Fehler in der Kaderplanung? Superstar von Real Madrid legt den Finger in die Wunde | OneFootball

Real Madrid konnte im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Arsenal nicht zu einer seiner berühmten Aufholjagden ansetzen. Gegen Arsenal hatten man letztlich keine Chance – auch, weil Fehler in der Kaderplanung gemacht wurden? Thibaut Courtois vermisst einen klassischen Mittelstürmer.

Real Madrid ist nach dem 1:5 gegen den FC Arsenal verdient aus dem Viertelfinale der Champions League ausgeschieden. Im Rückspiel fehlten den Königlichen trotz einer hochkarätigen Offensive (Kylian Mbappe, Vinicius Junior, Jude Bellingham) die Mittel, um den Abwehrriegel der Londoner zu knacken.

Thibaut Courtois legte nach dem Ausscheiden den Finger in die Wunde und bedauerte das Fehlen eines kopfballstarken Mittelstürmers im Kader. "Wir haben viele Flanken geschlagen, aber in diesem Jahr haben wir keinen Joselu, keinen gelernten Neuner", sagte der Belgier laut Marca nach dem Spiel im Estadio Santiago Bernabeu. Courtois will die Saison nun so gut wie möglich abschließen: "Wir müssen genau analysieren, was wir besser machen können, denn vor uns liegt eine lange Saison mit der Liga, dem Pokal in zehn Tagen und dann der Klub-WM."

Real Madrid hatte Joselu im vergangenen Sommer für 1,5 Millionen Euro an Al-Gharafa nach Katar verkauft. Die Kaderplaner hatten keine Verwendung mehr für den gebürtigen Stuttgarter, die Verpflichtung von Superstar Kylian Mbappe sollte die Offensive der Königlichen noch schlagkräftiger machen.

Kylian Mbappe muss als Mittelstürmer ran, spielt aber lieber als Linksaußen

Seit seinem Wechsel von Paris Saint-Germain agiert Mbappe beim spanischen Rekordmeister nominell als Mittelstürmer, da seine Lieblingsposition auf der linken Außenbahn von Vinicius Junior eingenommen wird. Auch wenn Joselu zuvor in der Regel nicht in der Startelf stand, brachte Carlo Ancelotti den Mittelstürmer regelmäßig, wenn es eng wurde. Ein Spielertyp wie Joselu fehlt im aktuellen Kader von Real. Zwar steht mit Endrick (18) ein Mittelstürmer im Aufgebot, doch der 1,73 Meter große Brasilianer ist kein Kopfballungeheuer - und erhält nur selten das Vertrauen von Carlo Ancelotti.

Courtois bemängelt: Real verlässt sich zu sehr auf individuelle Klasse

Real Madrid hat in dieser Saison viele Spiele dank seiner individuellen Klasse gewonnen. Das sieht auch Thibaut Courtois so. "Ich habe das Gefühl, dass wir eine Mannschaft sind, aber wir müssen mehr als Team agieren und uns nicht nur auf Einzelne verlassen", sagt der ehemalige Torhüter des FC Chelsea und von Atletico Madrid - und blickt nach vorne: "Wir haben ein schönes Finale gegen Barça, die Meisterschaft und die Klub-Weltmeisterschaft vor uns."

Real Madrid: Einige Baustellen im Kader

Was Courtois nicht anspricht: Real Madrid fehlt nicht nur in der Offensive ein Mittelstürmer der Klasse eines Karim Benzema, auch im zentralen Mittelfeld wurde keine Antwort auf das Karriereende von Toni Kroos gefunden. Zudem mangelt es den Königlichen an Breite in der Abwehr, ein weiterer hochkarätiger Rechtsverteidiger würde dem Rekordmeister ebenso gut zu Gesicht stehen wie ein neuer Innenverteidiger.