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·12 novembre 2025
Das sind die Gründe für die Krise des TSV 1860 München

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Nach der blamablen 0:4-Niederlage im bayerischen Derby gegen Jahn Regensburg ist der Vorsprung des TSV 1860 München auf die Abstiegsplätze auf zwei Zähler geschrumpft. Statt des anvisierten Aufstiegs sind die Löwen damit im Abstiegskampf angekommen. liga3-online.de analysiert die Gründe.
Während sich die Punkteausbeute der Löwen im heimischen Grünwalder Stadion mit 14 Zählern aus sieben Spielen durchaus sehen lassen kann, präsentiert sich die Mannschaft in der Fremde erschreckend schwach. Nur ein Sieg aus sieben Auswärtspartien und zuletzt gar fünf Niederlagen in Folge sprechen eine deutliche Sprache. Und das, obwohl die Löwen in der Fremde von durchschnittlich rund 2.300 mitgereisten Fans begleitet werden – ligaweiter Spitzenwert. Auf fremden Platz ließen sich die Löwen zuletzt regelmäßig den Schneid abkaufen, allen voran beim 0:4 gegen Regensburg.
Besonders alarmierend ist dabei die Körpersprache der Weiß-Blauen. "Wir waren von der ersten bis zur letzten Minute in allen Bereichen unterlegen. Was das Fußballerische, aber auch das Kämpferische und die Basics angeht, waren wir überhaupt nicht vorhanden", lautete das schonungslose Urteil von Trainer Markus Kauczinski nach der Pleite in Regensburg. In der Tat gelang es seiner Mannschaft zu keinem Zeitpunkt der Partie, der Entschlossenheit der Gastgeber etwas entgegenzusetzten. Die Mannschaft schien sich ihrem Schicksal zu fügen.
Auch in Mannheim zeigte sich ein ähnliches Bild: Nach gutem Beginn brach die Mannschaft nach dem Rückstand völlig ein. Ein Problem, das auch der erfahrene Kauczinski ausfindig gemacht hat, der daher fordert: "Wir müssen jetzt Jungs finden, die bereit sind, Dreck zu fressen und in jedem Spiel alles zu geben." Zuletzt verstärkte sich der Eindruck, dass der eigentlich so erfahrenen Mannschaft die nötigen Führungsspieler abzugehen scheinen.
Erschwerend kommt hinzu, dass die Löwen von zahlreichen Verletzungen betroffen sind. Kapitän und Abwehrchef Jesper Verlaat fällt seit Mitte September mit einer Muskelverletzung aus. Auch sein Stellvertreter Raphael Schifferl steht derzeit aufgrund einer Beinverletzung nicht zur Verfügung. Seit Verlaats Verletzung kassierte 1860 in acht Spielen 18 Gegentore. Dabei fehlt der Niederländer den Münchnern nicht nur als Abwehrchef, sondern auch in seiner Rolle als emotionaler Leader des Löwenrudels.
Im Mittelfeld fällt neuerdings Tunay Deniz aus, der mit seiner Kreativität und Spielübersicht in der Regel das Herzstück der Mannschaft bildete. Zudem fehlen mit Morris Schröter und Kilian Jakob zwei Spieler, die auf den Außenbahnen für Tempo sorgen könnten, bereits seit Saisonbeginn. Aufgrund der vielen Ausfälle stößt der nominell sehr breit besetzte Kader zunehmend an seine Grenzen und schränkt Kauczinski in seiner Auswahl ein. Ein auf Geschwindigkeit ausgelegtes Flügelspiel erscheint beispielsweise mit dem aktuellen Personal kaum möglich.
Der Kader des TSV 1860 München wurde für den Aufstiegskampf zusammengestellt, doch vielmehr geht es mittlerweile um das nackte Überleben in der 3. Liga. Die Mannschaft wirkt verunsichert, hat keine Reaktion auf Rückschläge parat und lässt die in dieser Liga so essentiellen Grundtugenden vermissen. Im Mittelfeld fehlt es an Kreativität, die Offensivreihe um Kevin Volland und Florian Niederlechner hängt zu oft in der Luft und in der Defensive fehlt ohne Abwehrchef Verlaat die Stabilität.
Kurzum: Die Löwen geben derzeit ein erschreckendes Bild ab. Die beiden nächsten Aufgaben lauten Saarbrücken und Ulm – zwei Konkurrenten, die derzeit ebenfalls tief in der Krise stecken. Für 1860 werden diese beiden Spiele richtungsweisend sein. Hier muss die Mannschaft unter Beweis stellen, dass sie die aktuelle Situation annimmt und über den nötigen Kampfgeist verfügt.









































