Borussia Dortmund
·23 dicembre 2025
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·23 dicembre 2025
Borussia Dortmund hat die Hinrunde in der Tischtennis-Bundesliga auf dem siebten Platz abgeschlossen. Wie bewertest Du diese Momentaufnahme nach der ersten Saisonhälfte?
„Zehn Punkte sind ein sehr gutes Ergebnis, nein, ein richtig tolles Ergebnis. Natürlich hätte es gerne noch der eine oder andere Punkt mehr sein können, wie beim 2:3 gegen Fulda, als wir das Entscheidungsdoppel im Entscheidungssatz mit 9:11 verloren hatten. Aber auf der anderen Seite hätten wir im letzten Hinrundenspiel in Bad Königshofen auch 2:3 verlieren können, statt mit 3:2 zu gewinnen. Deswegen sind wir mit unseren fünf Siegen sehr zufrieden und wollen uns nicht beklagen, immerhin ist unser Gesamtresultat besser als nach der Hinrunde der vorigen Saison.“
Entspricht die Tabellenposition Deinen Erwartungen?
„Wir haben uns gewünscht, nach der ersten Saisonhälfte genau in dieser Situation zu sein. Weil unsere Mannschaft das Potenzial und die Qualität dazu hat, war unser Plan, dass wir nach Möglichkeit immer in direktem Kontakt zu den Klubs auf den oberen Plätzen stehen wollen. Das haben wir in dieser bis zum letzten Platz sehr starken Liga bisher geschafft.“
Vor Saisonbeginn hattest Du besonders durch die Verpflichtung des früheren Doppel-Weltmeisters Kristian Karlsson für die gesamte Mannschaft auf mehr Unberechenbarkeit gehofft. Ist Dein Kalkül aufgegangen?
„Kristian Karlsson ist das Beste, was unserer Mannschaft passieren konnte. Er ist nicht nur ein super Spieler im Einzel und im Doppel, sondern vor allem auch ein super Mensch. Kristian hat uns in fast jedem Spiel schon wichtige Punkte gebracht, die für uns oft auch Gold wert gewesen sind. Im Doppel gab es noch keine Möglichkeit, dass Kristian zum Einsatz kommt. Das ist auch deswegen schade, weil wir – anders als in der vorigen Saison – durch ihn und mit ihm im Falle von notwendigen Schlussdoppeln nun mehrere Möglichkeiten hätten. Das ist aber schon gut und beruhigend zu wissen.“
Von den fünf Spielen mit dem Spitzenduo Anders Lind und Kristian Karlsson hat der BVB die meisten Spiele gewonnen. Wie ist das zu bewerten?
„Wenn man eine Aufstellung mit einem Spieler zwischen Platz 15 und 20 in der Welt und einen Doppel-Weltmeister hat, ist das, finde ich, absolut normal. In dieser Aufstellung können wir für jede Mannschaft gefährlich werden, sogar auch für Topteams wie Champions-League-Sieger Saarbrücken oder Rekordmeister Düsseldorf, auf jeden Fall sind wir mit beiden in fast jedem Spiel Favorit. Deswegen ist es aber auch so schade, dass wir nicht die Möglichkeit haben, beide in jedem Spiel zusammen einzusetzen, auch weil Anders verletzt gewesen ist.“
Welchen Ansatz hast Du als Trainer bei der Einsatzplanung mit Lind verfolgt?
„Man muss die richtige Mischung finden und entscheiden, wann man – wie gegen Fulda – ins Risiko geht und mit beiden spielt. Gegen Fulda haben wir zwar verloren, dafür aber in Mühlhausen und Bad Königshofen insgesamt vier wichtige Punkte geholt. Wir haben aber auch gegen Grenzau gewonnen – ohne Anders. Es geht um diese Mischung, durch die auf der einen Seite einer von beiden mal eine Pause bekommen kann, aber wir gegen weniger stark einzuschätzende Mannschaften eben auch nur mit einem von beiden trotzdem immer auch die Chance haben zu gewinnen, weil unsere Spieler von Nummer drei bis sechs vollkommen ausgeglichen sind. Dafür werden wir auch weiterhin genau analysieren, für welches Spiel welche Aufstellung am besten ist und wie die Pausen verteilt werden. Das ist auch schon ganz anders als in der vergangenen Saison. Ich bin sicher, dass es mal ohne Anders und mal ohne Kristian weiter gut funktionieren wird.“
Lind deutete nach dem letzten Heimspiel des Jahres gegen Bad Homburg für die Rückrunde die Möglichkeit von mehr Einsätzen als im ersten Saisonabschnitt an. Würde Karlsson dafür weniger spielen?
„Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Jeder wird seine Einsätze wie geplant haben, wir müssen eben nur für jedes Spiel von neuem schauen, was am besten für die Mannschaft ist, um zu gewinnen. Kristian wird keinesfalls weniger spielen, nur weil Anders mehr spielen könnte.“
In der Weltrangliste hat sich Anders Lind im Laufe der ersten Saisonhälfte in den Top 20 nahezu festgesetzt. Die Kehrseite der Medaille ist aber, dass er durch seinen Status bei TTBL-Spielen mehrmals auch durch Turniere der internationalen WTT-Serie fehlen musste. Nimmt WTT zu wenig Rücksicht auf die Belange von Vereinen und auch Spielern?
„Erst einmal freut mich Linds Aufstieg sehr. Als er 2024 bei Borussia unterschrieben hat, war er die Nummer 60. Ich habe seitdem jedes Spiel von Anders zu jeder Tages- und Nachtzeit live gesehen und ihm zu Silvester gewünscht, dass er in die Top 10 kommt – bis auf Platz 14 hat er es ja zwischendurch auch geschafft. Tatsächlich bedeutet das auch, dass Anders mehr bei WTT-Turnieren spielen muss. Aber das kann man nicht ändern und gehört zur modernen Tischtennis-Welt, man kann nur versuchen, dass die TTBL weiter wirklich sehr gut funktioniert, das ist wirklich sehr wichtig. Ich kann aber auch sogar die Seite der WTT verstehen, und weil alle Interessen auch ihre Berechtigungen haben, sind Lösungen so schwierig.“
Was waren die positiven Erkenntnisse in der Hinrunde und was hat Dich enttäuscht?
„Gleich vorneweg: Enttäuscht hat mich bisher überhaupt nichts. Ich bin fest überzeugt, dass wir in Dortmund auf einem guten Weg sind, dafür sprechen auch unsere steigenden Zuschauerzahlen. Aber auch die TTBL macht eine positive Entwicklung und ist momentan meiner Meinung nach so ausgeglichen und spannend wie nie zuvor. Das macht die Liga immer interessanter.“
Hinter Lind und Karlsson haben Cedric Nuytinck, Alberto Mino, Adam Szudi und Erik Bottroff zumeist die undankbare Rolle als Nummer drei oder gar lediglich als Ersatz. Wie hat sich das bislang auf die Atmosphäre innerhalb der Mannschaft ausgewirkt?
„Für mich als Trainer sollte jeder Spieler immer auch mit einer solchen Rolle klarkommen können. Das ist Sport. Unsere Spieler in Dortmund haben auch keine Probleme damit – im Gegenteil: Unsere Mannschaft hält zusammen, alle verfolgen unser gemeinsames Ziel.“
Im Winter bahnen sich auch oft bereits die ersten Transfers für die kommende Saison an. Bist Du auch schon an der Spielerbörse aktiv?
„Natürlich müssen wir uns auch schon mit der personellen Planung für die neue Saison beschäftigen und beobachten auch den Spielermarkt. Wir stehen in intensiven Gesprächen, besonders mit einem der besten deutschen Nachwuchsspieler, der unserer Meinung nach auch ganz hervorragend zur allgemeinen Philosophie des BVB passen würde.“
„Wir sind mit der Rückrunde gerade nach unseren Siegen in den beiden Dezember-Spielen sehr zufrieden und hoffen, dass es in der Rückrunde so weitergehen kann.“
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