FC Schalke 04
·15 aprile 2025
Erinnerung an jüdische Schalker und ein Auftrag: Nie wieder gleichgültig sein!

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·15 aprile 2025
Zum Thema „Jüdische Schalker“ hatte die Volkshochschule Herten mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in die VELTINS-Arena geladen. Gut 30 Teilnehmer machten sich am Donnerstag (10.04.) auf den Weg aus Rudi Assauers Heimatstadt nach Gelsenkirchen.
In rund 90 Minuten präsentierte Referent Thomas Spiegel, S04-Mitarbeiter des Teams Marke und Tradition, insgesamt 13 Biografien jüdischer Schalker, ihren Einsatz für den Club sowie ihren Lebens- und vor allem Leidensweg im Nationalsozialismus. Persönliche Schicksale, die exemplarisch für viele andere stehen, wie der damalige Sponsor und Metzgermeister Leo Sauer, der mithalf, einen Vereinswechsel von Ernst Kuzorra zu verhindern. Oder Jugendspieler Ernst Alexander, der 1938 in die Niederlande floh, wo er als „bekannter Schalke-Spieler“ in den höchsten Ligen kickte. Ein weiteres Beispiel ist Paul Eichengrün, der die königsblaue Mitgliederversammlung bei seiner Amtsniederlegung als 2. Vorsitzender 1933 mahnte, stets nach der Devise zu handeln: Alles für Schalke.
Ereignisse, die mehr als 80 Jahre zurück liegen, leider dennoch aktuell erscheinen und die Zuhörenden nachdenklich zurückgelassen haben. „Ich fand den Vortrag sehr interessant, kurzweilig, aber gleichermaßen bedrückend, wenn man sich die Lebenswege der jüdischen Schalker vor Augen geführt hat“, erklärt Teilnehmerin Hanne Büscher. „Die Tafel an der Tausend-Freunde-Mauer zu ihrem Gedenken zeigt, dass der Verein aus der eigenen Geschichte lernen will. Mich hat es bestärkt, mich bei diesem Thema weiter zu engagieren.“
Der Vortrag verblieb nicht nur in der historischen Beschreibung, die auch die Arisierung eines jüdischen Textilgeschäfts durch Meisterspieler und Kuzorra-Schwager Fritz Szepan umfasste: Schalke 04 hat aus der schmerzlichen Erkenntnis, sich als Club nicht schützend vor seine jüdischen Mitglieder gestellt zu haben, den Auftrag abgeleitet, nie wieder gleichgültig zu sein. Dieser Vorsatz basiert auf dem Diktum von Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel, der mit Blick auf den Holocaust formulierte: „Das Gegenteil von Liebe ist nicht Hass, sondern Gleichgültigkeit.“ Dies gilt insbesondere, aber nicht allein für das Thema Antisemitismus.
Die Veranstaltung war auch Thema in der WDR Lokalzeit Ruhr vom 10. April 2025. Der Beitrag ist ab Minute 9,31 zu sehen.