Déjà-vu? Als Batshuayi Eintracht Frankfurt in letzter Sekunde schockte | OneFootball

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·6 febbraio 2025

Déjà-vu? Als Batshuayi Eintracht Frankfurt in letzter Sekunde schockte

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Es läuft Minute 90 + 4 im Dortmunder Signal Iduna Park. Eintracht Frankfurt glaubt beim Stand von 2:2 an einen Punktgewinn gegen den BVB. Doch dann taucht ein Joker der Schwarzgelben im Strafraum der Hessen auf – und versetzt die Gäste mit seinem zweiten Treffer in Schockstarre. Ein Last-Minute-Tor. Der Torschütze? Michy Batshuayi. Sieben Jahre später, kurz vor Ende der Winter-Transferphase am Montagabend, kehrte ausgerechnet er für die Eintracht in die Bundesliga zurück. Wisst Ihr noch… als der „Batsman“ die SGE spät schockte?

Nostalgie im Westfalenstadion

Es ist Sonntag, der 11. März 2018. Der 26. Spieltag der Bundesliga-Saison 2017/18 geht in die Schlussphase. Borussia Dortmund empfängt am Abend Eintracht Frankfurt im ausverkauften Signal Iduna Park. Heute, sieben Jahre später, liest sich die BVB-Startaufstellung mit einer gehörigen Prise Nostalgie – und bei so vielen Zufällen mit einem Schmunzeln auf den Lippen. Bei den Westfalen standen Namen wie André Schürrle, Maximilian Philipp oder Manuel Akanji auf dem Platz. Auf der Bank saß neben dem damaligen Trainer Peter Stöger einer seiner Nachfolger: Nuri Şahin.


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Apropos BVB-Trainer: Bei der Eintracht lenkte damals Niko Kovač das Spielgeschehen. Der Kroate ließ ehemalige und spätere Dortmunder wie Kevin-Prince Boateng, Sébastien Haller und Marius Wolf auflaufen. Was Kovač beim Anpfiff nicht wusste: Der entscheidende Mann des Abends war anfangs nicht einmal auf dem Platz. Er saß noch auf der Dortmunder Bank und wartete auf seinen Moment.

Michy Batshuayi-Atunga. Der Belgier kam als Winter-Neuzugang auf Leihbasis vom FC Chelsea zum BVB. Als Randnotiz: Wie sieben Jahre später nach Frankfurt, wechselte er im Jahr 2018 am „Deadline Day“ in den Pott. Danach sorgte er mit fünf Toren in seinen ersten drei Bundesliga-Spielen für Furore. Das gelang vor ihm noch keinem Borussen. Doch dann folgten fünf Partien ohne Scorer. Gegen die Eintracht stand der schwächelnde Stürmer erstmals nicht in der Startelf.

Stöger bringt Batshuayi erstmals als Joker

Allgemein war die Stimmung an der Strobelallee vor dem Spiel gegen die Hessen gedrückt. Der BVB hatte nur 72 Stunden zuvor gegen RB Salzburg eine 1:2-„Schmach“ kassiert. Die Fans erwarteten Wiedergutmachung. Die Partie begann für den BVB jedoch mehr glücklich als überzeugend. Nach nur zwölf Minuten segelte eine Hereingabe von Christian Pulisic in den Frankfurter Strafraum – und Eintracht-Verteidiger Marco Russ grätschte den Ball unglücklich ins eigene Tor. Ein Geschenk für die Schwarzgelben, die die knappe 1:0-Führung in die Halbzeitpause retteten.

Die Frankfurter hatten sich jedoch noch nicht aufgegeben. Der damalige Eintracht- und heutige BVB-Trainer Niko Kovač fand in der Kabine wohl die richtigen Worte, denn seine Mannschaft kam wacher und mutiger aus der Halbzeitpause. Und wurde belohnt. In der 75. Minute trat der eingewechselte Jonathan de Guzman einen Freistoß in den Strafraum, wo der ebenfalls eingewechselte Luka Jović einköpfte. Plötzlich stand es 1:1.

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Ausgleich: Jović nickt ein. Foto: Lars Baron/Bongarts/Getty Images

Was die jubelnden Hessen zu diesem Zeitpunkt nicht ahnten: Der große Schockmoment stand noch bevor. Peter Stöger hatte bereits die Weichen gestellt. Und den „Batsman“ (den Spitznamen gab er sich selbst, weil er in Dortmund als Nachfolger von Aubameyang – der einmal mit einer Batman-Maske jubelte – der neue „Batsman“ werden wollte), Michy Batshuayi, nach einer Stunde für Maximilian Philipp gebracht. Eine ungewohnte und neue Jokerrolle für den damals 24-Jährigen. Doch er nahm sie dankbar an: „Ich war sogar froh, weil ich ein wenig müde war. Man hat gesehen, dass ich dann frisch war als ich reingekommen bin“, verriet er nach dem Spiel.

Batshuayi lässt das Stadion beben

Und wie man das gesehen hat. Frankfurt hatte gerade erst gejubelt, doch nur 125 Sekunden später war alles wieder anders. Pulisic fand Batshuayi rund 20 Meter entfernt und zentral vor dem gegnerischen Tor. Doppelpass, dann spitzelte Pulisic perfekt in den Strafraum. Der „Batsman“ lauerte bereits. Ballannahme mit links. Der Ball sprang einmal kurz auf dem Rasen auf, ein zweites Mal. Er rollte ein wenig nach vorne. Ein Wimpernschlag später. Auf Höhe des Elfmeterpunkts der Abschluss: flach, präzise in die linke Ecke.

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Rund 120 Sekunden nach dem 1:1: Batshuayi trifft. Foto: Lars Baron/Bongarts/Getty Images

Frankfurts Torhüter Lukas Hradecky streckte sich vergebens in die richtige Ecke. Das Netz zappelte – und Dortmund explodierte. „Toooor!“, brüllte Stadionsprecher Norbert „Nobby“ Dickel ins Mikrofon des BVB-Netradios. Dann trat er auf das Euphorie-Gaspedal. „Batshu. Batshu. Basthu. Basthu… ayi. Basthuaaayi. Batshuaaaayiiii“, jubelte Dickel. Auch die Fans tobten. Der fast vergessene Hype um den Mann mit der Rückennummer 44 war zurück. Sechstes Tor im neunten Pflichtspiel. Das erste als Joker.

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Plötzlich Edeljoker: Eingewechselter „Batsman“ schlägt zum ersten Mal zu. Foto: Lars Baron/Bongarts/Getty Images

Die unerwartete Antwort

Und Eintracht Frankfurt? Fassungslos. Aber nicht hoffnungslos. Denn der gefährlichere BVB drängte auf die Entscheidung, ließ in der Schlussphase aber einiges liegen. Es lief bereits die erste Minute der Nachspielzeit. Plötzlich schlug Danny da Costa völlig frei von der rechten Seite eine Hereingabe ins Zentrum. Der Ball rollte durch den Dortmunder Sechzehner. Akanji verpasste, ein Frankfurter rutschte ins Leere, BVB-Torwart Roman Bürki ging zu früh in die Knie – und am langen Pfosten wartete Joker Danny Blum. 2:2. Die kalte Dusche aus dem Nichts.

Im Netradio war es plötzlich still. Kein lauter und emotionaler „Nobby“ mehr, keine Jubelschreie von der Trainerbank. Lediglich der Gästeblock raste vor Freude. Torschütze Blum ließ sich schon als Auswärtshelden feiern. Erinnerungen an das Hinspiel in der Frankfurter Commerzbank Arena im Oktober 2017 wurden wach. Damals erspielte sich die Eintracht nach einem 0:2-Rückstand mit einem 2:2-Remis noch einen Punkt.

90 + 4: Der Last-Minute-Schock

Minute 90 + 4. Borussia Dortmund will noch einmal alles geben. Noch ein letzter Angriff, noch ein letzter Versuch. André Schürrle preschte auf der linken Seite durch, doch Frankfurts Abwehrchef David Abraham konnte eingreifen. Und den Ball mühelos weit weg vom Sechzehner befördern.

Ab da griff der Jojo-Effekt. 30 Meter vor dem Frankfurter Tor nahm Dortmunds Gonzalo Castro das runde Leder per Volley und schickt es wieder zurück in die Gefahrenzone. Der Ball landete bei Lukasz Piszczek, umringt von fünf Frankfurtern. Gerade als der Sechste dazustoßen wollte, fand der Pole eine Lücke. Es folgte ein eleganter Heber in den Strafraum. Natürlich lauerte dort ein waschechter Knipser.

Batshuayi stand wieder am Elfmeterpunkt. Annahme mit dem rechten Fuß, Drehung um die eigene Achse. Der Pechvogel beim 0:1, Innenverteidiger Marco Russ, riss den Arm hoch. Abseits? Nein. Das Spielgerät titschte einmal auf. Batshuayi hatte nur noch Hradecky, das Tor und die imposante Südtribüne vor sich. Aber sein Blick galt nur dem Ball. Ein wuchtiger Abschluss mit links. Ein sehenswerter Strahl unter den Querbalken des Tores – und mitten ins Frankfurter Herz.

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Batshuayi wird für Frankfurt zum Last-Minute-Schreck. Foto: Lars Baron/Bongarts/Getty Images

Batshuayi beim BVB: „Streets won’t forget“

Das Last-Minute-3:2. Binnen Sekunden stand das Stadion Kopf. Die Südtribüne vor Batshuayi bebte. Dortmund explodierte erneut. Im Netradio war auch Stadionsprecher Dickel nicht mehr zu halten. Nach mehreren „Tor!“-Schreien die Realisation: Der BVB war gerade in Führung gegangen. „Ich fass es nicht! ICH FASS ES NICHT! Es steht. Drei. Zu. Zwei“, brüllte er. Wenige Augenblicke später pfiff Schiedsrichter Deniz Aytekin ab, wonach Dickel komplett ausrastete: „Schluss! Das Spiel ist auuuus! Wiiiiie geil ist das denn?!“

Der Vereinslegende war sichtlich ein Stein vom Herzen gefallen. „Nobby“ war damit nicht allein. Auch Matchwinner und Publikumsliebling Michy Batshuayi konnte nach einer Durststrecke mit einem Doppelpack wieder aufatmen. „Ich bin sehr erleichtert, weil ich in den letzten Spielen nicht mehr getroffen habe. Ich habe meiner Mannschaft geholfen. Es war ein ganz wichtiger Sieg heute“, sagte der Belgier nach dem Spiel.

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Frankfurt am Boden, Matchwinner Batshuayi nahm den Ball mit. Foto: Lars Baron/Bongarts/Getty Images

Es war sein letzter großer Moment im BVB-Trikot. Zwei weitere Tore folgten noch, dann stoppte ihn vier Spieltage vor Saisonende ein Bänderriss. Er spielte seitdem nie wieder für Borussia Dortmund. Die Bilanz kann sich dennoch sehen lassen: Neun Tore in 14 Pflichtspielen.

Sieben Jahre später: Wechsel nach Frankfurt

Da der BVB keine Kaufoption hatte, kehrte der „Batsman“ im Sommer 2018 zu Chelsea zurück – und begann eine Odysee durch Europa. Leih-Stationen bei Valencia, Crystal Palace und Besiktas Istanbul, wo er aber nicht an seine Leistungen im schwarzgelben Trikot anknüpfen konnte. Im Sommer 2022 ließ ihn der FC Chelsea, wohin er 2016 für 39 Millionen Euro wechselte, endgültig gehen. Es folgten zweieinhalb Jahre in der Türkei (bei Fenerbahce und Galatasaray), bis Eintracht Frankfurt ihn am Montagabend für eine Ablösesumme von 3,5 Millionen Euro zurück in die Bundesliga holte.

Das verrückte Spiel im März 2018 war für Batshuayi bisher der einzige Berührungspunkt mit der Stadt am Main. Sieben Jahre später soll er nun im Frankfurt-Trikot knipsen. Dank seiner Erfahrung und seinem Torriecher kann er den Hessen sofort weiterhelfen. Zwar ist er heute 31 und war lange kein Stammspieler mehr. Aber weiß, wo das Tor steht. Das hat er auch in der laufenden Saison bewiesen, obwohl er nur 852 Minuten auf dem Platz stand. Dabei schoss er insgesamt sieben Tore, durchschnittlich alle 121 Minuten ein Treffer. Man darf gespannt sein, wie er sich bei seiner zweiten Bundesliga-Station einschlägt. Vielleicht sehen wir die Batman-Maske wieder… wer weiß. 🦇

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