Eintracht Frankfurt: Der siebte Platz ist kein Scheitern, sondern ein Erfolg | OneFootball

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·28 dicembre 2025

Eintracht Frankfurt: Der siebte Platz ist kein Scheitern, sondern ein Erfolg

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Heribert Bruchhagen hat recht. Und das ist keine Selbstverständlichkeit, denn ehemalige Funktionäre neigen dazu, die Gegenwart an ihrer eigenen Vergangenheit zu messen. Doch was der 77-Jährige über Eintracht Frankfurt sagt, trifft einen Nerv, der weit über den Main hinausreicht.

Der siebte Platz in der Bundesliga ist für die SGE ein Riesenerfolg. Punkt. Wer das anders sieht, hat entweder ein kurzes Gedächtnis oder ein verzerrtes Bild davon, was dieser Verein strukturell leisten kann. Frankfurt ist nicht Bayern München, nicht Borussia Dortmund, nicht RB Leipzig. Frankfurt ist ein Klub, der sich in den vergangenen Jahren durch kluge Arbeit nach oben gearbeitet hat – und der nun Gefahr läuft, an den eigenen Ansprüchen zu ersticken.


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Bruchhagen kennt diesen Verein wie kaum ein anderer. Über 13 Jahre hat er die Geschicke der Eintracht gelenkt, hat Abstiege verhindert und Aufschwünge moderiert. Wenn er sagt, dass in seiner Zeit ein sechster oder siebter Platz als Erfolgsjahr gefeiert wurde, dann ist das keine Nostalgie, sondern eine Mahnung. Die Maßstäbe haben sich verschoben, aber die Realität nicht.

Die Champions-League-Qualifikation der Vorsaison war historisch. Erstmals über die Liga, erstmals in dieser Konstellation. Doch genau hier liegt die Gefahr: Ein einmaliger Erfolg wird zur neuen Normalität erklärt. Alles darunter gilt plötzlich als Rückschritt. Diese Logik ist gefährlich, weil sie Druck erzeugt, der rational nicht zu rechtfertigen ist.

Bruchhagen warnt zurecht davor, dass eine überzogene Erwartungshaltung die Vereinsführung in Entscheidungen treiben könnte, die nicht mehr souverän sind. Wer unter Druck steht, neigt zu Kurzschlussreaktionen. Trainer werden früher entlassen, Transfers überstürzt getätigt, langfristige Strategien über Bord geworfen. Das hat in der Bundesliga schon viele Klubs in die Mittelmäßigkeit oder tiefer geführt.

Markus Krösche und sein Team arbeiten überzeugend – das attestiert Bruchhagen ausdrücklich. Aber gute Arbeit braucht Zeit und Vertrauen. Beides wird knapp, wenn das Umfeld nach einer wechselhaften Hinrunde bereits Unruhe verbreitet. Die drei Jahre vor dieser Saison liefen herausragend. Das war die Ausnahme, nicht die Regel.

Frankfurt sollte sich an dem messen, was realistisch ist. Nicht an dem, was einmal möglich war. Der siebte Platz ist kein Scheitern. Er ist das Ergebnis solider Arbeit in einem brutalen Wettbewerb. Wer das nicht anerkennt, gefährdet genau das, was er eigentlich bewahren will.

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