Kevin Vollands Rückkehr: „Das Kribbeln ist schon sehr extrem!“ | OneFootball

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TSV 1860 München

·21 aprile 2025

Kevin Vollands Rückkehr: „Das Kribbeln ist schon sehr extrem!“

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Der mediale Aufschlag war riesig. Selten hat ein Transfer in der 3. Liga für so viel Aufsehen gesorgt, wie die Verpflichtung von Kevin Volland durch den TSV 1860 München. Der Allgäuer war 2007 ins Nachwuchsleistungszentrum die Bayerische Junglöwen gekommen, reifte dort bis 2012 zum Profi und zum Juniorennationalspieler. Ab Sommer 2025 wird er wieder im Löwen-Dress auflaufen.


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Es war ein großes Hallo, als Kevin Volland am Ostermontag offiziell in der Zentrale des 1860-Hauptsponsors die Bayerische vorgestellt wurde. So richtig weg war der mittlerweile 32-Jährige nie. 2011 wurde er von der TSG Hoffenheim verpflichtet, aber noch bis Ende der Spielzeit 2011/2012 an die Sechzger zurückverliehen. Im Kraichgau entwickelte sich der Stürmer schnell zum Stammspieler in der Bundesliga, wurde Nationalspieler und wechselte 2016 zu Bayer Leverkusen. Nach vier Jahren bei der Werkself ging es nach Frankreich zu AS Monaco. 2023 kehrte er nach Deutschland zu Union Berlin zurück, wo er eigentlich einen Vertrag bis 2026 hatte. Dieser wurde aufgelöst, wodurch Volland frei für seinen Lieblingsverein war.

„Ich wollte, dass Klarheit herrscht“, ließ er bei seiner Vorstellung wissen. Dabei wurde bewusst abgewartet, bis sowohl sein aktueller Klub (Union) als auch sein künftiger Verein (TSV 1860) den Klassenerhalt fix hatten. „Für mich ist es eine Riesenehre, wieder zu den Löwen zurückzukehren. Das ist Gänsehaut pur! Ich freue mich auf das, was in den nächsten zwei Jahren kommt.“

Der TSV 1860 München sei der Verein, „dem ich viel zu verdanken habe. Deswegen wollte ich das unbedingt machen. Es gibt mir einfach ein gutes Gefühl“, erklärt der 15-malige Nationalspieler. Er habe in seiner Karriere schon viel erlebt, weswegen die „Ausschläge“ nicht mehr so groß seien. „Aber das Kribbeln ist schon sehr extrem“, erzählte er den Medien. „Es ist eine Rückkehr aus Liebe.“

Für ihn habe Sechzig nach wie vor eine Riesenstrahlkraft. „Das war selbst in der Regionalliga so, wo ich öfters da war, weil mein Trauzeuge hier gespielt hat.“ Damit meinte Volland seinen alten Weggefährten Markus Ziereis, der mit ihm gemeinsam den Weg übers Junglöwen-NLZ in den Profifußball fand. Aber auch familiäre Gründe hätten den Ausschlag gegeben. Er werde sich zwar eine Wohnung in München mieten, aber den Lebensmittelpunkt wieder in seine Heimat Thalhofen bei Marktoberdorf verlegen. „Meine Kids freuen sich riesig aufs Allgäu und die Großeltern.“

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Löwen-Geschäftsführer Dr. Christian Werner wurde gefragt, welche Hürden er bei der Verpflichtung von Volland nehmen musste. „Das waren die einfachsten Vertragsgespräche meiner Laufbahn“, ließ er zur allgemeinen Verwunderung wissen. „Es war immer total transparent und vertrauensvoll, das Finanzielle stand nie im Mittelpunkt. Letztlich ist es eine Rückkehr aus Liebe“, kommentierte der 43-Jährige die Gespräche, die schon im Winter begonnen hatten. Volland hätte immer ein klares Statement zum Verein abgegeben, wäre auch mit den Löwen in die 4. Liga gegangen. „Ich fühle momentan eine extreme Aufbruchstimmung“, so Dr. Werner weiter, der sich bei den Fans, aber vor allem den beiden Gesellschaftern bedankte.

Martin Gräfer, der Vorsitzende des Vorstands von 1860-Hauptsponsor die Bayerische und Gastgeber der Präsentation, freute sich besonders darüber, dass Volland ein Zögling des NLZs ist, das sein Unternehmen seit dieser Saison wieder als Namenssponsor unterstützt. „Und genau da, Kevin, hast du deinen Anfang genommen und wenn der Kreis sich schließt, dann ist es eine runde Sache“, findet er. Die Rückkehr des verlorenen Sohnes sei marketingtechnisch „ein „super Idee. Auch für alle Sponsoren.“ In Anspielung auf den Tod von Werner Lorant tags zuvor meinte Gräfer: „Eine Legende geht, vielleicht entsteht eine neue?“

Dass der Stürmer zu seinen Wurzeln zurückkehrt, dokumentiert er auch mit der Wahl seiner Rückennummer. „Ich würde gerne wieder die 31 nehmen.“ Mit dieser startete er beim TSV 1860 München seiner Profikarriere. Bei Union trug er zuletzt die 10. „Das war keine so gute Idee“, lautete sein Kommentar. Das lag auch daran, dass die Zeit in der Bundeshauptstadt nicht so erfolgreich für ihn war, wie es sich Volland gewünscht hätte. „Mit einer schweren Knieverletzung und einem Keim im Knie war ich bis letzten Oktober raus“, erzählt er. In den letzten Monaten habe er jedoch gemerkt, „dass ich wieder ordentlich auf Pace bin, dass ich auch im Training mithalten kann. Das war in der ersten Zeit nach der Verletzung ganz anders“, räumte er ehrlich ein. Nur über Spielminuten bekäme er wieder Spannung und Rhythmus. Das sei bei Union schwierig gewesen, weil es in den Länderspielpausen keine Testspiele gegeben hätte. Umso mehr freue er sich jetzt auf den Sommer und die Vorbereitung mit den Löwen. „Ich bin optimistisch, wenn ich verletzungsfrei bleibe, dass ich wieder hundertprozentig auf meinen Fitnesslevel kommen werde!“

Volland ist für alles offen, auch in Bezug auf seine Spielposition. „Ich bin vielseitig einsetzbar, mag es aber, wenn ich mich auf einer Position einspielen kann.“ Letztlich werde die Vorbereitung zeigen, wo er der Mannschaft am meisten helfen kann.

Die Euphorie im 1860-Umfeld ist gigantisch, auch die Reaktionen in Vollands Umfeld waren durchweg positiv. „Meine Familie und Freunde wissen das schon länger, sie sind also nicht kalt erwischt worden. Alle freuen sich mit mir.“ Er müsse jetzt ernsthaft überlegen, ob er seinen Whatsapp-Status für seinen Bekanntenkreis in „Keine Kartenanfrage!“ ändere, scherzte er.

Natürlich wurde der künftige Löwen-Spieler auch nach der Zielsetzung für die kommende Saison gefragt. „Ich habe in den letzten Jahren gelernt, nicht auf die Kacke zu hauen“, gab es sich bewusst zurückhaltend. Über seinen Union-Mannschaftskollegen Benedikt Hollerbach, der bis letztes Jahr bei Wehen Wiesbaden spielte, hat er sich Informationen über die 3. Liga eingeholt. „Bene hat mich vorgewarnt, dass Fitness eine große Rolle dort spielt. Ohnehin geht es nicht alleine, in einer solch intensiven Liga.“ Zuletzt habe man gesehen, welches Potential in der Löwen-Mannschaft stecke. „Auch der Coach macht einen super Job. Aber es kann schnell in beide Richtungen gehen. Deshalb gibt es aktuell keine Prognose von mir.“

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