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Simon Bartsch
31. Oktober 2024
Er steht zwar nicht so oft im Fokus, ist aber ungemein wichtig für den 1. FC Köln: Eric Martel wird immer mehr zum Leader des FC. Nach den Werten ist er schon jetzt der beste Sechser der 2. Bundesliga.
Eric Martel nach dem Erfolg über Kiel
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Wirklich viel konnte Eric Martel am vergangenen Dienstag nicht aufhalten. Bei einem Zusammenprall mit seinem Gegenspieler hatte sich der Sechser des 1. FC Köln einen Cut an der Stirn zugezogen. Nur wenige Minuten später stand der gebürtige Bayer wieder auf dem Feld und scheute trotz Verletzung auch keinen Kopfball. Der 22-Jährige war im Spiel gegen Holstein Kiel einmal mehr der Inbegriff von Kampfwillen und Leidenschaft, spulte einmal mehr die meisten Kilometer der Kölner ab, suchte so ziemlich jeden Zweikampf. Mit zahlreichen Aktionen, aber auch Gesten pushte er die Mannschaft nach vorne. Etwa auch, als Keeper Marvin Schwäbe nur wenige Minuten vor dem Abpfiff einen Freistoß von Fiete Arp parierte. Martel baute sich anschließend gemeinsam mit Kapitän Timo Hübers vor Schwäbe auf und klatschte den Keeper pushend ab.
Der 22-Jährige nahm sich auch in der Halbzeit die Mannschaft zur Brust, sprach intensiv im Kreis. „Der Eric hat in diesem Moment einfach Verantwortung übernommen. Da gibt es keine Aufträge“, erklärte der Coach. „Die Jungs wissen, was situativ notwendig ist. Heute hat Eric offensichtlich die richtigen Worte gefunden.“ Zumindest spielte der FC auch nach dem Wechsel seinen Stiefel konsequent runter, war gegen Ende der zweiten Halbzeit sogar noch ein wenig zielstrebiger. Allerdings auch, weil Kiel dem FC deutlich mehr Räume zur Verfügung stellte. Dennoch, die Leistung war durchaus gut. Nach der 1:5-Pleite gegen Darmstadt hatte Martel angekündigt, dass so etwas „nie wieder passieren“ dürfe. Und ganz offensichtlich hat es sich der 22-Jährige zur Aufgabe gemacht, an diesem Vorhaben an vorderster Front teilzuhaben.
Und Martel tut gut daran. Seit dem Weggang von Jonas Hector wirkt der FC so, als fehle ihm ein richtiger Leader. Kapitän Timo Hübers und Ex-Nationalspieler Luca Waldschmidt sind sicher Spieler, die der FC in dieser Rolle sieht. Auf dem Platz gelingt diese Aufgabe den beiden Routiniers nicht immer. Martel könnte zunehmend in die Position reinwachsen. Bei der U21 der Nationalmannschaft ist der Sechser ein Führungsspieler, Leistungsträger und nicht umsonst Kapitän. Das schafft Selbstvertrauen. Und die Leistungen stimmen zumindest in der Defensivarbeit meist auch. Martel ist der laufstärkste Spieler der 2. Bundesliga, hat die drittmeisten Zweikämpfe bestritten und die meisten Zweikämpfe der gesamten Liga gewonnen. Martel ist nach den Werten der beste Sechser der Liga.
Zuletzt fiel der Mittelfeldspieler auch immer mal wieder mit Diskussionen, auch mit den Mitspielern auf. Das Rundum-Paket scheint zu stimmen. Nicht umsonst sehen die FC-Bosse Martel ebenfalls in der Rolle eines Führungsspielers. „Ich kenne Eric bereits seit seinem 14. Lebensjahr. Schon damals haben ihn unbändiger Wille, große Bodenständigkeit, hohe Verlässlichkeit und Verantwortungsübernahme ausgezeichnet“, sagte Christian Keller im Sommer, als der 22-Jährige sein Bekenntnis zum FC verkündete. Dem Vernehmen nach waren einige Clubs an dem gebürtigen Bayer interessiert. Doch Martel wollte den nächsten Schritt auf der Karriereleiter beim FC gehen. Gut möglich, dass es für den Verbleib eine kleine Finanzspritze gegeben hat. Auf jeden Fall gibt es für Martel beim FC aber die Aussicht auf eine Rolle als Führungsspieler.
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