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·10 ottobre 2025
Für Deutschland spielberechtigt: Bundesliga-Youngster als überraschende RV-Lösung?

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·10 ottobre 2025
Bundestrainer Julian Nagelsmann dreht sich bei der Besetzung der Rechtsverteidiger-Position so ziemlich im Kreis. Eigentlich hatte der DFB-Coach Joshua Kimmich zurück ins Mittelfeld geholt, wo er als absoluter Leader und Taktgeber agieren soll. Allerdings konnte zuletzt keiner der Rechtsverteidiger-Kandidaten so richtig überzeugen, weshalb nun wohl die Rolle rückwärts ansteht. Kimmich soll gegen Luxemburg wieder als Außenverteidiger auflaufen.
So wirklich glücklich ist mit dieser Lösung aber niemand, da es im Gegensatz zur EM 2024 keinen Toni Kroos mehr gibt, der im Mittelfeld die Fäden ziehen kann. Nun könnte jedoch ein Spieler ein Kandidat werden, den so absolut gar niemand auf dem Zettel gehabt haben dürfte: Die Rede ist von Leverkusen-Neuzugang Ernest Poku. Der Youngster läuft eigentlich für die U21 der Niederlande auf und hat für die Junioren-Elftal schon 15 Spiele bestritten.
Poku hat allerdings noch kein A-Länderspiel für die Niederlande bestritten und wurde in Hamburg geboren. "Ich habe sechs Jahre in Deutschland gelebt und bin dann nach Amsterdam gegangen", schilderte der 21-Jährige im Gespräch mit der niederländischen Quelle Voetbalzone. Obwohl Poku für Deutschland spielberechtigt wäre, wurde er vom Deutschen Fußballbund noch nie angesprochen. Gewissermaßen ist Poku aber auch erst seit seiner Ankunft in Leverkusen so richtig im Blickfeld.
"Das wäre natürlich durchaus möglich, aber im Moment konzentriere ich mich nur auf Oranje. Was passiert, passiert", erklärte er auf Nachfrage zu einem möglichen Engagement für Deutschland. Klingt also nicht so, als würde Poku einen Verbandswechsel kategorisch ablehnen.
Deutschland könnte bei Poku genau das in die Karte spielen, was dem Verband sonst häufiger mal zum Verhängnis wird. Während in den Niederlanden Denzel Dumfries und Jeremie Frimpong als rechte Schienenspieler oder Außenverteidiger absolutes Top-Niveau verkörpern, gibt es in Deutschland keinen Spieler dieser Güteklasse. Der Aufstieg in die A-Nationalmannschaft könnte also in Deutschland leichter sein. Gleiches gilt auch für die längerfristige Perspektive.
Poku lebt vor allem von seiner Schnelligkeit und hat in Leverkusen überraschend schnell Fuß gefasst. Der Youngster konnte in der Bundesliga schon zwei Treffer markieren und befindet sich auf dem Weg in die Stammmannschaft. Allerdings ist zu bedenken, dass Poku kein klassischer Rechtsverteidiger für die Viererkette ist. Vielmehr ist er ein Schienenspieler, der auch noch offensiver auflaufen kann.
Es ist nicht damit zu rechnen, dass Nagelsmann Poku als Option in der Viererkette ansieht. Es würde sich allerdings die Möglichkeit bieten, auf Fünferkette umzustellen. Auf links gibt es schließlich mit David Raum und Nathaniel Brown Außenverteidiger, die ihre Stärken in der Offensive haben. Hinten könnte eine Dreierkette, bestehend aus Antonio Rüdiger, Jonathan Tah und Nico Schlotterbeck, für Stablität sorgen.
Doch ganz abgesehen von der Rechtsverteidiger-Thematik wäre es aus DFB-Sicht ein Versäumnis, Poku nicht zu kontaktieren. Dieser ist mit seinen 21 Jahren noch enorm entwicklungsfähig und könnte auf zahlreichen Positionen über die Jahre zu einer sehr interessanten Option heranwachsen.
Für Poku böte sich neben Deutschland und die Niederlande aber sogar noch eine dritte Möglichkeit. Der Spieler hat schließlich auch ghanaische Wurzeln. Allerdings wurde er auch vom ghanaischen Verband noch nicht angesprochen. "Ich habe noch nichts davon gehört, also konzentriere ich mich auf die niederländische U21", führte er aus. Gut möglich aber, dass das Handy von Poku in den nächsten Wochen ein wenig häufiger als gewohnt klingeln wird.
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