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·3 agosto 2025
Hertha unter Schock: Warum Kownacki kaum eine Chance hatte

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·3 agosto 2025
Hertha BSC hatte sich vom Debüt seines neuen Angreifers Dawid Kownacki spürbar mehr versprochen, doch der 28-jährige Pole blieb beim 1:2 gegen Schalke 04 nahezu wirkungslos – mit gerade einmal elf Ballkontakten in 80 Minuten, ohne eigenen Abschluss oder Vorlage. Wie sowohl Bild als auch B.Z. Berlin berichten, war Kownacki dabei kaum in das Offensivspiel eingebunden, was bei vielen Fans Kritik auslöste.
Ex-Hertha-Stürmer Artur Wichniarek sprang jedoch seinem Landsmann zur Seite und sah die Hauptursache für das blasse Auftreten weniger beim Neuzugang selbst als vielmehr beim Gesamtauftritt des Teams. „Seine beste Szene hatte Dawid, als er hinten auf der eigenen Linie gerettet hat. Aber dafür wurde er ja nicht verpflichtet. Vorn kannst du 100 Stürmer haben, doch wenn keine Zuspiele kommen, läufst du da wie ein verlorener Sohn herum. Was soll der Junge denn alleine bitte machen? Das können höchstens Messi oder Lamine Yamal. Kownacki braucht die Mannschaft!“, sagte Wichniarek laut B.Z. Berlin.
Nicht nur fehlten dem früheren Düsseldorfer Stürmer relevante Pässe und Fußballanspielpartner, auch insgesamt fand Hertha in der ersten Halbzeit überhaupt keinen Zugriff auf das Spiel. Wichniarek bemängelte, laut Bild, eine „unterste Schublade“ an Leistung, dazu „viel Standfußball mit wenig Ideen“. Die Berliner wirkten konzept- und mutlos; eine wirkliche Spielphilosophie war speziell vor der Pause nicht zu erkennen. Erst nach dem 0:2 reagierte das Team und suchte den Weg nach vorn – für den neuen Angreifer kam das zu spät.
Die Frage, ob es zu früh war, Kownacki nach nur wenigen Trainingseinheiten gleich in die Startelf zu stellen, bleibt bestehen. Doch verbindet sich die Kritik am polnischen Stürmer untrennbar mit strukturellen Schwächen im Hertha-Spiel: Fehlende Unterstützung, zu wenig Einsatzbereitschaft und ein mangelnder Zugriff auf die zweiten Bälle machten es auch anderen Offensivakteuren schwer, Einfluss zu nehmen.
Wichniarek zieht einen bezeichnenden Vergleich: „Bei Hertha war ich ein Ackergaul, bei den Arminen ein Rennpferd. Diesmal war Schalke das Rennpferd und Hertha der Ackergaul.“ Für die Verantwortlichen ist deshalb augenscheinlich: Hertha muss nicht nur an individuellen Anpassungen arbeiten, sondern die gesamte Mannschaft in die Pflicht nehmen, Einsatz, Leidenschaft und Ideen zu zeigen – vor allem, wenn Neuzugänge wie Kownacki ihr Potenzial ausschöpfen sollen.
Quellen: Bild, B.Z. Berlin
Photo by Maja Hitij/Getty Images
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