, das ist in dieser Zeit einfach nicht möglich“, sagte der Sportdirektor.
Schließlich gibt es noch einige Baustellen im Kader. Die Strapazen bei der Klub-WM mit Spielen in East Rutherford, Cincinnati und Atlanta haben sich aus finanzieller Sicht gelohnt, rund 45 Millionen Euro hat der BVB auf dem Weg bis ins Viertelfinale eingenommen – Geld, das nun zielgerichtet investiert werden soll. Darüber werde sich die sportliche Leitung nun „Gedanken machen“, sagte Kehl und stellte klar: „Wir wollen etwas tun und die Mannschaft besser machen als im vergangenen Jahr.“
Die Lücke zur absoluten Spitze ist noch immer zu groß, darüber kann auch der famose Schlussspurt gegen Madrid nicht hinwegtäuschen. Im Kader gibt es keine Alternative zu Stürmer Serhou Guirassy, zudem muss Flügelspieler Jamie Gittens, der zum FC Chelsea wechselt, ersetzt werden. Auch weitere Abgänge sind nicht ausgeschlossen. „Der Blick geht jetzt nach vorne“, kündigte Kehl an: „Es wird nicht lange Urlaub geben, dann geht es ja schon wieder weiter.“
Bei dem Turnier sei das Team enger zusammengewachsen, so lange so nah beieinander zu sein, ist für Vereinsmannschaften ungewohnt. „Es war deutlich länger als ein Trainingslager“, sagte Kehl: „Aber es haben alle super mitgezogen, wir hatten eine super Disziplin und auch viel gelacht.“ Zudem müsse der Erfolg in Relation gesetzt werden: Der BVB habe im Vergleich zu anderen Teams deutlich geringere Ressourcen zur Verfügung.
Die nun folgende Ruhephase ist für die Spieler ungemein wichtig, vor allem perspektivisch: Im kommenden Sommer steht die Weltmeisterschaft in den USA, Kanada und Mexiko an. Die Klub-WM sei „eine interessante Erfahrung“ gewesen, sagte Mittelfeldspieler Brandt: „Aber ich muss auch ehrlich sagen, es gibt viele Spieler bei uns, die froh sind, dass es jetzt ein bisschen Ruhe gibt. Im Grunde stehen wir jetzt schon wieder vor den nächsten zwölf Monaten.“
Verteidiger Waldemar Anton betonte, er freue sich auf die freie Zeit mit der Familie, Nationalspieler Pascal Groß rechnete vor, er habe seine Kinder „in den letzten fünf Wochen drei Tage“ lang gesehen, weil er vor der Klub-WM auch noch beim Finalturnier der Nations League teilgenommen hatte. Da schmerzt ein Aus gegen den Champions-League-Rekordsieger nicht mehr so schlimm, schließlich „freut man sich auf die Kinder und die Familie ganz extrem“.