DFB-Neuerung spaltet die Profi-Trainer: Was ist der Handshake-Dialog? | OneFootball

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·26 agosto 2025

DFB-Neuerung spaltet die Profi-Trainer: Was ist der Handshake-Dialog?

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In den letzten Tagen und Wochen war es eines der Themen rund um den deutschen Profifußball fernab des runden Leders. Vor allem unter den Trainern der ersten, zweiten und dritten Liga spaltet es die Gemüter: Die vom DFB neu eingeführte Regelung zum sogenannten Handshake-Dialog. Doch was ist das eigentlich und worum geht es genau?

Bei dieser neuen Regelung sollen sich die Trainer der beiden Teams 70 Minuten vor Anpfiff zusammen mit ihren Kapitänen und den angesetzten Schiedsrichtern in der Kabine der Schiedsrichter treffen. Das Ziel dieser Neuerung sei es, den respektvollen Umgang aller Beteiligten und den gegenseitigen Austausch zu fördern, um mehr Verständnis füreinander zu schaffen und die teils hitzige "Temperatur” auf und neben dem Rasen während des Spiels besser regulieren zu können. Dadurch sollen Anfeindungen und Beleidigungen reduziert und der Fairplay-Gedanke gestärkt werden. Dies soll aufgrund einer gestiegenen Anzahl von Verwarnungen erfolgt und ins Leben gerufen worden sein. Doch die neue Regelung trifft vor allem bei Trainern auf Gegenwind.


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DFB-Neuerung sorgt für großen Frust bei Trainern im Profibereich

Unter anderem kann Daniel Brinkmann, Cheftrainer des Drittligisten Hansa Rostock, der neuen Regelung nichts abgewinnen. Bereits Ende Juli vor dem Duell gegen Erzgebirge Aue sagte er: "Ich brauche ihn nicht. Das greift in meinen Rhythmus ein. Das stört meinen Ablauf am Spieltag. Man gibt sich vor dem Spiel die Hand und schaut sich in die Augen, mir persönlich würde das so reichen", so der Hansa-Coach, der sich stark in seiner Spielvorbereitung gestört sieht. Und auch Aue-Kapitän Martin Männel ist kein Fan der Neueinführung. Wie Hansa-Coach Brinkmann stört sich der Keeper daran: "Die neue Regelung bringt gewohnte Abläufe durcheinander."

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Sieht sich durch die neue Regelung massiv in seinen Abläufen gestört: Daniel Brinkmann / Inaki Esnaola/GettyImages

"Das stört meinen Ablauf am Spieltag."- Daniel Brinkmann / Trainer Hansa Rostock

Auch Bundesliga-Trainer können der Neu-Regelung nichts abgewinnen

Auch im oberen Profibereich stößt die Regelung einige sauer auf. So forderte beispielsweise aus der Bundesliga Lukas Kwasniok, Cheftrainer des 1. FC Köln, bereits die Abschaffung der neu eingeführten Regelung des DFB. "Das ist wieder eine nette Idee, aber ich habe auch ganz viele Ideen, die sich im Nachhinein als falsch herausstellen. Es wäre schon ganz cool, wenn man das direkt wieder einkassieren würde", sagte der Effzeh-Coach vor dem Bundesligaduell gegen Mainz 05 am vergangenen Wochenende und tat die Regelung mit "alles Kokolores" ab. "Da hat keiner Lust drauf", machte Kwasniok seiner Meinung recht deutlich Luft. "Die Gegenseite weiß nicht, was sie erzählen soll. Der Schiri weiß nicht, was er erzählen soll, weist auf die 8-Sekunden-Regel hin. Außer, dass die Vorbereitung unterbrochen wird, passiert halt nicht viel", begründete der Kölner Coach seine große Abneigung zum Handshake-Dialog.

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Steht dem Handshake-Dialog kritisch gegenüber: Lukas Kwasniok / Alex Grimm/GettyImages

"Es wäre schon ganz cool, wenn man das direkt wieder einkassieren würde."- Lukas Kwasniok / Trainer 1. FC Köln

Auch Frank Schmidt, Kult-Trainer des 1. FC Heidenheim, ist von der Neuerung nicht wirklich angetan. Der 51-Jährige sieht sich in seiner Vorbereitung massiv gestört und befürchtet, dass er seine über Jahre gepflegten Gewohnheiten aufgrund der Regel ändern muss. Normalerweise befinde er sich 70 Minuten vor Anpfiff bei seiner Mannschaftsbesprechung.

Handshake-Dialog findet aber auch Zuspruch

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Hat Gefallen am Handshake-Dialog gefunden: SC Freiburg-Coach Julian Schuster / Daniela Porcelli/GettyImages

"Es wird ein Stück weit belächelt, aber ich finde es gut."- Julian Schuster / Trainer SC Freiburg

Zuspruch erhielt der Handshake-Dialog am Wochenende hingegen von Julian Schuster, dem Trainer des SC Freiburg. Dieser sagte nach der bitteren Auftaktniederlage gegen den FC Augsburg: "Es wird ein Stück weit belächelt, aber ich finde es gut. Man hat ein erstes Treffen, das emotionsfrei ist. Oft war das erste Treffen bisher noch kurz an der Seitenlinie, wo schon die Spannungen da sind. Es sorgt einfach für eine andere Ebene. Von daher ist es für mich völlig fein, dass man sich da kurz begegnet." Schuster würde sich offenbar auch in den unteren Klassen eine Einführung dieser Regelung wünschen. "Das ist auch ein Signal, nicht nur hier für uns. Was haben wir für Problematiken in niedrigen Klassen? Vielleicht sollte der eine oder andere auch überlegen, welche Verantwortung wir dafür haben", so Schuster.Grundsätzlich bleibt also festzuhalten, dass diese Regelung zumindest zu einer tiefen Spaltung in der Wertschätzung dieser Neuerung führt.

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